Dienstag, 21. Februar 2017

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 39
Die Muse und der Dichterling
Buch I


Die virtuelle Froschsammlung
des Aristoquakes und der Muse
Aristomyomaximus
 - Teil  16 -


ls 

der Muse Maxima wurd just,
Wie schön das alles war bewusst,
Der Museumsdirektor dienstbeflissen,
Er hatte wohl nichts besseres zu tun,
Ob über die Batrachomyomachie,
Ein paar Bilder online sie
Auch beschaffen könnte, wissen.

Und er fügte gleich im Nu
Seine Begründung drob hinzu:

"In unsern kriegerischen Zeiten,
Besonders hier in unsern Breiten,
Könnten mit den alten Bildern,
Wir unseren Besuchern schildern,
Welchen Sinn solch eine Schlacht,
Wie sie die Tiere schlugen, macht!"

Und dann hat er von Rollenhagen,
Das End des Tierkriegs vorgetragen,
Das der, noch heute viel bewundert,
Frei nach dem Dichterfürst Homer,
Der Menschheit, zu ziehen draus die Lehr,
Bereits im sechzehnten Jahrhundert,
Hatte als Ratschlag für ihr Überleben,
Schwarz auf weiß gedruckt gegeben.

"So war des Tags der Krieg vollbracht,
Die Sonn ging unter und es ward Nacht.

So fahl so schal, so kahl geht's aus,
Wenn sich der Frosch rauft mit der Maus.

Aller Welt Rat, Macht, Trotz und Streit,
Ist lauter Tand und Eitelkeit.
Macht Mord, Armut, Herzeleid!
Gott hilf und tröst in Ewigkeit."


"O ja", erwiderte Maxi als er schwieg
Und fügte von seinem Vorschlag angetan,
Begeistert sehr, gleich weiter an:

"Über den homerischen Froschmäusekrieg
Der tobte am Eridanos vor der Zeitenwende,
Besitze ich, vom Anfang bis zu seinem Ende,
Alle Bilder, die es weltweit gibt."

"Homers Gedicht, noch heut beliebt,"
So fuhr überzeugend sie mit jedem Wort,
An den Museums-Direktor fort,
"Hat mich einst dazu bewogen,
Einen jeden alten Bilderbogen,
Der von meisterlicher Hand,
Gezeichnet von diesen Krieg entstand,
Weil ich dacht, es könnt nicht schaden,
Auf mein Handy mir zu laden"

"Ja, ich denke du hast recht.
Die Idee ist gar nicht schlecht.
Damit könnten wahrlich wir,
 Ausgestellt die Bilder hier,
Für Politiker und ihresgleichen,
Ohn' ihre Ehre zu verletzen,
Das erforderliche Zeichen setzen,
Und in Sachen Frieden viel erreichen!"

Während Maxima so sprach,
Sah sie auf ihrem Handy nach,
Und unter dem Titel Galerie
Fand gut dreitausend Bilder sie,
Die dort abgespeichert waren.

Mit sichtlicher Freude im Gebaren,
Fertigte sie sogleich dann
Jene großartige Serie von Exponaten an,
Die, so wie es der Direktor wollte,
Zum Nachdenken anregen sollte.

***

"Wir legen hier das Schwergewicht
Auf das homerische Gedicht.
Die Idee ist wirklich gut!"
Dachte sie erfreut bei sich.


Als sie kurz drauf ordentlich
Die Bilder in den Computer lud,
Der mit einer Kapazität von tausend Yobibyte,
Im Museum stand dazu bereit.


















***

Wie es in Kairo weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.