Mittwoch, 13. April 2016

Kleriker unter sich

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 43 - 7
 Kleriker unter sich

uch

 andere von all den Frommen,
Erstaunt nun über alle Maßen,
Als sie, was im Netz stand, lasen,
Hatten die Sache mitbekommen.

Dass Jesus ein Sohn von Cleopatra war
So wie man online es stellt dar,
Glaubten einige zwar nicht.
Doch dem Kardinal von Mausenicht,
Der in Rom als Diplomat,
Bei Hofe saß im Christenstaat,
War dies seit Jahren schon bekannt.

"In Mausulina, bei uns zu Haus,
Weiß das seit Jahren jede Maus,"
Sprach überheblich er nach Mäuseart,
Zum Kopten, seinem Gegenpart,
Der ohne dort zu Kreuz zu kriechen,
Im Vatikan vertrat die Griechen.
Und dann fuhr er mit Stolz im Wort,
So wie es ihm bekannt war fort:



"Ja, ja", sprach er , die Sache stimmt.
Und wenn man ganz genau es nimmt,
So erklärte er mit leisem Ton,
"Ist niemals er der Gottessohn!"

"Ich denk, wir sollten es mal wagen,"
Erwiderte der Grieche ihm,
Nach Kirchenväter Art sublim,
"Den Papst darüber nun zu fragen,
Wie es kommt dass Jesu Christ,
Unser Herr im Himmel droben,
Mit den Ägyptern so verwoben,
Wie die im Netz es sagen, ist.

***

Tags drauf, gleich nach dem Frühgebet,
Ganz leise im Tone und diskret,
Trug man dem Papst die Sache vor.
Der Vertreter Gottes war ganz Ohr
Und hörte sich die Frage an.

Bedächtig schüttelte er dann
Den Kopf, obwohl vom Fache,
Weil er nicht klären konnt' die Sache.

Dann jedoch rief ganz spontan
Seinen Vorgänger er an
Und ließ den guten, braven, frommen
Emeritus fix zu sich kommen.




Der kannte sich da besser aus,
Denn er war  dort lang zu Haus
Und erlangte sehr viel Ehre.

Als Präfekt für Glaubenslehre
Unterstand ihm einst auch das Archiv.

Man sagt, das hat er gut bewacht
Und er hätte dort recht kreativ,
Manch alte Schrift uns unterschlagen,
Welche öffentlich gemacht,
Hätte dazu beigetragen,
Auf viele von den offenen Fragen,
Die mit dem Glauben wir verbinden,
Plausible Antworten zu finden,
Um in manch zweifelhaften Dingen,
Licht in die Finsternis zu bringen.


So hat er als Froschverächter
Und des Herrn Jesus Glaubenswächter,
Im Amte gar gediegen,
Was er über Amun wusste,
Stets gezielt verschwiegen.

Doch weil als Papa emeritus
Der sechzehnte Papst Benedictus
Dem Nachfolger gehorchen musste,
Machte jenem er jetzt klar
Wie die Sache wirklich war.

***

"Jesus war Cleopatras Sohn!"

Es war wie ein Paukenschlag
Was Benedict, nun nicht mehr zag,
Dem neuen Papst aus seiner Warte
Gar schelmisch grinsend offenbarte.

***
Wie's mit dem Klerus weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.