Mittwoch, 30. Januar 2019

Hochzeitsvorbereitung

Machwerk R.W. Aristoquakes
- Des Mausekönigs Beisetzungsfeier -
Teil 50 - 25
Buch  IV
- Hochzeitsvorbereitung -

äusli, 
Kaiser Pausbacks Braut
Mit Muslim - Sitten gut vertraut,
Stand auf und sagte ganz spontan,
"Morgen ist der Ramadan,
Allah sei's gedankt, zu Ende.
Auf dass das Schicksal unserer Nation,
In Zukunft sich zum Guten wenden,
Soll Gott über unsern Völkern thronen,
Und ohne dass wir nochmals streiten,
Uns weiter durch die Zeit geleiten.

Ich weiß, wir können auf ihn zählen.
Ich hab keinerlei Bedenken,
Mich mit einem zu vermählen,
Der, wie ihr sicher alle wisst,
Ein Frosch und andersgläubig ist.

Gott wird uns trotzdem Kinder schenken!"

"Ich denk, der Kaiser wird nicht ruh'n"
Sprach sie weiter unter Lachen,
"Und seine Pflicht als Gatte tun,
Um zur Mutter mich zu machen."

Pausback, der Kaiser, neben ihr,
Wurde rot und sprach verlegen:

"Gott wird sicher dir und mir,
Wie unsern Völkern seinen Segen,
Solange wir uns gut vertragen,
Da bin ich sicher, nicht versagen."

Dann fuhr er weiter stante pede,
In seiner Regierungs-Antrittsrede.

"Ich werde", so war er zu hören,
Vor euch allen hier nun schwören,
Dass stets als euer Kaiser ich,
Um euer Wohl ich kümm're mich,
So lang ich leb auf dieser Erde,
So wahr ich Pausback heiße, werde!"

"Ich werd gerecht", fügte er an,
"Im Amt stets sein zu jedermann,
Darauf könnt mit Gottvertrauen,
Ihr allesamt ab heute bauen."

"Ich werde, glaubt mir, mich beeilen,
Um in nun vereinten Staate,
Die Fürstentümer und Kalifate
Gerecht an alle zu verteilen.

Jedermann im Kaiserreich
Bekommt von mir ein Stückchen Land
Und das Recht den Badestrand,
Am Wochenend' an meinem Teich,
Was ich betracht als opportun,
Zu nutzen um sich auszuruh'n.

Ich selbst zieh zwecks privatem Glück,
Mit Mäusli dann ins Schloss zurück,
Das auf der Insel ich besitze.
Nur bei der größten Sommerhitze,
Werde ich mit meiner Braut,
Den Palast  hier, den seine Exzellenz,
Troxartes hat für sich gebaut,
Nutzen als Sommerresidenz.

Ganz gleich wo ich auch residiere,
Wenn als Kaiser ich regiere,
Das versprech' ich, drauf mein Schwur,
Will stets ich euer Bestes nur.

So und nun geht all nach Haus,
Ihr braven Mäus und ruht euch aus,
Damit ihr fitt und ausgeruht,
Und allesamt gar wohlgemut,
Mäusli unterm weißen Schleier,
Und mich im roten Frack,
Mit Schuhen ganz aus Lack,
Morgen auf  unsrer Hochzeitsfeier,
Beglückwünschen und reich beschenken könnt."

"Für einen bescheidener Herrscher, so wie mich,
Der sich im Allgemeinen nicht viel gönnt,"
Fügte er im Nu,
Noch ganz schnell hinzu,
"Findet ihr zu meiner Vermählung sicherlich,
Ein paar geeignete Geschenke.

An was ich da gerade denke,
Wäre eine standesgemäße Krone,
Mit der ich auf dem Kaiserthrone,
Mich, wenn ich regiere, zeigen kann.

Auch ein Zepter fehlt mir noch,
Und ein Reichapfel aus Gold,
Eine Kutsche mit sechs Rossen,
Aber bitte keine alten Zossen.
Ich will euch schließlich nicht blamieren.
Und eine neue Dienerschaft,
Die mir in meiner Schaffenskraft,
Wenn es ums Regieren geht,
Immer treu zur Seite steht.


Auch bräucht' ich einem neuen Koch,
Der meinem Froschgeschmack ist hold.
Koschere Fliegen sind mir ein Graus,
Sucht einen Drei Sterne-Koch mir aus,
Der von Rohkost was versteht.

Auch einen Narren mit Manieren.
Hätte ich gern bei Hofe,
Und für Mäusli eine neue Zofe,
Die ihr zur Hand  beim Nichtstun geht."

Und mit Nachdruck fügte dann,
Er noch einen Nachsatz an:

"Ich denk das könnt bis morgen
Ihr sicher mir besorgen."

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt





Montag, 28. Januar 2019

Der neue Kaiser

Machwerk R.W. Aristoquakes
- Des Mausekönigs Beisetzungsfeier -
Teil 50 - 24
Buch  IV
- Der neue Kaiser -


er 
neue Kaiser, just ernannt,
Kauend an einem Brocken noch,
Stand auf , lobte Leckemülles Koch,
Und gab dann sein Programm bekannt,
Nach welchem er regieren wollte.

Auf dass alles besser werden sollte,
Als es vor dem Kriege war,
Machte er den vereinten Völkern klar,
Das galt für Adelige und Vasallen,
Dass den Gürtel enger schnallen,
Weil knapp waren Fliegen jetzt und Nüsse,
Fürs Erste, nach dem Krieg man müsse.

"Es geht nicht mehr wie bisher weiter!"
Führte er im Trauerhaus,
Vor den erlauchten Gästen aus.

"Troxartes hat wie bisher kein zweiter,"
So hat er sich ganz kurz gefasst,
"Was ihr einst hattet, im Krieg verprasst,
Den er grundlos, was sich nicht gebührte,
Gegen mich und mein Volk am Teiche führte."

Danach ging der gekrönte Lurch,
Punkt für Punkt den Haushalt durch.

So manches wurde nun gestrichen,
Was bisher gang und gäbe war.

Zu steigern des Volkes Schaffenskraft,
Wurde der Sonntag abgeschafft,
Und weil es nun nicht mehr nötig wär',
Denn die Mittel waren rar,
Auch das kostspielige Militär.

"Wenn der Haushalt ist wieder ausgeglichen,
Führte der neue Kaiser aus, "dann können
Wir uns, was nun  knapp ist, wieder gönnen."

***

"Ich muss euch auch noch was verklaren",
Fügte Kaiser Physignatos- Pausback dann,
Ebenfalls zum Thema sparen,
In der erlauchten Runde an:

 "Ich mach Gedanken mir lange schon",
So fuhr genau abwägend jedes Wort,
Er in seiner Antrittsrede fort,
"Über unsere zukünftige Religion."

"Wie ihr sicher alle wisst,
Bin ich getauft dereinst als Christ."

"Entwachsen dann dem Quappenalter,
Studierte ich das Kirchenpsalter
Genauer, und da wurd' mir klar,
Dass manches Frevel darin war."

"Wir Frösche und Mäuse in der Bibel,
Werden beschrieben, es ist horribel,
(Buch der Weisheit 15, 18-19; 16,1 - 4; Jesaja 66,17)
Wir sollen, steht dort, all nicht rein,
Sonden abscheulich und ungenießbar sein.
(AT Lev. 11,2; Weish 16,3)

Wir Frösche werden schlimm verspottet.

Weil am Nil wir bei den alten
Ägyptern einst als heilig galten,
Hätte man uns am liebsten ausgerottet."

"Euch Mäuse", sprach Pausback bibelfest,
"Setzt gleich darin man mit der Pest".
(AT Sam 6)

"Dass wir Dämonengeister wären,
Welche der Hure Babylon
Und dem Rest der Welt den Krieg erklären,
Um sie zu vernichten all in Harmagedon,
Hat Johannes übertrieben,
In der Apokalypse offenbart,
(Off 16,13-16; 17,8-11)
Und es sogar aufgeschrieben.

Über Aufzeichnungen solcher Art,
Wie sie im Buch der Bücher stehen,
Gerät ein kluger Frosch ins Grübeln."

"Die Bibel", sprach er, "so gesehen,
Ist was unser vereintes Volk betrifft,
Nichts als eine Ketzerschrift,
Die gegen uns alle hier gerichtet ist."

"Die Gottheit wird mir nicht verübeln,"
Fuhr sorgsam wägend jedes Wort,
Er im erlauchten Kreise fort,
"Dass ich als Herrscher und als Christ,
Meine Inthronisation zum Anlass nehme,
Um hier auf meinem neuen Thron,
Das wahrlich ziemlich unbequeme
Und  heikle Thema Religion,
Aufzugreifen und es zu wagen,
Was ich drob denke, euch zu sagen."

"Wie ihr alle, glaub auch ich an Gott!
Er hat das Dasein uns gegeben.
Ohn' ihn würd' keiner von uns leben!

Doch folg ich nicht im alten Trott,
Und dem was die Propheten schrieben,
Dereinst in Alten Testament,
Das sicher mancher von euch kennt,
Oder aber im Koran,"
So ergänzte er spontan,
"Da wurde, so denk ich, übertrieben."

"Schon die Entstehung unsrer Welt,
Wie sie uns das Bereschit,
Jener alten Zeitepoche,
Gleich auf Seite eins teilt mit,
Ist romanhaft dargestellt.
(Genesis 1,1-2,4a)

Eine ganze Sechstagewoche,
So stellt es die Genesis dar,
Gott damit beschäftigt war,
Um Licht, Land, Pflanzen, uns, wie auch die Affen,
Nebst dem Manntier seinem Ebenbild,
Aus dem Nichts einst zu erschaffen."

Der neue Kaiser, als er sprach,
Lächelte vor sich hin nur mild.

"Der Mensch, wie wir, gemacht aus Fleisch und Bein,
Soll ein Abbild Gottes und Herr der Schöpfung sein?
(AT Genesis 1,1- 24a; Siehe Einheitsübersetzung 1980, Seite 5 und 6,Erklärungen jeweils unten)




An solch einen Unsinn noch zu glauben,
Sollte keiner von euch sich erlauben,
Denn das wäre sicherlich,
Neben all der Schmach,
Für euch alle wie für mich,
Und unsere Völker der Ruin!"

Ich für meinen Teil,
Bete, obgleich ich nicht sehr gläubig bin,
Das  geb' ich zu, ganz ohne Spott,
In Sachen Glück und Seelenheil,
Zu Amun welcher Schöpfergott,
Schon im Alten Pharaonenland
Über allen andern Göttern stand.
Er war der erste Gott von allen.
Die anderen sind all gefallen,
Als sie in des Olympos Mitten,
Sich untereinander stritten,
Und die Welt in ihrem Herrschaftstrachten,
An den Rand des Unterganges brachten.

Ich denk, als Kaiser hier auf Erden,
Wenn, was unser beiden Völkern nützt,
Ihr mich tatkräftig dabei unterstützt,
Die neue Lehre zu verbreiten
Könnte ich hier beizeiten,
Amuns irdischer Stellvertreter werden."

***

Als alle im Saale gar gediegen,
Zu seinen Ausführungen nur schwiegen,
Fuhr Kaiser Pausback, keck im Wort,
In seiner Regierungsantrittsrede fort:


"So glaubt es mir, das Pentateuch,
Taugt zum Lesen nicht für euch.
Unsern Völkern nicht grad wohl gewogen
Hat Moses die Manntiere all belogen,
Idem er es vollbrachte,
Und uns im Elle Schemòt,
(Das Buch Exodus heißt bei den Juden nach den
 Anfangsworten "Elle Schemòt", -Das sind die Namen-)
Zu Plagegeistern machte,
Die allesamt nicht rein,
Sonder hässlich sollen sein."

"Und ähnlich ist es im Koran,"
Fügte der neue Kaiser an
Und fuhr dann in seiner Rede fort.

"So manche Sure dort,
Ist zu meinem Missbelieben,
Von der Bibel abgeschrieben."

"Ich mache auf Gott mir insgeheim,
Lieber meinen eignen Reim
Und halt an Wilhelm Bodmer mich,
Der dazu deutlich äußert sich.

***

In seinem Werk "Froschmäusekrieg
Zwischen den Pedanten
Des Glaubens und des Unglaubens,"
Stritt ohne Federklaubens,
Und nicht gerade zimperlich,
Mit dem Freund Karl Vogt er sich,
Welcher ein Professor war,
Über das Thema Religion.



Vor einhundertfünfzig Jahren schon,
Machte er dem andern klar,
Dass nicht alles Wahrheit ist,
Was die Propheten uns als Glauben
Zu verkaufen sich erlauben.

Karl Vogt, ein Materialist,
Hielt seine Meinung gar verwegen,
Rechthaberisch dem Freund entgegen.

Und so stritten sich die zwei,
Bis Bodmer es am Ende wagte
Und klipp und klar dem Freunde sagte,
Dass es jedem stünde frei,
An Gott zu glauben oder nicht."

"Das ist", sprach Pausback, "meine Sicht,
Zum Thema Gott und Religion."


Und dann fügte er spontan
Schnell noch einen Nachsatz an:

"Ich möchte nicht dass Huntington
Am Ende gar noch Recht behält,
Und wir, wie in vergangenen Zeiten,
Über einen, den wir gar nicht kennen,
Aber Gott, oder Allah nennen,
Dumm wie das Manntier weiter streiten.
Bis unser Reich erneut zerfällt.

Lasst, wie einst die Dioskuren,
Uns unsre Völker beide nun,
Zu vermeiden den Zweikampf der Kulturen,
Friedlich fest zusammentun.

Lasst gemeinsam uns all nun
Jenem großen Schöpfer danken,
Der in der Achtheit als Amun
Unsere Ahnen einst erschaffen hat.

Warum sollten wir uns zanken,
In Kreuzzugsschlachten und Dschihad,
Und unser aller kostbar Leben,
Für Ideen hinzugeben,
Die in der Wiege der Kulturen,
Sich das Manntier hat erdacht,
Und in Tora, Bibel und Koran,
Damit man streiten drüber kann,
Auch zu Papier hat noch gebracht.

Wir sind doch alle Kreaturen,
Die von einem Gott erschaffen,
Wurden nackt und ohne Waffen,
Damit wir friedlich hier auf Erden
Leben und all glücklich werden.

Und weil sich's so gut leben lässt,
Wir wollen nur noch fröhlich sein,
Laden zu unserm Hochzeitsfest,
Mäusli und ich euch alle ein."

***

Wie die Geschichte weitergeht,
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt




Donnerstag, 24. Januar 2019

Machwerk R.W. Aristoquakes
- Des Mausekönigs Beisetzungsfeier -
Teil 50 - 23
Buch  IV
Teil 4

ausbach
 sah wie Leckemülle zuckte.
Als er just eine Schnecke schluckte,
Hat ihre Antwort er gehört.

"Das lasse ich bestimmt nicht zu,
Dass ausgerechnet einer wie du,
Der kein Moslem sondern Christ,
Und noch dazu ein Grüner ist,
Mein Stiefkind sich gar bauernschlau,
Aus Machtgier nimmt zur Ehefrau,
Ist wahrlich unerhört!"
Hat zornig sie sich drob empört.

Im Saale war es still indes,
So dass alle hörten es,
Als Mäusli, König Pausbacks Braut,
Aufstand und "dummes Weib" schrie laut.

Und dann fügte sie spontan,
Weil sie grad stand, ein Nachwort an.

"Als Troxartes Witwe", sprach sie kess,
"Hast du zwar Anrecht auf Regress,
Für den Lateralschaden im Land,
Der im Krieg am Teich entstand,
Doch in Macht- und Glaubensfragen,
Hast Du nichts mehr nun zu sagen."



"Wenn du willst kannst du bei Hofe,
Dienen demnächst mir als Zofe,
Wie es einst meine Mama tat,
Bis dein Mann ins Bett sie bat,
Und sie danach, gottlob,
Zur Fürstin bei Hof erhob."

***

Alle hatten es gehört.
Doch keiner hat sich dran gestört,
Und es gab auch kein Gelächter,
Denn alle wussten ganz genau,
Dass nebst seiner eignen Frau,
Wenn Leckemülle auf Sex mal nicht,
So wie es ihr Gatte war erpicht,
Zum König, als er lebte noch,
Manch junge Maus ins Bettchen kroch.

"Troxartes war kein Kostverächter!"
Mischte sich nun Friedlieb ein.
"Gutes Essen, Gesang, Weiber und Wein,
Das gilt es hier noch mal zu sagen,
Bei all der Last, die er zu tragen,
Als Vater und Leckemülles Gatte,
In seinem Amt als König hatte,
Waren sein einziges Vergnügen,
Das er sich geleistet hat.

Niemals werden wir vergessen,
Welch einen König wir besessen
In diesen schweren Zeiten haben.
Ihn, der mit seinen Führungsgaben,
Hat unser Volk im Krieg geführt.
Wegen Kleinigkeiten postum zu rügen,
Anstatt ihm Ehre zu erweisen
Und seine Taten hoch zu preisen
Wie's dem Verblichenen gebührt,
Wäre schändlich in der Tat."

Dann bracht er auf die tote Maus,
Dankbar einen Trinkspruch aus.

"Ich hoffe, was seiner Seele frommt,
Nämlich dass sie in den Himmel kommt."

Alle stimmten zu und tranken.

"Wir haben Troxartes viel zu danken!"
Fuhr Friedlieb danach stante pede,
Fort in seiner Trauerrede.

"Er war ein tapferer, gescheiter
König" sprach er tief gerührt,
"Der unser Volk hat angeführt."

Und dann fuhr er seufzend weiter:

"Schade! Er könnt noch immer leben,
Hätt' man ihm nicht das Zeug gegeben,
Das von einem Manntier ward erfunden,
Welches impotent ganz offenbar,
Ohne es, zum Sex nicht fähig war."

Dann griff er erneut zum Glas.
Und fuhr mit klugem Wort
Und sanfter Stimme fort:

"Und nun hört zu, ich sag euch was:"

So kündigte er ganz spontan,
Seinen nächsten Trinkspruch an.

"Auf Troxartes alle eingeschworen,
Obwohl es nichts zu holen gab,
Da beißt keiner von uns den Faden ab,
(Da beißt die Maus keinen Faden ab)
Haben wir den Krieg verloren!"

"Es hilft nichts dagegen anzustinken.
Und uns erneut mit den Fröschen zu verkrachen.
Es gilt zu Freunden die Grünen uns zu machen.
Lasst uns auf König Pausback trinken
Und auf Mäusli seine liebe, hübsche Maus."

Dann hat er erneut das Glas erhoben
Und fuhr in seiner Rede fort gemach
Indem er zu den Mäusen sprach:

"Lasst uns alle nun geloben,
Dass in Zukunft wir nur ihnen
So treu wie Troxartes bisher dienen!"

Danach rief Pausback er zum Kaiser aus.

Beide Völker nun vereint,
Haben den Toten kurz beweint
Und dann, wie einstmals die Franzosen,
Auf ihren Kaiser angestoßen.

"Lang lebe Pausback unser Kaiser,
Riefen mit lautem, frohem Schalle,
Alle Trauergäste in der Halle.
Gut zehn Minuten sicher noch,
Erklang der Ruf "er lebe hoch!"


***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


Samstag, 19. Januar 2019

Beisetzungsfeier

Machwerk R.W. Aristoquakes
- Des Mausekönigs Beisetzungsfeier -
Teil 50 - 22
Buch  IV
Teil 3

as
 die Tafel hat gefasst,
War im königlichen  Mauspalast,
Damit sich niemand konnt' beklagen,
Mehr als reichlich aufgetragen.

Trüffel, Schinken, Kaviar,
Sahne, Kekse, Nüsse, Butter,
Alles was im Krieg war rar,
Torte, Pudding, Marmelade,
Braten, Speck und Schokolade,
Gespendet von des Königs Mutter,
Gab es da in Hüll und Fülle.

Kandierte Früchte, aller Sorten.
Auch Käse, Lachs und Marzipan.
Mit allem, was Manntiere so horten,
Weil es ihnen besonders schmeckt,
War der Tisch reichlich gedeckt.

All das, was man im Ramadan,
Wenn man nachts beisammen saß,
Nach dem Fasten brechen aß.

Troxartes Witwe Leckemülle,
Den Trauergästen wohl gewogen,
Wollte sich nicht lumpen lassen
Und ihr Erbe schnell verprassen,
Bevor Pausback und die Seinen kamen
Und was ihr gehörte, nahmen.

Wie Mäuse bei Hof zu leben pflogen,
Wollt sie mit all den leckren Speisen
Protzend dem Froschkönig beweisen.

***

Als jener mit Mäusli schließlich kam
Und Platz an der gedeckten Tafel nahm,
Hieß sie die Trauergäste all willkommen.

Als alle hatten Platz genommen,
Sprach sie: "Die Dunkelheit bricht an.
Lasst vor dem Schmausen und dem Zechen,
Wie sich's gehört im Ramadan,
Gemeinsam nun das Fasten brechen.
Dabei reichte sie den Trauergästen,
Wie's üblich war bei solchen Festen,
Als Gastgeberin, in aller Ruh
Den Teller mit Brot und Datteln zu,
Wobei sie selbst sich nicht vergaß
Und eine von den Früchten aß.

Als Pausback nebst sich Mäusli sah,
Die gleichfalls aß von dieser Frucht,
Rief er bei "Amun " Mashallah"
Und hat es auch damit versucht.

"Nicht schlecht" dacht' er, während er aß.

Leckmülle, die ihm gegenüber saß,
Wünschte allen "guten Appetit!"

"Das Essen hier ist exquisit"
Musste Physignatus denken
Und lud sich, was man nicht machen soll,
Den Teller bis über den Rand hin voll.

"Leckmülle deine Weinbergschnecken
Wirklich ganz vorzüglich schmecken,"
Lobte kauend noch, die Witwe er
Und nahm davon noch ein paar mehr.


"Du brauchst dir den Magen nicht verrenken!"
Erwiderte Troxartes Gattin ihm,
"Alles was du siehst nun hier,
Gehört ja sowieso jetzt dir,
Denn ihr habt den Krieg gewonnen."

"Es wäre durchaus legitim,
Euer Land zu okkupieren
Und diesen Palast zu annektieren,
Denn ihr habt den Srauss begonnen!"
Gab Pausback drauf zur Antwort ihr
Und fügte an "was seinerzeit,
Mit Krümeldieb geschah,
Ging mir und meinem Volk sehr nah
Und tut uns allen heut noch leid."

"Doch Leckemülle glaube mir,"
Fuhr er dann kauend weiter fort,
"Das gäbe nur wieder neuen Zwist.
Ich halte mich als guter Christ,
Lieber an das Bibelwort
Liebe deinen nächsten so wie dich!"

Und dann fuhr er froh und heiter,
Über die Mäuse amüsierend sich,
Erklärend in Richtung der Witwe weiter:

"Meine Nächste, das verrat ich dir,
Sitzt zu meiner Rechten hier!"

"Sie ist", ergänzte er geschwind,
"Wie Krümeldieb, Troxartes Kind.
Dein Gatte, doch das weißt du ja,
War nicht nur dir im Bette nah.
Er hat das hübsche Kind bei Nacht,
Mit einer anderen gemacht."

"Ich hab verlobt mit Mäusli mich,
Und weil euer beider Sohn,
Der Thronfolger Prinz Krümeldieb,
Ertrunken ist gar jämmerlich,
Auf hoher See für immer blieb,
Und Troxartes auch ihr Erzeuger war,
Erbt, das ist hoffentlich auch dir nun klar,
 Sie der Thronfolgereihung nach, den Thron!"

Danach brachte er im hohen Haus
Einen Toast auf  Mäusli aus:
"Lang lebe meine hübsche Braut!"

Dann hat zu Ende er gekaut.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt





Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.