Mittwoch, 9. Januar 2019

Beisetzungsfeier

        Machwerk R.W. Aristoquakes        
- Des Mausekönigs Beisetzungsfeier -
Teil 50 - 20
Buch  IV
Teil 1

"Auch gut", dachte Pausback nur,
Als vom Unglück er erfuhr,
Das Troxartes zugestoßen war.

Topfkriecher, des Schrotkess Spross,
(Topfkriecher/Embasichytros der Herold und
Schrotkeß/Tyroglyphus sein Vater sind Mäusenamen
im Froschmeuseler von Georg Rollenhagen von 1608)
Im Galopp, auf schnellem Ross
Reitend durch stockfinstre Nacht,
 Hatte die Depesche ihm gebracht
Und sollte, wie ihm aufgetragen,
König Pausback-Physignatus fragen,
Ob seinem Feind die letzte Ehr
Tags drauf erweisen würde er.




"Ich komme zu Beisetzung, na klar!"
Trug er dem Mäuse-Herold auf,
"Den langen Weg nehm' ich in Kauf ,
Um zur Beerdigung zu kommen.
Man muss die Toten respektieren!
Auch möchte ich der frommen
Witwe Leckemülle kondolieren"


***

Danach ging er in Mäuslis Zimmer.

"Dein Vater ist beim Sex gefallen.
Er ist tot, und zwar für immer!
Einer seiner Maus -Vasallen
Hat mir die Nachricht grad gebracht."

Froh über diese Schicksalswende,
Hat befreit sie aufgelacht.

"Dann ist der Krieg ja bald zu Ende!"
Strahlte sie den König an.

"Sag mir Liebster, bitte wann
Werden wir uns dann vermählen?"

***

Pausback drauf, nach kurzer Zeit
Hat ihr den Termin genannt:

"Wenn deinen Vater sie begraben
Auf dem Mäusefriedhof haben,
Nutze ich die Gelegenheit
Und mach der ganzen Welt bekannt,
Dass wir verlobt sind just seit heut!"

"Ich werde die Sekunden zählen
Und hoffe, dass sie schnell vergehen."
Sprach glücklich sie drauf  hocherfreut.

***

"Doch das Verlobungsritual",
Erklärte lächelnd er der Maus,
"Fällt für heute leider aus."

"Aber, mein Schatz, du wirst es sehen,"
Hat er schnell ergänzt
"Holen wir nach ein andermal."


"Jetzt müssen wir uns beide sputen,
Sonst begraben sie den Guten,
Noch ohne uns. Beeile Dich!
Zieh dein weißen Mauspelz an,
Damit gekleidet feierlich,
Ein jeder gleich erkennen kann,
Wenn er auf uns beide schaut,
Wen ich erwählt hab mir als Braut.

***

So wie bei Muslimen es ward Brauch,
Geschah es in Mausulina auch.

Nach althergebrachtem Ritual,
Um von den Sünden ihn zu reinigen,
Wusch man Troxartes erst einmal.

Danach hüllten bei Hof die Seinigen,
Seinen Leichnam in die königliche Flagge.
 Die war nach dem unsäglich dummen, langen,
Krieg in Fetzen im Felde zwar gegangen,
Und hatte manchen blutgetränkten Fleck.
Doch sie erfüllte ihren Zweck.



Seinem Gott zu Dank verpflichtet,
Hat nach Muslimen -Trauerart,
Das Haupt nach Mekka ausgerichtet,
Man den König aufgebahrt.

***

Die trauernde Witwe Leckemülle,
Saß weinend nebst dem toten Gatten.

Von der sterblichen, hoch erlauchten Hülle,
Vor der alle Mäuse Respekt einst hatten,
Ach, es war fürwahr ein Graus,
Ragte nur der Schwanz heraus.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt






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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.