Sonntag, 4. März 2018

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 49 - 18
Die Muse und der Dichterling
Buch  III


Die E-Mail war gerade raus
Da rief er an, von oben aus.

"Hallo mein Mädchen Maxima.
Ich danke dir für all die Post,
Die du mir hast zugesandt.
Ich habe dich sofort erkannt,
Als das letzte Bild ich sah.
Es ist einfach wundervoll.
Du wirst schöner ja von Tag zu Tag,
Und zeichnest Frösche wirklich toll.
Du weißt ja, dass ich das sehr mag."



"Doch was die dazu gedruckte Schrift
Für eine Gottheit so wie mich,
Als Weltenherrscher hier betrifft,
Glaub mir, das ist schwere Kost!"



"Ich hab kein Wort davon verstanden.
 Erinnere daran bitte dich,
Dass am Nil ich einst zu Haus
In meiner Jugend bin gewesen."

"Ich kenn mit dem Gekritzel mich nicht aus,
Das ihr bei euch dort Schreiben nennt
Und verstehe es drum nicht zu lesen."

"Zu meiner Zeit in unsern Landen,
Du kannst das gerne überprüfen,
Schrieb man noch mit Hieroglyphen,
Oder nach einem späteren Brauch,
Was ich als Gott gelernt hab auch,
Doch was ihr beide wohl nicht kennt,
Zu meinem und meines Volkes Missbelieben,
Arabisch von rechts nach links geschrieben."

***

"Verzeih mir, daran hab ich nicht gedacht."
Erwiderte die Muse Maxima in Anbetracht
Des  Fehlers, der ihnen unterlaufen war.

Urplötzlich wurde ihr nun klar,
Weshalb der von ihr inthronisierte
Frosch auf ihres Vaters Thron,
Auf ihre Mails nicht reagierte.

"Wir wundern uns seit Tagen schon,"
Sprach erleichtert sie drob nun,
Zum Neuen im Olymp, Amun,
"Weshalb dort oben du bist jetzt,
Kein neues Zeichen hast gesetzt,
An welchem man erkennen kann,
Dass du dort oben bist nun dran,
Und wir uns drauf verlassen können,
Statt Krieg uns Frieden all zu gönnen."

"Wir haben deshalb von Homer,
Ihm zur Ehre, dir zur Lehr,
Damit du lernst schnell das Regieren,
Ein paar Verse dir gesandt,
In denen verpackt gar amüsant,
Berichtet wird von wilden Tieren,
Die zu erringen einen Pyrrhussieg,
Führten einen blutigen Völkerkrieg,
Welchen schließlich irgendwann
Ein drittes Volk gewann."


"Das in echter Schrift zu lesen,"
Erwiderte der Neue ihr.
"Wäre interessant gewesen
Und sicherlich mir ein Pläsier."

"Schade dass ich es nicht kann.
Vielleicht lern ich's irgendwann."

***
Nach diesem hoffnungsvollen Satz,
Hat beendet er den Schwatz.

***

Maxi mit dem Handy in der Hand,
Ohn' Gelegenheit ihm Tschüß zu sagen,
Das nicht sehr höflich von ihm fand.
Doch anstatt sich zu beklagen.
Wandte sie in aller Ruh
Sich ihren Künsten wieder zu.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.


wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.