Mittwoch, 27. September 2017

Die Muse und der Dichterling



Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 48 - 7
Die Muse und der Dichterling
Buch II
Auf getrennten Wegen
- Teil 8 -

"Mit Spelingen in den Hosentaschen
Kannst dich nichts mehr überraschen!"
Dachte dabei der Dichterling
Und hat eifrig drob gar couragiert,
So gut es in der Wüste ging,
Im Netz nun weiter recherchiert.

Froschtattoo's gab es sehr viele.
In jedem Tätowierkunststile,
Hat er online sie gefunden.

Die Träger mit dem Tier verbunden,
Protzten mit ihm auf nackter Pelle,
An beinah jeder Körperstelle.

Sogar auf den ganz intimen,
Die man eigentlich verborgen hält,
Fand er den lustig, frechen kleinen,
 Tierisch sympathisch, coolen Mimen,
Symbolisch treffend dargestellt.

Auf Armen, Händen, Füßen, Beinen,
Brust, Schultern und dem Bauch,
Sowie, um andre zu entzücken,
Auf dem Hintern und dem Rücken,
Nach gutem alten Seemannsbrauch,
In allen Posen tätowiert.











Selbst auf dem allerschönsten Platze
Auf eines Mannes glatter Glatze
Fand einen er dabei platziert.



Dargestellt auf nackter Haut,
Zeigt durch ihn manch heiße Braut,
Dass um glücklich hier auf Erden,
Mit einem Prinzen schnell zu werden,
Sie sogar einen garst'gen  Frosch,
Denn das wäre opportun,
Küssen auf die breite Gosch,
Und manches mehr noch würde tun.



Man trägt Frosch heut überall.
Es gibt das Tier für jeden Fall.
Sogar, wie man hier sehen kann,
Als Schnitter oder Sensenmann.



Auch zum Verwischen von alten Narben,
Dem Altern so zu trutzen.
Kann man sie benutzen.

Es gibt den Frosch in allen Farben,
Wie diesen, der besonders rar,
In der Farbe blau sogar.



Versehen sogar mit den Namen,
Zur Erinnerung an die Damen,
Die man früher hat gekannt,
Für die Nachfolgerin genannt,
Das ist seit jeher schon der Brauch,
Findet man ihn oftmals auch.

Für jeden Zweck ist was dabei.
Die Lurche sind zurzeit der Clou
Auf nackter Haut im Froschtattoo.

Als Sportler, Krieger, Musikant,
Und sogar als Samurai,
Der mit dem Dolche in der Hand
Ach es ist fürwahr ein Graus,
Seinem Dasein macht ein Aus.



Er rammt ein Schwert in sich hinein
Will er lieber tot als Sklave sein.

Es gibt den Frosch für jeden Zweck.

Mit Rucksack, wandernd dargestellt
Zieht er um die ganze Welt
Und auf dem Fahrrad ähnlich keck,
Radelt er mit frohem Sinn
Glücklich nur so vor sich hin.

 





Mit Goldmünzen im Maul meint er
Dass lieber reich als arm er wär'.



Manches Tattoo zeigt gänzlich nackt
Frösche gar beim Liebesakt.


Auf andern dient er als Symbol
Für Wiederauferstehung wohl,
So wie er es ganz offenbar
Am Nil im Alten Reich schon war.

Doch zeigt er sich auch ketzerisch.
Mit dem Herrn an einem Tisch,
Bei dessen letztem Abendmahl.



"Ach es ist wahrlich ein Skandal,
Was Menschen ihrer nackten Haut,
Haben schon alles anvertraut,
Und für was dabei die Frösche ihnen
Auf ihren Tattoos dargestellt so dienen."

So dachte der Dichter ärgerlich
Mit dem Handy in der Hand bei sich.


Dann lud er voller Missbehagen
Sechs seiner Froschtattoo - Kollagen,
Die er hatte mit Bedacht,
Gerade online just gemacht,
Weil Maxi es so wollte, hoch
Ins Netz und ein paar andre noch.














***

Wie es damit weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.