Mittwoch, 13. September 2017

Die Muse und der Dichterling



Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 48 - 2
Die Muse und der Dichterling
Buch II
Auf getrennten Wegen
- Teil 3 -


Nach dieser Red mit breiter Gosch,
Ohne jedes Abschiedswort,
Vergrub im Sande sich der Frosch,
Wegen der Hitze, sonst wäre er verdorrt.



Da wurde dem Dichter plötzlich klar,
Dass er in der gleichen Lage war,
Wie es der Herr ist einst gewesen.

Er hatte es ja selbst gelesen,
Was Matthäus dazu schrieb.
(Die Versuchung Jesu: Matthäus 4,1-11)

Weil ihm nichts andres übrig blieb,
Obgleich er schwitzte sehr,
Machte er per pedes sich
Auf den Weg ans Rote Meer.

"Ich finde", so dacht er, "sicherlich"
Und grinste dabei scheel,
"Eine Karawane deren Beduinen,
Weil auch sie gern Geld verdienen,
Mir verkaufen ein Kamel."

Doch es sollte anders kommen
Als er sich's  vorgenommen.

***

Als fünf Stunden später er
Eine Pause machen wollte,
Um zu trinken, der Hanswurst,
Hatte er kein Wasser mehr,
Aber großen Durst.

So kam es wie es kommen sollte:

Er fing sofort an zu graben.
Um seinen Durst mit Fröschen
So wie es Jesus tat, zu löschen.

Doch um an denen sich zu laben,
Muss man sich lang erst schinden,
Um mit viel Mühe sie zu finden.

Weil er aber nicht als Sand,
Beim Buddeln in der Wüste fand,
Hat durstig und mit argem Bangen
Er eine Kröte sich gefangen,
Die nahe von verdörrtem Gras
Unter einem Felsen saß.

Gierig, dem Verdursten nah,
Hat er die Tropfen abgeleckt,
Vorsichtig, so gut es eben ging,
Mit der die Kröte war bedeckt.

So wie es Jesus einst geschah,
Erging es auch dem Dichterling.

Das Krötengift- Bufotoxin,
Es wirkte so wie Cocain,
Lähmte dem Dichter das Gehirn,
Und legte trocken es und lahm,
So dass unter seiner Denkerstirn,
Nur wirres Zeug zusammenkam.

Von der Droge arg halluziniert,
In der Wüste ganz mit sich allein,
Hat er wie Jesus fantasiert,
Derjenige zu sein,
Welcher für Amun
Müsste etwas tun,
Damit die Seinen das nicht rauben
 Was am Nil die Leute glauben.

***

So wie Jesus erhob den Anspruch er
Im Drogenrausch drauf dass er jener wär,
Den auf einem vergilbten Blatte,
(Gemeint ist das Alte Testament)
Gott selbst der Welt verheißen hatte.

Umnebelt vom Gift, gehemmt in Denken,
Von Durst und Hunger gar arg kasteist,
Ließ er von Krötengift berauscht,
So wie Jesus, als der verruchte
Arg dreiste Satan ihn versuchte,
Sich von der inneren Stimme lenken,
Mit der er sich hat ausgetauscht.
Weil er dacht es wäre Amuns Geist.

***
Was von Hitze und von Durst geplagt
Ihm diese Stimme hat gesagt,
Ach, es war fürwahr fatal,
Berichten wir das nächst Mal.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.