Mittwoch, 28. Juni 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 89
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 44 -

Nachdem sie eine schlimme Nacht
Hatten ohne Schlaf verbracht,
An Oberdeck in Liegstühlen,
War ihnen, was leicht ist nachzufühlen,
Die Lust auf die Kreuzfahrt schon vergangen,
Bevor diese hatte angefangen.

Doch dann, es war fürwahr famos,
Die Klimaanlage war raffiniert,
Mit Bordmitteln just grad repariert,
Ging es mit drei Stunden Verspätung los.

Als das alte Schiff gottlob,
Sich endlich in den Nilstom schob,
Haben beim Frühstück sie gesessen.


Die Sonne schien, es ging stromauf
Von Kairo aus im Wasserlauf,
Der sich vom Katarakt im Grenzgebiet
Zum Sudan durch ganz Ägypten zieht.

Schnell war die schlimme Nacht vergessen.

Am Tische ihnen gegenüber saß,
Ein Mann welcher die Karte las.

"Bis nach Hermopolis ist es nicht weit!"
Sprach zu den beiden er gescheit,
Und stellte sich als Hüppauf vor.

"Es sind in etwa siebzehn Meilen!
 Wenn die sich etwas mehr beeilen,"
Er meinte, so gesagt frivol,
Damit die Schiffsbesatzung wohl,
"Dann schaffen wir es heute noch."

Maxima, als ob sie's roch,
Neugierig wie immer und gerissen,
Wollt noch mehr vom Manne wissen.
"Sie sind doch nicht etwa der Autor
Bernd Hüppauf des Bestsellers -Vom Frosch-?"
Hat sie mit ihrer süßen Gosch,
Wissbegierig nachgefragt.

"Ja" hat der andere gesagt,
Und sofort hinzugefügt,
"Nennt mich Bernd nur, das genügt!"

So kamen ins Gespräch die drei.
Als ob es selbstverständlich sei,
Verrieten Maxi und der Dichterling,
Bernd um was es bei ihrer Reise ging.

"Angeregt von ihrem Buche,
Sind wir auf der Wahrheitssuche,
Die mit Urlaub wir verbinden,
Um dabei herauszufinden,
Ob stimmt, was viele Forscher sagen,
Nämlich dass Jesus in seinen Jugendtagen,
Aus Ägypten wohlbedacht,
Hat seine Thesen mitgebracht,
Die am Jordan er getauft,
Den Seinen hat daheim verkauft."

"Da haben wir das gleiche vor!"
Erwiderte der Buchautor,
Und fügte frei heraus sodann,
Was er darüber dachte an.

"Es geht euch sicher so wie mir.
Ihr seid auch wegen Amun hier,
Der in seiner Froschgestalt
Als größter Gott am Nil einst galt."




"Weil den Juden der Frosch galt nicht als rein,
Durft' er nicht länger göttlich sein.
Weil ihn das alte Testament,
Seit dem Exodus nur als Plage kennt,
Musste es dabei bleiben."

Wie Moses im Alten Testament
Sich gewehrt hat vehement
Gegen die Froschgötter am Nil,
Tat es auch Jesus mit dem Ziel,
Alle Frösche in der Herzen,
Der Nichtägypter auszumerzen.

Bernd Hüppauf, "Vom Frosch" Seite 36


Der Klerus, dann beim Schreiben
Des Testaments, das heut noch gilt,
Verbannte gänzlich ihn vom Schild.

Der Grüne, als göttlich einst verehrt,
Wurde ins Gegenteil verkehrt,
Um die viele Jahrtausende alte Spur
Der polytheistischen Glaubenskultur
In Ägypten zu verwischen
Und uns was Neues aufzutischen!"

So hat im Erklären best bewährt,
Bernd Hüppauf den beiden es erklärt.

Und dann fügte er hinzu.
"Aristoquakes der Filou,
Mit dem Fröschen wohl verwandt
Hat das schon lang vor mir erkannt!"


"Den kenn ich", sprach da der Dichterling.
Nachdem er ganz kurz in sich ging
Und fügte nach der Besinnungspause dann,
Noch zwei weitre Sätze an.

"In freudscher Rückbesinnung durch die Zeit,
Sind auch wir drei hier offenbar
So wie jener einst so weit,
Dass wir erkennen, so wie der,
Von wem wir stammen her
Und wer unser Schöpfer war."


Da hat Maxi froh gelacht
Und an ihren Freund gedacht,
Welchen sie seit langem kannte,
Der sich auch wie jener nannte,
Und unter diesem Pseudonym,
Dichtet noch heute anonym.

***


Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.