Freitag, 16. Juni 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 85
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 40 -

Noch ein Stündchen, nach dem Essen
Hat zusammen man gesessen
Und über Amun diskutiert.

Auch über des Froschgottes Vermächtnis,
Der Menschheit hat man kultiviert,
Wie's  für sie ward angebracht,
Ohn' sich zu streiten nachgedacht





Dass Moses ein Ägypter war
War David und dem Dichter klar
Und der Muse sowieso.

Maxima darüber sichtlich froh,
Dass sie die Gedächtnislücken,
Der beiden konnte überbrücken,
Machte anhand von Assmanns Buch
"Moses der Ägypter" den Versuch,
Die zwei, als ob sie gläubig wären,
Ein bisschen mehr noch aufzuklären,
Insbesondere den Dichterling,
Darüber wie Amun es dereinst erging.


So begann sie stante pede,
Am Tische sitzend ihre Rede.

"Welche der Ketzer Echnaton,
Dereinst am Nil im Geltungsdrang
Mit seinem Weib wollt etablieren,
Hat ohne sich groß zu genieren,
Moses später aufgegriffen!"

"Was dem Pharao einst nicht gelang,
So habe ich es einst vernommen,
Hat der Letztre hinbekommen."

"Ich habe vom Olymp aus das Geschehen
Mit eignen Augen mit angesehen,

Und konnte als jugendliche Göttin schon,
Musizierend zu Füßen von Papas Thron,
(Die Muse ist eine von Jupiters zahlreichen Töchtern)
Dort oben hautnah miterleben,
Wie man einst im alten Theben,
Mit den Göttern am Nil ist umgegangen."

"Als junges Ding noch unbefangen,
Hab ich so manches dort vernommen,
Was nicht für meine Ohren war bestimmt.!


"So habe ich auch mitbekommen
Wie Zeus sich hat darob ergrimmt,
Dass ein Ägypter sich erfrechte
Zu beschneiden Amuns Rechte,
Es war wahrlich eine Schande,
Um die Hebräer aus dem Lande
Der Pharaonen  wegzuführen,
Und Jahwe zum Alleinherrscher zu küren.


 "Ich hab Papas Flüche noch im Ohr."

"Was macht da unten denn der Thor?
Verflucht noch mal, der wird doch nicht!
Der Ägypter ist wohl nicht ganz dicht!
(Auch hier ist wieder Moses gemeint, der ein in der Thronfolge
nicht berücksichtigter Sohn des Pharaos gewesen sein soll)
Der stürzt uns all ins Unglück noch,
Zurück gar bis ins schwarze Loch.
Ich glaub der Dummkopf ist verrückt!
Falls, was er vorhat, ihm gar glückt,
Bin ich meinen Job hier los.
Was mache ich dagegen bloß?"

"Hera, Poseidon, Hades kommt herbei
Nun macht schon, beeilt euch, alle drei.
Und sagt mir was zu machen ist!"

"Was dann geschah, ihr sicher wisst!"

"Du weißt anscheinend mehr als ich!"
Äußerte der Künstler sich,
Im Gegensatz zum Dichterling
Der bereits wusste wie es weiterging
Und was im Olympos dann geschah.


Maxima, des Kroniden Lieblingskind,
Erklärte es Gilhooly geschwind.

"Damals bestellte mein Herr Papa,
Denn es ging ja um ihr aller Sein,
Alle Götter zur Beratung ein.

Im Rahmen der Götterversammlung dann,
Als man die Lage hat besprochen,
Und was man tun dagegen kann,
Wurd manches Fässchen angestochen
Und dem Met gar kräftig zugesprochen.

Grad als er alte Jahwe, arg betrunken,
Zeus im Olymp hat zu gewunken,
Weil er etwas sagen wollte,
Geschah was nicht passieren sollte.

***

Was geschah, findet ihr hier,
Niedergeschrieben im Brevier,
(Siehe hier insbesondere Teil 36 - 6)

***

"Ich denke, ohn' weiter hier zu dichten,"
Sprach grinsend da der Dichterling,
Jahwe wollt just grad im Olymp verzichten,
Auf jenes, um das es damals ging!"
 (Es ging um die Einführung der monotheistischen Religion)
"Doch hat er sich umsonst bemüht,
Denn er ist ja mit verglüht!"

***

"Das ist ja wirklich interessant.
Das war mir bislang nicht bekannt."
Gab Gilhooly, der Künstler zu.
Und er fügte an im Nu:

"Wenn die Götter all sind umgekommen,
Bis auf den alten Amun der
Mächtig ist schon lang nicht mehr,
Dann könnten, doch genau genommen,
Die Menschen alle hier auf Erden,
Endlich ihren dummen Streit,
Der hier unten tobt seit jener Zeit,
Als sie den Göttern Namen gaben,
Für alle Zeit begraben
Und es für immer Frieden werden."

***

"So ist es!", erwiderte ihm da
Die hübsche Muse Maxima,
Mit schelmischen Gesicht,
"Doch die wissen es noch nicht!"

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.