Montag, 5. Juni 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 82
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 37 -

Der Chef , der grad zugegen war,
Als ins Froschlokal sie kamen,
Nahm die zwei persönlich wahr
Und begrüßte sie mit Namen.

Der Muse Aristomyomaximus,
So wie auch ihrem Intimus,
Hat das sehr gefallen.

Er wies den schönsten Tisch von allen,
Am Fenster ihnen dann im Nu,
So als wären Stammkunden sie zu.

"Bestellt euch erst mal was zu essen."
Lud er seine Gäste ein.

Sie nahmen beide nur den Schaschlikspieß
Und einen Burger überdies.





"Danach bei einem Glase Wein
Hat zusammen man gesessen,
Wohlig zufrieden saturiert,
Wie lang sie es schon nicht mehr waren,
Und hat darüber diskutiert,
Wie das Werk man könnt bewahren,
Das Gilhooly geschaffen hatte.

Mitten in der angeregten Kunstdebatte,
In welcher es dem Dichterling
Vor allem um die religiösen Werke ging,
Wie Jesus, Buddha und die Madonna mit dem Frosch,






 

Stand dieser plötzlich auf am Tische,
Und gab mit verschmitztem Lächeln um die  Gosch,
Grinsend Butter bei die Fische.




Ganz in der Art eines Kunstgenies,
Obgleich es Abend bereits war,
Machte mit "Mornig Breath und Memories"
Er seinen deutschen Gästen klar,
Was er von den neuen wie den alten
Göttern der Menschen hat gehalten.



"Ich fange gleich mit Buddha an!"
Sprach er zu den beiden dann
Und ging beim dritten Glase Wein
Näher auf sein Kunstwerk ein.





"Der ist mir wahrlich gut gelungen,"
Fuhr er fort im blanken Hohn,
"Und auch Maria und ihr Sohn."

Dabei hat er sich ausbedungen
Dass bei seinem Vortrag nicht
Ihn einer der Gäste unterbricht.

Danach, selbst überzeugt von jedem Wort,
Das er sprach, fuhr mit Genie er fort.




"Mit den Götterbildern, die ich schuf,
Kunst ist schließlich mein Beruf,
Wollt ich der Menschheit zum Ergetzen,
Ein Mal um nachzudenken setzen,
Und der ganzen Welt erklären,
Was wir ohne Frösche wären."

Und dann fügte er spontan
Was er dazu dachte an.


"Die Götter der Neuzeit, selbst gemacht,
Von Menschen in vielen Varianten,
Ganz gleich wie diese sie all nannten,
Sind Nachbildungen der Götteracht,
Die einst am Nil hier residierte,
Und die Welt so akkurat,
Wie sie ist, erschaffen hat."

"Damals, als in Kairo ich studierte,"
So setzte er seine Rede fort,
"Wurde mir klar, dass hier vor Ort,
Am Nilstrome im Pharaonenland,
Was Religion man nennt, entstand."

"Götter, die hier sie haben einst gesehen,
Propheten mit phantastischen Ideen,
Über jegliche Vernunft erhaben,
Verfälscht sie an die Ihren weitergaben.

Aus den Fröschen und den Schlangen
Der hermopolischen Schöpferacht,
Haben in jenen alten Tagen,
Nach ihrem eignen Ebenbild,
Versehen mit neuem Firmenschild,
Vermenschlichte Götter sie erdacht."


"So hat das damals angefangen!"

"Die Tiergötter der Pharaonen,
Und besonders hierbei den Frosch
Mit seiner frechen lauten Gosch,
Radikal für immer zu entthronen,
Und sie zu solchen umzuformen
Die entsprachen ihren Normen,
Galt ihnen in ihrer Glaubensnot
Dabei als oberstes Gebot."

"Als ersten in jenen alten Tagen
Hat Amun man ans Kreuz geschlagen."



"Durch dies Ereignis, genau genommen,
Bin ich einst auf den Frosch gekommen."

"Ich hoffe, dass er euch gefällt
Wie ich ihn hier hab dargestellt."

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.