Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 84
Die Muse und der Dichterling
Buch I
Auf Spurensuche
- Teil 39 -
Maxima atmete einmal ganz tief durch
Und dann erwiderte ihm sie.
Hier am Tisch in Sachen Lurch,
Ist wie sonst wohl niemand klar,
Wie das mit Amun damals war."
"Ich fass es zusammen, stark gekürzt:
Echnaton hat ihn gestürzt!"
"Im Grunde genommen stimmt das zwar,"
Erwiderte ihr der Künstler drauf,
Und griff den Faden nochmals auf,
Der ihm beinahe entglitten war.
"Wir wissen, dass das Unterfangen,
Eine Alleingottheit zu inthronisieren,
Das Echnaton gar unverzagt
Ist am Nil hier schief gegangen."
"Die alten Götter zu brüskieren,
Hat man fortan unterlassen.
Da hielt man lieber für den Rest
Der alten Zeit an Amun fest,
Mit welchem wir uns hier befassen."
***
"Die Nomaden in Lande Goschen dann,
Ihren Nutzen draus zogen.
Heuerten sich einen Prinzen an,
Welcher bei Hofe offenbar,
In Ungnade gefallen war,
Der umsetzen für sie nun sollte,
Nur eben nicht mit einem Frosche,
Wie's Amun war, mit breiter Gosche,
Sondern für sich und Nofretetes Wonne,
Mit Aton nur der Sonne.
Und durch das Ausbringen der Saat,
aufgrund eines gewissen Traditionalismus, religiöser
Rigorosität,
großer Entschlusskraft und einem hartnäckigen Willen.
Zu reformieren den Pharaonenstaat,
Echnaton den Weg einst wies,
Hat den Führer man benannt.
Er wurde als Moses weltbekannt."
"Den Israeliten wohl gesonnen,
Hat die Weisheiten der Welt,
Er im Alten Testament,
Das die halbe Welt heut kennt,
In einer Erzählung fort gesponnen.
Nur ein bisschen umgestellt,
Und damit es auch genügt,
Als seines Gewissens Note,
Ein paar Regeln eingefügt,
Nämlich die zehn Gebote."
Es gibt
Theorien, die den biblischen
Moses (der nach
biblischer Überlieferung Ex 2,1ff EU
in Ägypten
aufwuchs) und sein Gottesbild in direkte Beziehung zu Echnaton setzen und die
den ägyptischen Aton-Glauben in den jüdischen Adon-Glauben des Pentateuch mit großer
Detailtreue abgebildet sehen. Sigmund
Freud etwa betrachtet in seiner Altersstudie „Der Mann Moses und die
monotheistische Religion“ den jüdischen Monotheismus als das über Moses
vermittelte Erbe der Religion Echnatons.
Die
These, Echnaton bilde aufgrund mehrfacher Entsprechungen eine personelle
Einheit mit Moses, wird von den meisten Forschern abgelehnt. Chronologisch wird
die Zeit der sogenannten Landnahme
in der Regel nicht mit der Zeit Echnatons verbunden, sondern ein bis zwei
Jahrhunderte später in die Zeit der Ramessiden
datiert.
Auch
eine Begegnung Echnatons mit dem biblischen Joseph, wie sie in den Josephs-Romanen von Thomas
Mann dargestellt wird, lässt sich historisch nicht belegen. Der Ägyptologe Jan
Assmann zieht zwar vielfach Parallelen zwischen beiden, schließt jedoch
eine direkte Bekanntschaft aus.[19]
Im Jahr
1907 gelangte ein angeblicher Zeh des Pharao nach Europa. Wo er danach gelagert
wurde, ist aber unbekannt. Auf Vermittlung des Schweizer Mumienwissenschaftlers
Frank Rühli konnte der
Körperteil im April 2010 wieder nach Ägypten verbracht werden und wird nach
Angaben der Altertümerverwaltung künftig im Ägyptischen Museum in Kairo zu sehen
sein.[20]
"Ja aber was hat das denn nun
Wollte am Tisch der Dichterling,
Von David Gilhooly gerissen,
In diesem Zusammenhange wissen.
Da hat der Künstler darin bewährt,
Eine Sache zu erklären,
Ihm die Sache schnell erklärt.
"Die froschköpfigen ägyptischen Götter wären
Heute allesamt schon längst vergessen,
Wenn Moses glaubenstrunken und besessen,
Mit den Wahrsagern einst um die Wette,
Sie nicht, um Jahwe zu lobpreisen,
Und dessen Allmacht zu beweisen,
Als Plage all gerufen hätte,
(Exodus 7,27 - 29; 8,1-11;)
Um den Pharao und seinesgleichen,
In der Exodus-Frage zu erweichen."
"Die Frösche kamen wie versprochen
Und sie blieben ein paar Wochen,
Zu verteidigen die Ihren."
"Wir verdanken es den braven Tieren,
Dass, obgleich ihr Volk nach argem Schwund,
Sowie ihrem Obergott Amun,
Noch heut lebt hier im Untergrund!"
Dabei wählte Gilhooly spontan
Und zeigte stolz und mit Bedacht,
Ein Bild das dazu er gemacht
Vor ein paar Jahren bereis hatte.
Danach, ganz ohne weitere Debatte,
Hat zusammen man gesessen,
Und auf Amun, den mächtigsten der großen
Ägyptischen Götter angestoßen,
Und den Nachtisch mit Genuss gegessen.
***
Wie die Geschichte
weitergeht
In unsrer nächsten
Folge steht.
wird fortgesetzt
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