Dienstag, 13. Juni 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 84
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 39 -

Maxima atmete einmal ganz tief durch
Und dann erwiderte ihm sie.

"Uns dreien, mein lieber Gilhooly,
Hier am Tisch in Sachen Lurch,
Ist wie sonst wohl niemand klar,
Wie das mit Amun damals war."

"Ich fass es zusammen, stark gekürzt:
Echnaton hat ihn gestürzt!"

"Im Grunde genommen stimmt das zwar,"
Erwiderte ihr der Künstler drauf,
Und griff den Faden nochmals auf,
Der ihm beinahe entglitten war.

"Wir wissen, dass das Unterfangen,
Eine Alleingottheit zu inthronisieren,
Das Echnaton gar unverzagt
Mit Nofretete hat gewagt,
Ist am Nil hier schief gegangen."

"Die alten Götter zu brüskieren,
Hat man fortan unterlassen.
Da hielt man lieber für den Rest
Der alten Zeit an Amun fest,
Mit welchem wir uns hier befassen."

***

"Die Nomaden in Lande Goschen dann,
Ihren Nutzen draus zogen.
Den Froschgöttern nicht wohl gewogen,
Heuerten sich einen Prinzen an,
Welcher bei Hofe offenbar,
In Ungnade gefallen war,
Der umsetzen für sie nun sollte,
Was Echnaton, der Ketzer wollte.
Nur eben nicht mit einem Frosche,
Wie's Amun war, mit breiter Gosche,
Sondern für sich und Nofretetes Wonne,
Mit Aton nur der Sonne.


"Nach einem der Thutmosis hieß,
Und durch das Ausbringen der Saat,
Thutmosis III. Suzanne Ratié sah sogar mögliche Parallelen zu Echnaton,
aufgrund eines gewissen Traditionalismus, religiöser Rigorosität,
großer Entschlusskraft und einem hartnäckigen Willen.
Zu reformieren den Pharaonenstaat,
Echnaton den Weg einst wies,
Hat den Führer man benannt.

Er wurde als Moses weltbekannt."

"Den Israeliten wohl gesonnen,
Hat die Weisheiten der Welt,
Er im Alten Testament,
Das die halbe Welt heut kennt,
In einer Erzählung fort gesponnen.
Nur ein bisschen umgestellt,
Und damit es auch genügt,
Als seines Gewissens Note,
Ein paar Regeln eingefügt,
Nämlich die zehn Gebote."

Es gibt Theorien, die den biblischen Moses (der nach biblischer Überlieferung Ex 2,1ff EU in Ägypten aufwuchs) und sein Gottesbild in direkte Beziehung zu Echnaton setzen und die den ägyptischen Aton-Glauben in den jüdischen Adon-Glauben des Pentateuch mit großer Detailtreue abgebildet sehen. Sigmund Freud etwa betrachtet in seiner Altersstudie „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ den jüdischen Monotheismus als das über Moses vermittelte Erbe der Religion Echnatons.
Die These, Echnaton bilde aufgrund mehrfacher Entsprechungen eine personelle Einheit mit Moses, wird von den meisten Forschern abgelehnt. Chronologisch wird die Zeit der sogenannten Landnahme in der Regel nicht mit der Zeit Echnatons verbunden, sondern ein bis zwei Jahrhunderte später in die Zeit der Ramessiden datiert.
Auch eine Begegnung Echnatons mit dem biblischen Joseph, wie sie in den Josephs-Romanen von Thomas Mann dargestellt wird, lässt sich historisch nicht belegen. Der Ägyptologe Jan Assmann zieht zwar vielfach Parallelen zwischen beiden, schließt jedoch eine direkte Bekanntschaft aus.[19]
Im Jahr 1907 gelangte ein angeblicher Zeh des Pharao nach Europa. Wo er danach gelagert wurde, ist aber unbekannt. Auf Vermittlung des Schweizer Mumienwissenschaftlers Frank Rühli konnte der Körperteil im April 2010 wieder nach Ägypten verbracht werden und wird nach Angaben der Altertümerverwaltung künftig im Ägyptischen Museum in Kairo zu sehen sein.[20]


"Ja aber was hat das denn nun
Mit unsern Froschgöttern zu tun?"
Wollte am Tisch der Dichterling,
Dem es nur um Amun ging,
Von David Gilhooly gerissen,
In diesem Zusammenhange wissen.

Da hat der Künstler darin bewährt,
Eine Sache zu erklären,
Ihm die Sache schnell erklärt.

"Die froschköpfigen ägyptischen Götter wären
Heute allesamt schon längst vergessen,
Wenn Moses glaubenstrunken und besessen,
Mit den Wahrsagern einst um die Wette,
Sie nicht, um Jahwe zu lobpreisen,
Und dessen Allmacht zu beweisen,
Als Plage all gerufen hätte,
(Exodus 7,27 - 29; 8,1-11;)
Um den Pharao und seinesgleichen,
In der Exodus-Frage zu erweichen."

"Die Frösche kamen wie versprochen
Und sie blieben ein paar Wochen,
Zu verteidigen die Ihren."

"Wir verdanken es den braven Tieren,
Dass, obgleich ihr Volk nach argem Schwund,
Samt Heket, Kuk und Huh und Nun,
Sowie ihrem Obergott Amun,
Noch heut lebt hier im Untergrund!"

Dabei wählte Gilhooly spontan
Auf dem Handy seine Homepage an,
Und zeigte stolz und mit Bedacht,
Ein Bild das dazu er gemacht
Vor ein paar Jahren bereis hatte.


Danach, ganz ohne weitere Debatte,
Hat zusammen man gesessen,
Und auf Amun, den mächtigsten der großen
Ägyptischen Götter angestoßen,
Und den Nachtisch mit Genuss gegessen.



***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.