Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 20-6
Achter Kriegstag
Auch ohne den
Herrn Admiral
Ging die Schlacht
nun höchst brutal
Rund um Pausbacks
Froschteich weiter.
Die grauen wie
die grünen Streiter,
Stürmten
entschlossen gnadenlos
Erneut nun
aufeinander los.
Der erste der am
achten Tag
Im Krieg verletzt
wurde war Quag.
Als er sein
Geschäft grad machte
Ein Pfeil ihm in
den Hintern krachte.
Das Geschoss von
Speckmauser dem jungen
Krieger war so
tief in ihn eingedrungen,
Dass aus des
Frosches Schenkel er
Herauskam wieder
folgenschwer.
Ach was hat das
weh getan,
Ach was ging dem
Frosch es schlecht!
Er sah sich die
Bescherung an
Und dann plärrte
er laut los
Zur Maus hin der
verrohten:
"Nach dem
Kriegs- und Völkerrecht
Ist es strikt
verboten!"
So ließ er es den
Mauser hören,
"Einen Feind
dabei zu stören
Wenn die Notdurft
er verrichtet!"
Die Maus pfiff: "Das
war absichtslos!"
Sie hat in sich
hineingelacht,
Aus dem Staub
sich schnell gemacht,
Und auf den
zweiten Schuss verzichtet.
Was aus dem
Frosch geworden ist
Hat nicht
berichtet der Chronist.
***
An andrem Ort zur
gleichen Zeit
Gab es einen
andern Streit.
Frosch Unkner
just an Land gestiegen
Um einen Mauser
zu besiegen
Wurde, nicht zu
seinem Heil
Dessen
Lanzenspitz zuteil.
Vorn hinein und
hinten raus
Fuhr der Stahl
dem armen Lurch.
Ach es war
fürwahr ein Graus;
Unkner ging es
durch und durch.
Das Schwert noch
fest in seiner Hand
Unverhofft den
Tod er fand.
Sein Kumpel
Unkrich, der es sah
Dacht: "Na
warte, jetzt komm ich!"
Doch die Maus
ohn' groß Trara
Hat mit dem
Schwert verteidigt sich.
Mit
aufgeschlitztem Bauch lag er
Kurz darauf am
Hetschenmeer.
Frau und Kind sah
er nie wieder.
Seine Seele fuhr
zum Hades nieder.
***
Nicht weit davon
im Ufergras
Eine Maus auf
Wache saß.
Sie war gerade
eingenickt,
Da hat Frosch
Kroste sie erblickt.
"Oh
fein" dacht er, "das ist nicht schwer!"
Dann stieß er zu
mit seinem Speer.
Die Maus hat
davon nichts gespürt
Denn sie träumte
grad so schön
Einen Traum, der
zwar obzön
Aber so sehr
spannend war,
Dass ihren Tod
sie nahm nicht wahr.
Der Frosch indes
zog ungerührt
Den Speer zurück.
Der war blutrot!
Da wusste er, die
Maus ist tot.
***
Überall in
Pausbacks Land
Herrschte wieder
Kriegszustand.
Auch Zivilisten
konnten nun
Nicht mehr was
sie wollten tun.
Mädchen, Frauen,
Kinder gar,
Von den Fröschen,
unfassbar,
Wurden aus dem
Land gehetzt;
Manche dabei
schwer verletzt.
Die Mausfamilie
Troglodyte,
Mutter, Großmama,
zwei Kinder,
Allesamt von
Herzensgüte,
Ward von Ranaquax
dem Mäuseschinder
Ohn' dass er hat
den Grund gesagt,
In den tiefen
Teich gejagt
Wo sie alle ganz
geschwind
Im Quartett
ersoffen sind.
Als der alte
Troglodyte
Was geschehen war
erfuhr,
Tobte er:
"Du meine Güte"
Und dann sprach
er einen Schwur:
"Ranaquax,
der Weiberschinder
Und Mörder meiner
beiden Kinder,
Der meine Maus
nebst der Mama
Umbracht als ich
war nicht da,
Soll verflucht
sein ewiglich.
Ich werde, und
das schwöre ich,
Zeus soll dafür
mein Zeuge sein,
Töten das
verdammte Schwein.
So wahr ich
Troglodyte heiße
Und wenn dabei
ins Gras ich beiße,
Gelobe und verspreche
ich,
Dass ich rächen
werde mich.
All ihr Götter
hört mir zu:
Allah, Brahma,
Jahwe und auch du
Verehrter
Mausgott Smintheus.
Ich bring ihn in
den Tartarus
Den verdammten
Frosch den grünen.
Dort soll er
schmoren und es sühnen
Bis in alle
Ewigkeit
Und das Ende
aller Zeit,
Für das was er
mir angetan.
Ich bringe seinen
ganzen Clan
Heut noch um, das
schwöre ich.
Die werden kennen
lernen mich
Wenn ich durch
ihr Moor marschiere
Und sie alle massakriere.
Ich werd, ihr
Götter, glaubt es mir
Zu einem
blutrünstigen Vampir,
Der jeden feigen
Frosch am Teich
Befördert in das
Totenreich.
So wahr ich hier
vor euch all steh',
Ich murks sie ab
wo ich sie seh'!
Ich werde kämpfen
wie Achill
Weil ich Rache
nehmen will.
Doch zuvor, der
Ordnung wegen,
Bitt ich euch um
euern Segen.
Verleiht mir
Kraft, Geschick und Mut
Und vor allem
schützt mich gut.
Haltet die Aegis
fürsorglich
Während ich
morde, über mich
Damit ich nicht
muss bangen
Selbst etwas
einzufangen!"
Nach diesem
kurzen Racheschwur
Wollt Troglodyte
eines nur.
Rache um der
Rache willen
Und möglichst
viele Frösche killen!
Wie er es sich
hat vorgenommen
Hat er es auch
hinbekommen.
Hopps Rana Croak
von Quakecool
Erwischte es am
Krötenpfuhl.
Er wollt sich
grad 'ne Mücke pflücken
Da traf
Troglodyte seinen Rücken
Und schrie als er
dort stach hinein.
"Du
verdammtes grünes Schwein!"
Und dann schob er
ganz gemach
Die Lanze noch
ein bisschen nach,
Dass dem Frosch
zum Mücken fangen
Die Lust ist
endgültig vergangen.
Als das Leben aus
ihm schwand
Fiel der Dolch
ihm aus der Hand.
Die Mücke war
vergessen.
Er konnt sie
nicht mehr essen
Denn stattdessen
sah er rot.
Und dann war er
auch schon tot.
Der nächste der
dran glauben musste
War der sich
keiner Schuld bewusste
Kröter
Pulleworsch von Kuhlepoch.
"Ich hoff du
Schuft, du weißt es noch"
Schrie die Maus
den Krötenmann,
Als sie zustach
keifend an,
"Was du mit
meinem Weib gemacht
Bevor du sie hast
umgebracht.
Das sollst Du
sühnen nun du Schuft!"
Dann drang dem
Frosch von hinten her
Die Lanze durch
die Schulter quer
In die Mundhöhle
hinein
Und trat aus
durchs Nasenbein,
Dass wegblieb
sogleich ihm die Luft.
Er konnt nichts
quaken, seine Zunge
Folgte nicht und
seine Lunge
War vermutlich
angekratzt
Oder gänzlich gar
geplatzt.
Er hat erst gar
nicht aufgemuckt
Sondern
stattdessen Blut gespuckt.
Und als die Maus
total verroht
Den Speer
herauszog, war er tot.
Weiter ging es
ohne Pause.
Frosch Quaaks, an
Pausbacks See zu Hause
Starb auch dort.
Am Froschteichrand
Wo dereinst seine
Wiege stand,
Fand ihn der
Mauser Troglodyte.
Obgleich der
Frosch sich sehr bemühte
Dem grauen Rächer
klarzumachen,
Dass mit seinen
Familiensachen
Er absolut hatt'
nichts zu tun,
Musste der Grüne
sterben nun.
Wie sich die
Sach' hat zugetragen
Konnte nicht mal
Pattich sagen,
Obwohl im
Schilfrohr was geschehen
Er hatte grad mit
angesehen.
Es ging zu
schnell um zu erfassen
Wie fix man kann
sein Leben lassen.
Die Maus war
offenbar verrückt,
In ihrem wilden
Rachewahn,
Hatte das Schwert
sie wohl gezückt
Und Knorz mit
einem Streich spontan
Abgeschlagen seinen Kopf
Wie auch den
linken Arm.
Die Leiche war
noch halbwegs warm,
Als Pattich, um
den armen Tropf
Trotz permanenter
Kriegsgefahr,
Sich kümmern
wollt um ihn zu retten
Oder zur letzten
Ruhe ihn zu betten,
Falls doch nichts
mehr zu retten war.
Die Reanimation
schlug fehl.
Pattich die
brave, gute Seel'
Wollt mit dem
Schwert des Toten eben
Wie sich's
gehört, ein Grab auszuheben.
Da traf es ihn
und zwar so schwer,
Dass seine Beine
hinterher
Um zwei Ellen
kürzer waren.
"Du bist dir
drüber wohl im Klaren"
So hörte er den
Rächer sprechen,
"Dass ich
dich nun werd erstechen;
Ach nein, mir
fällt was bessres ein.
Deine Strafe soll
es sein,
Dass dein Leben
lang du nun
Alles das kannst
nicht mehr tun
Was dir bisher
Freude machte."
Während der
Mauser giftig lachte,
Musst Pattich
gleich ans Hüpfen denken.
"Ich werd
die Arme mir verrenken
Und mit dem
Schwimmen ist es aus.
Was wird mein
Weib sagen zu Haus,
Wenn ich als
Krüppel ohne Beine
In unserm Heim am
See erscheine?"
"Andererseits,"
so dacht er heiter
Auch in die andre
Richtung weiter,
"Muss ich
nicht mehr in den Krieg.
Dass aus der
Armee ich flieg
Macht mir keine
großen Sorgen.
Dann bleib im
Bett ich eben morgen
Wenn die andern,
grad erwacht,
Ziehen wieder in
die Schlacht."
So hat Pattich
die Sekunden
Seiner tiefsten
Schmach empfunden.
Dann schwanden
ihm die Sinne. Es wurd Nacht
Um ihn herum und
Dunkelheit.
Ob er je wieder
ist erwacht
Ist nicht
bekannt. Der Kriegsbericht
Aus jener
kriegerischen Zeit
Erwähnt den Namen
Pattich nicht.
***
Ein andrer Name, mehr bekannt
Wird im nächsten Teil genannt,
Wo er aufgeschrieben steht,
Wenn es demnächst
weitergeht.
wird
fortgesetzt
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