Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 20-5
Achter Kriegstag
Zwei Frösche die
auf Lauer lagen
Schienen staunend
sich zu fragen
Ob der König noch
ganz klar
Im Kopf unter der
Krone war.
'Ne andre Sache
nebenbei,
Damit sie auch
erwähnt noch sei,
Die dem König ein
paar Sorgen
Einbrachte und ihm
zu denken gab,
Spielte sich am
selben Morgen
In Mausulinas
Straßen ab.
Die Mäusedamen
protestierten
Gegen den Krieg.
Sie demonstrierten
Gegen ihre
Herrscher auch.
"Weg mit
Parteckfresser" stand
Auf einem Schild
das in der Hand
Ein Mäuseweib mit
Recht und Fug,
So wie's beim
Widerstand ist Brauch,
Mit sich durch
die Gegend trug.
"Soldaten
sind Mörder, Krieg ist Mord"
Das war jener
Grund-Akkord,
Mit dem die
Frauen zeitbezogen,
Vielleicht ein
bisschen übertrieben,
Durch die Hauptstadtgassen
zogen.
"Make love,
not war" und "Frieden jetzt"
Stand auf den
Tafeln und zuletzt
Haben lautstark
sie skandiert:
"Wer in den
Krieg zieht der verliert,
Hände weg darum
ihr Affen
Auf beiden
Seiten, von den Waffen!"
Um auch das noch
kurz zu sagen:
Die Demo währte
nicht sehr lang!
Der König vor den
Weibern bang
Ließ seinen
Abwehrchef mit Wagen,
Einmal kurz des
Aufstands wegen,
Mit Karacho durch
die Straßen fegen.
Da sind die ach
so sangesfrohen
Weiber allesamt
geflohen.
Die Schilder
welche so gediegen
Von ihnen selbst
beschriftet waren,
Sah man aus ihren
Händen fliegen.
Man hat zum Müll
sie schnell gefahren.
Der ganze Spuk
war eins, zwei, drei,
So beendet und
vorbei.
***
Micky und
Lochkäsner derweil
Hatten das
Binsenriff erreicht.
Dort wo das Meer
war eingedeicht,
Taten sie nun
ihren Teil
Um den Angriff
abzuwehren,
Der durch über
hundert Boote,
Wie eine
schwimmende Lawine,
Der königlichen
Froschmarine
Von See die
Maus-Nation bedrohte.
Das Material war
angekommen.
Die beiden haben
es genommen
Und an die
Kumpels schnell verteilt
Die just waren
herbeigeeilt.
"Zwei
Krieger eine Mausefalle!"
Hat Micky
lauthals kommandiert;
"Und
Kichererbsen, nehmt sie alle,
Damit wird gleich
bombardiert.
Schau auf mich
und macht es nach,
Seht her, so
einfach ist die Sach!"
Die Froscharmada
auf dem Meer,
Klar bereits zur
Invasion
Kam just in
Dwarslinie daher
Und war schon auf
Gefechtsstation
Als Micky die
Kanone löste.
Was dann kam war
das allergrößte
Kichererbsenbombardement
das je
Eine Flotte
abbekam in See.
Geschossen wurd'
mit Ziel und Maß.
Gleich die erste
Salve saß.
Auch die zweite
und die dritte
Traf zwei
Zerstörer in der Mitte,
So dass die
bombardierten
Kriegsschiffe
explodierten.
Im
Kichererbsenbombenhagel,
Von Katapulten
recht gelenkt,
Wurde Schiff um
Schiff versenkt
Bis hin zum
letzten alten Potte
Von König
Pausbacks stolzer Flotte.
Masten, Planken,
Niet und Nagel
Brachen; selbst
die Frösche zum Entsetzen
Des
Froschadmirals flogen in Fetzen.
Sogar er selbst
wurd bombardiert
Was ihm wie den
andern allen
Ganz und gar
nicht hat gefallen.
Die Mäuse, von
Micky motiviert,
Schossen indem
sie auf die Masten zielten
Was die
Schleudern schleudernd hielten.
Ein jedermann
sein Bestes gab.
Dann ist das
Führerschiff gesunken.
Tausend Frösche
sind ertrunken.
Für sie wurde die
See zum Grab.
Was übrig blieb
und keiner sah
War eine einzige
Korvette.
Sie lag vor Anker
an der Kette
Weil im Sturm ihr
eine Rah
Gebrochen war vor
Cap Binsente
Just rechtzeitig
vor dem Momente
Als die Mäus am
Binsenriffe
Bombardierten
Pausbacks Schiffe.
Als man vor Anker
war gegangen
Und just damit
hat angefangen
Den Schaden zu
beheben,
Sah aus der Ferne
man mit an
Wie vorne auf dem
Ozean
Die andern
kämpften um ihr Leben.
Machtlos sah man
das Geschehen
Und Pausbacks
Flotte untergehen.
Alle sind dort
umgekommen,
Versanken unterm
Horizont.
Nur einer ist dem
Tod entkommen
Weil er besser
schwimmen konnt'
Als die Kameraden.
Die gingen alle
baden!
Es war Krokratsch
der Flottenchef.
Ihm war von
Anfang an bewusst
Dass die Sache
schief geh'n musst.
Der hinterlistige
Ganeff,
Bevor die
Schlacht hat angefangen,
War rechtzeitig
von Bord gegangen.
Fix schwamm der
Admirals-Filou
Auf den
Ankerlieger zu.
"Die werden
mich schon retten,"
Dacht er und begann
zu winken.
Er wollt sein
eignes Schiff drauf wetten
Dass man, wenn
man ihn drüben sieht
Sofort aus dem
Wasser zieht.
"Admirale
lässt man nicht ertrinken!"
So wie er dachte,
kam es auch,
Denn nach guten
alten Brauch,
Nahm auf dem
Ankerlieger man
Sich des
Flottenführers an.
Ihn zu erretten
aus der Not,
Flog von einem
Rettungsboot,
Just bevor er
unterging
Der ersehnte
Rettungsring.
Schnell hievte
dann an Steuerbord
Den tapfren
Schwimmer man an Bord
Und bracht ihn
zur Korvette
Die noch immer an
der Kette,
Nun bereits seit
einem Tag,
Auf hoher See vor
Anker lag.
Dort als er hatte
ausgespuckt
Was in Seenot er
geschluckt,
Begann er
sogleich zu befehlen:
"Ich möcht
euch," sprach er, "nicht verhehlen,
Dass unsre Flotte
ging verloren.
Doch ich, vom
König auserkoren
Die Mäuse zu
besiegen,
Werd' von ihm 'ne
neue kriegen
Und ihr werdet
sehen dann
Gewinnen wir auch
irgendwann,
Wir haben ja dazu
noch Zeit,
Gegen Mausland
unsern Streit.
Doch nun bringt
schnell das Beiboot aus
Und spannt ihm
eine paar Fische vor,
Denn ich muss
schleunigst jetzt nach Haus
Sonst kommt ein
andrer mir zuvor
Und übernimmt die
nächste Flotte.
Betet auf euerm
alten Potte
Während ihr ihn
klar macht hier,
Dass Pausback das
Kommando mir
Überträgt ein
zweites Mal."
Und dann fügte er
spontan
Eine Lobeshymne
auf sich an
Welche die just
verlor'ne Schlacht,
Vergessen
sogleich hat gemacht.
"Ich bin
sein bester Admiral!
Das ist daheim im
Vaterland
Wie bei den
Mäusen auch bekannt.
Großadmiral
Krokratsch von Krottenort,
Darauf geb ich
euch mein Wort,
Geht, wie sollt
es anders sein,
In die
Seekriegsgeschichte ein.
Mein Name wird
auf See noch hallen
Wenn der Anti- Bonarbartist
Lord Nelson
längst vergessen ist.
Als größter
Seeheld werd von allen
Ich hier auf
unser aller Erden
Nach meinem Sieg
gefeiert werden.
Scheer, Hipper,
Spee, von Roon und Stosch
Waren als Admiral
zwar gut
Aber ein Hochsee
erfahrener Frosch
Wie ich es bin,
der neben Mut
Auch Intellekt
gar viel besitzt;"
So hat er die
Rede zugespitzt
Und gipfelte im
Abschlusssatz:
"Falls ich
einmal auf hoher See
Mit einem
Kampfschiff untergeh,"
Er blähte dabei stolz
die Brust.
"Dann ist
gar schmerzlich der Verlust,
Denn für mich
einen Ersatz
Zu finden, dies
zu meiner Ehr,
Das fällt der
Nachwelt sicher schwer!"
Nach diesem
seinen letzten Wort
Stieg er ins
Beiboot und fuhr fort.
Die Rechte an der
Ruderpinne
Steuerte der
Admiral
Auf gradem Kurs
zur Tiefsee-Rinne
Dann weiter durch
den Schilfkanal,
Bis er
schließlich irgendwann
Vor Pausbacks
Seepalast kam an.
Was aus ihm wurd'
ist nicht bekannt.
Homer hat es uns
nicht genannt.
Weder in Odyssee
noch in der Iliade
Ging er auf den
Seeheld ein.
"Der wird
auf See geblieben sein!"
Aristoquakes dazu
sagte
Als ich ihn
danach fragte.
Ojemine, wie
schade!
***
wird fortgesetzt
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