Montag, 22. Oktober 2018

Auf dem Schlachtfeld



Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 50 - 16
Buch  IV
- Misslungener Vergiftungsversuch -


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vier Krieger an Pausbacks Teich,
Malten sich gar einfallsreich
Und phantasievoll just grad aus,
Was am Morgen würd' geschehen,
Wenn die Frösche baden gehen.

"Ich bin gespannt", sprach eine Maus
Zur andern, die nebst ihr im Gras,
Versteckt am Ufer wieder saß,
"Darauf ob sie im Teich versinken,
Nachdem den Morgentrunk sie trinken,
Oder mit geplatzten Bäuchen
Das Wasser mit Gedärm verseuchen."

"Hauptsache sie krepieren!"
Sprach eine andre von den vieren,
Gar schelmisch grinsend und gerissen,
Eiskalt und scheinbar ohn' Gewissen,
"Und wir bekommen einen Orden,
Obwohl sie sich ja selbst ermorden."

Sie waren sich ihrer Sache sicher,
Und haben noch bis Mitternacht
Derbe Witze darüber gemacht,
Wie es wär' wohl anzuseh'n,
Wenn die Frösche baden gehn.

Dann wurde leiser ihr Gekicher,
Und schließlich waren die vier braven
Mäuse mit sich zufrieden eingeschlafen.

Doch es kam nicht dergestalt,
Wie man es sich hat ausgemalt.

***

Als die Nacht am Teich ihr Ende nahm,
Das Froschvolk, müde noch, zum Baden kam.

So wie morgens stets, husch, husch,
Den Schlaf man sich aus den Augen wusch,
Um sich danach beim Streckenschwimmen,
Für den zehnten Kriegstag fit zu trimmen.

"Mein Gott", sprach einer schon beim Waschen,
"Ich könnt mein Weib erneut vernaschen.
Was ist denn heut nur los mit mir?"

"Mir geht es ähnlich auch wie dir",
Erwiderte der Nachbar ihm,
Und er fügte an intim,
"Obwohl ich just die ganze Nacht,
Mit meinem Weib hab zugebracht,
Verspür ich Druck in meinen Leisten."

 So wie ihm, ging es den meisten.

"Was ist denn heut mit mir nur los",
Quakte auch Hetsch im Ufermoos,
Nachdem er sich gewaschen hatte.
"Ich habe schon wieder eine Latte,
Und verspür' schon wieder Lust,
Obwohl ich Sex hatte grad just,
Bevor ich aus dem Bette stieg."

"Es ist der verdammte Krieg!"
Quakte ein andrer, "wie ich meine,
Der uns nach Liebe süchtig macht,"
Und griff sich zwischen seine Beine.
"Ich habe siebenmal heut Nacht,
Mit meinem eignen Weib verkehrt.
Dass ich davor beim Schwimmen war,
Hat gut getan mir offenbar."
Quakte Schotspogg und grinste schief.
(Deutscher Wortatlas, Ursula Wiepen, Seite 113)
"Selbst als die Alte längst schon schlief,"
Er hat das Wörtchen schlief betont,
"Hab ich ihr zweimal beigewohnt!"




"Obwohl vom Sex ich ausgezehrt
Sein müsste," sprach nach einem Schluck
Wasser er weiter, "verspür ich Druck
In meinen grünen Lenden nun.
Ich glaub, ich muss es nochmals tun,
Bevor ich den Waffenrock zieh an."

Und dann griff er sich spontan,
Eine Kröte die im Gras,
Müde noch am Ufer saß,
Um sich, sie unten und er oben,
Mit der Schönen auszutoben.

  
Auch die andern Frösche jetzt,
Kaum dass sie ihr Gesicht benetzt,
Beim morgendlichen Bade hatten,
Verspürten all ein Lendenbeben,
Wie nie zuvor in ihrem Leben.

Die Lust, die alle sie alle nun überkam
Ihnen schier den Atem nahm.

Um ihre Weiber zu begatten,
Riefen sie gar laut nach ihnen.
Als diese dann am Teich erschienen,
Und zu ihnen ins vergiftete Wasser sprangen,
Ging es in König Pausbacks Hetschenteich,
Drunter und drüber vor lauter Lust sogleich.


In seinem Sexualverlangen,
Nahm mancher sich als Eigentum,
Was einen andern Frosch gehörte.

Doch im Libido-Delirium,
Sich kaum noch einer daran störte.

Keiner hat erst lang gefragt.
Partnertausch war angesagt!

Die Frösche alle liebestrunken,
Ließen von keiner sich verunken.

Sie griffen blindlings und im Nu,
Mit ihren starken Armen zu,
Und klammerten zum Lustvertreib,
Sich fest an jeden grünen Weib,
Das mit Schenkeln reizvoll stramm,
Irgendwo durchs Wasser schwamm.



Selbst die adeligen Damen,
Die zum Morgenbade kamen,
Mussten im Wasser es ertragen,
Dass die Krieger ohne Zagen,
Sich eine nach der andern fingen,
Um zur Liebe sie zu zwingen.

Die Soldaten, arg verroht,
Nahmen was sich ihnen bot.
Mancher gar im Liebeswahn,
Hat mit der Oma es getan.

Ein Jüngling hat es sich gar erlaubt,
Und hat der Warzenkröte Quarr,
Die unberührt bis dato war,
Ihre Jungfräulichkeit geraubt.

 


Manche Frösche, arg verkommen,
Haben selbst Weiber sich genommen,
Obwohl die ihre Tage hatten,
Und solches Treiben klipp und klar,
Nach Levitkus verboten war.
(Lev 12,2;  12,5; 15,19 -33; 18,19; und andere Stellen)

Was jetzt im Wasser ging vonstatten,
Und auch am Ufer allerorten,
Ist zu beschreiben kaum mit Worten.

Fest umschlungen, ganz komplex,
Ballten einige der strammen
Helden zu Klumpen sich zusammen,
Mit einer Kröte welche ihnen,
Im Sündenpfuhl beim Gruppensex
Als Ziel ihrer Wünsche sollte dienen.




Wild strampelnd, um nach Luft zu schnappen.
Versuchten die, die unten hingen,
In eine Lage sich zu bringen,
Im welcher beim Gruppensex verhohlen,
Sie konnten ein bisschen Atem holen.

 Einige der Liebestollen
Sah dabei an den Strand man rollen,
Wo sie die Stunden bis zur  Schlacht,
Gemeinsam haben zugebracht.



Selbst mit ihren eignen Quappen,
Die Frösche es ganz nach Belieben,
Über und unter Wasser trieben.

Die Schwulen haben zugeschaut,
Und waren all gar perplex,
Über das was da beim Sex,
Den Weibern, es war grauenvoll,
Aus ihren grünen Ärschen quoll.

So manch alte Kröte freudig überrascht,
Dass auch sie wurde dabei noch vernascht,
Machte wie vor langer Zeit,
Schnell noch ein Mal die Beine breit,
Und gab den Fröschen zu verstehen,
Dass gerne sie es ließ geschehen,
Was die, ohn' auf die Zeit zu achten,
In ihrer Geilheit mit ihr machten.
 


Die Krieger, in ihrer Lust und Gier,
Drehten durch im Wasser schier.

Um zum Höhepunkt zu kommen,
Haben alles sie genommen,
Was nebst ihrem eignem Stamm,
Vor ihnen grad im Wasser schwamm.

Alle forderten ihr Recht.
Sogar an Schnapperich dem Hecht,
Dem alten Fisch, es war ein Graus,
Ließen sich die Frösche aus.




Selbst über die Flasche welche leer,
Seit Tagen schon im Froschteich trieb,
Machten sich zwei Frösche her,
Um zu umarmen sie spontan,
Gemeinsam im Amplexus-Wahn.

Weil keiner unbeweibt gern blieb.
Nahm mancher gar im Ufermoor,
Sich die eigne Tante vor.

 

Selbst mit der Schwester sah man nun,
So manchen Frosch im Schilf es tun.

Einer, weil sehr geil er war,
Tat es mit der Oma gar.

Sogar die Priester im Ornat,
Brachen nun das Zölibat,
Und nahmen plötzlich alle geil,
Im Teiche an jener Orgie teil,
Die im Wasser aufgelöst,
Jene Pillen hatten ausgelöst,
Welche Zeus, als er noch hat gelebt,
  Um Frieden zu schaffen ward bestrebt.,
 Die Tiere zu strafen für ihr Spotten,
 Und sie durch Gift all auszurotten,
Mittels der Pillen für den eigenen Bedarf,
Die er drob versehentlich herunter warf.

Dass es die Viagra- Pillen waren,
Welche Asklepius dereinst dem Kroniden
Auf  Heras Wunsch hatte verschrieben,
Und er verwechselt hat die Dose,
In der Tasche seiner Hose,
Hat der Göttervater nie erfahren,
Weil, bevor es dazu kam,
Ihm sein Sohn das Leben nahm.
(Gemeint ist die Explosion, die Dionysos im Olymp,
während der Götterversammlung dort versehentlich
ausgelöst hatte, und bei der alle Götter, mit Ausnahme
des ägyptischen Schöpfergottes Amun und der Muse
Aristomyomaximus ums Leben kamen)

***
Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

Wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.