Mittwoch, 3. Oktober 2018

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 50 - 13
Buch  IV
- Die Alliierten greifen ein -


ie
 Krebslegionen in der Schlacht,
Gar hinterhältig und infam,
Haben alles umgebracht,
Was ihnen vor die Scheren kam.


Crustacea, ein roter Legionär,
Griff mit den bezahnten Scheren,
So als ob ein Spiel es wär',
Zwei Mäuse an, sie zu belehren,
Dass er stärker war als sie.



"Pax Romana  / Hegemonie"
Dachten die zwei vom Krebs bedroht
Noch kurz und dann waren sie schon tot.

Mit den Schwertern in der Hand,
Beherrschten die Krebse nun das Land.





Weil allesamt sie kampferfahren,
Den Mäusen überlegen waren,
Haben die Nager in der Flucht
Lieber nun ihr Heil gesucht,
Als sich von den roten Massen,
Im Felde umbringen zu lassen.





Wo eine sich noch blicken ließ,
Es zu sterben für sie hieß.

Selbst die tapferste von allen
Mäusen ist im Krieg gefallen.
Weil sie zum Schwert griff. Branchiata,
Als er Maus Borborocötes sah,
Die mit dem Krummschwert in der Hand,
Wütend plötzlich vor ihm stand,
Schrie "Was willst du hier du blöde Maus?"



Ach es war für wahr ein Graus.
Völlig zerfleischt war sie am Schluss.

Auch Mysius ward in der Schlacht,
Von den Römern umgebracht.

Ein Krieger welcher Cancer hieß,
Gar hinterhältig, dreist und fies,
Hielt ihn an seinem Schwänzchen fest.
Ein andrer, der von vorne kam,
Gab der armen Maus den Rest,
Indem er ihr das Leben nahm.



Mit dem Schwanze in der Schere,
Den er hatte in der Mitten,
Einer Maus grad abgeschnitten,
Trat der dreiste Krieger Cancer,
Gerüstet unter schwerem Panzer,
Wie's üblich war im Römerheere,
Übermütig und verwegen,
Dem Prinzen Frischblüter entgegen,
Um auch ihm den Schwanz zu stutzen,
Und ihm das Leben abzutrutzen.




Frischblüter, weil klug er war,
Hat die drohende Gefahr
Im letzten Augenblick erkannt,
Und ist blitzschnell weggerannt.

Und auch der Rest der Mausepheben,
Rettete durch Flucht ihr Leben,
Sodass die römischen Legionen,
Die mit ihren Heeresscharen,
Ins fremde Land gekommen waren,
Um beide Herrscher zu entthronen,
Weil keinen Mausschwanz sie mehr fanden,
All ratlos beieinander standen
Und diskutierten was man nun,
Ohne Gegner sollte tun.




"Wir müssen weiter vormarschieren,
Um das Land zu okkupieren",
Sprach Diantennata der Krebs-Tribun,
Mit vor Stolz geschwellter Brust,
Ein Mausschwanz hing in seiner Schere,
Und fuhr fort gar selbstbewusst:



"Wir geben, zu wahren unsre Ehre,
Den Fröschen endlich nun Kattun.
Wir dürfen den Kaiser nicht blamieren
Deshalb müssen weiter wir marschieren.

                                                Ohne Zeit lang zu verschwenden,
Hat er sofort Befehl gegeben,
Zu fangen einen Frosch-Epheben,
Um ihn als Geisel zu verwenden.

***

Nach kurzer Zeit schon brachten zwei
Krebse einen Frosch herbei,
Den, als er zum Schwimmen war gegangen,
Sie hatten am Badestrand gefangen,
Unten an König Pausbacks Teich.


Der Tribun sandte sogleich,
Einen Herold zu den Fröschen,
Der Physignatus erklären sollte,
Dass sie den armen Frosch verdröschen,
Falls Pausback nicht akzeptieren wollte,
Dass Rom sein Froschreich okkupiert.

***

"Wenn dem Soldaten etwas passiert,
Den ihr als Geisel habt genommen,
Wird euch das nicht gut bekommen.
Wir werden zu den Waffen eilen,
Um euch all aus dem Land zu jagen,"
Ließ um dem Tribun es mitzuteilen,
Der König drauf dem Herold sagen.




Diantennata, der römische Tribun,
Durch die Antwort arg frustriert,
Tat was für ihn war opportun.

Weil er dacht, es wär' vonnöten,
Ließ er zuerst die Geisel töten.
Und danach ist er losmarschiert,
Um mit seinen gepanzerten Legionen,
Das Land am Froschteich zu besetzen,
König Pausback zu entthronen,
Und ihn aus dem Land zu hetzen.


Doch es sollte anders kommen,
Als er es sich hat vorgenommen.

***
Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.


wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.