Montag, 1. Oktober 2018

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 50 - 12
Buch  IV
- Die Alliierten greifen ein -

ie 
Träume währten nicht sehr lang
Denn der Krieg nahm seinen Gang.

Es war noch nicht mal Mitternacht,
Man hatte sich grad ausgestreckt,
Die müden Beine hochgelegt,
Und es gemütlich sich gemacht,
Da hat ein Ruf sie aufgeschreckt.

Der auf Wache stand im Rohr,
Sah im Dunkel, ganz verschwommen,
Durch das Wasser etwas kommen,
Was er noch nie gesehen dort.



"Feind in Sicht!" schrie er sofort,
Vor Angst im Dunkel aufgeregt
Und hat solch einen Lärm gemacht,
Dass alle sind wieder aufgewacht,
Die just sich grad zur Ruh gelegt
Und eingeschlafen waren.

Es waren Monster mit acht Beinen,
Bewaffnet mit Zangen und mir Scheren,
Die durch ihr nächtliches Erscheinen,
Schreck einjagten beiden Heeren.

Sie rückten vor in großen Scharen,
Seitwärts anstürmend von Norden,
Um beide Heere zu ermorden.

Von Lucanus und Rotscher angeführt
Griffen sie an gar ungerührt,
Gefühllos, abgestumpft, eiskalt,
Allesamt von Schreckgestalt.

Sie schienen keine Angst zu kennen.

Die Frösche und Mäuse konnten nun,
Schlaftrunken nur noch eines tun,
Um sich zu retten, rennen, rennen,
Denn sonst wären von den roten Horden,
Sie allesamt ermordet worden.




Die meisten Frösche hüpften gleich,
Flüchtend schnell in ihren Teich.

Um lebend noch davonzukommen,
Sind sie so weit hinaus geschwommen,
Dass vor des Teiches schroffen Schären,
Sie beinahe ertrunken wären.

Dort sind sie ängstlich abgetaucht.

Als ihre Luft ward aufgebraucht,
Kamen gedeckt durch dichtes Rohr
Sie ganz vorsichtig empor,
Um aus sicherer Entfernung zu betrachten,
Was die Krebse in ihrem Verfolgungswahn,
Und wohl durchdachten Angriffsplan,
Mit ihren Kriegsgegnern, den Mäusen machten.




Denen ist es schlecht ergangen!
Wohin im Felde sie auch sprangen,
Immer war ein Krebs schon da,
Der mit seiner Schere ganz geschickt,
Ihnen den Schwanz hat abgezwickt.

Manchmal es sogar geschah,
Das ein gepanzerter Krieger einer Maus,
Den Kopf abtrennte. Es war ein Graus,
Der den Fröschen das Gruseln hat gelehrt.



Krebsleutnant Knipperdölling gar,
(Krebskämpfer im Froschmeuseler von Rollenhagen)
Der einer der brutalsten Krieger war
Mit horniger Panzerung bewehrt,
Hat seine Gegner, es war dreist,
Zu stärken sich daran, verspeist.




Siebzehn hat er aufgefressen.

Knipperdöllings Herr Papa,
Der alte Malacostraco,
Ein Stückchen weiter unterdessen,
Nahm sich Tyroglyphus vor,
Das Mäuschen welches just gerade,
Mit einem Meldeformular,
Unterwegs zum König war,
Zu melden ihm, was in der Nacht,
Rom mit ihnen allen macht.

Die Botschaft ist nie angekommen.
Der Krebs hat sie ihr abgenommen,
Wobei das Leben sie verlor.



Malacostraco dachte "schade"
Um die nette kleine Maus
Und griff sich aus den grauen Horden,
Die nächste gleich gar fix heraus,
Um auch sie noch zu ermorden.

Krieger aller Krebstiersorten.
Griffen an nun in Kohorten.
Prätorianer, ganze Haufen,
Um die Sache auszuraufen,
Den Fröschen und Mäusen klarzumachen,
Dass die Macht der Welt in Rom
Am Tiber und nicht am Eridanos-Strom,
Ihre Wurzeln hat und dort in Sachen
Sein oder Nichtsein wurde entschieden.


Mit Gewalt wollt Rom den Frieden,
Um die Macht an sich zu reißen,
Den streitbaren Parteien bringen,
Und sie zur Aufgabe zu zwingen.

"Wie Astracus hat sie geheißen,
Sollten die gepanzerten Legionen,
Im Kreuzzug König Pausbacks Teich
Und Mausland ohn' die Mäus zus schonen,
Erobern für des Kaisers Reich.

Doch es sollte anders kommen,
Als Rom sich das hat vorgenommen.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.