Dienstag, 23. Mai 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 80
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 35 -

Anstelle des Obers bediente sie
Der Chef persönlich, Gilhooly.

Er setzte sich und sah in aller Ruh
Den beiden still beim Essen zu.

"Es schmeckt euch, wie ich sehen kann,"
Sprach zu den beiden schließlich er
Und fügte stolz darob noch an,
"Darüber freue ich mich sehr!"

Auf Maximas Frage kurz danach,
In Sachen Frosch, er zu ihr sprach:

"Auf den bin ich, genau genommen,
Damals in Deutschland erst gekommen,
Als ein Freund, dem ich mein Leid drob klagte,
Dass brotlos mein ganzes Schaffen sei,
Mir erklärt hat frank und frei,
Was zu tun wär' in der Sache,
Und wie zu Geld man kommt, einst sagte."

"Seitdem ich nur noch Frösche mache,
Denn er hatte recht fürwahr,
Verzeih, falls leeres Stroh ich drösche,
Aber die gehen wunderbar.
Besonders die Erotikfrösche!"








"Von den aller schärfsten Sachen!
Ließ ich Duplikate  machen,
Und brachte sie sodann
Als Originale an den Mann!"


"So manches Werk, das so entstand
Riss man mir förmlich aus der Hand."

"Bei Christies und bei Sotheby
Erzielten Höchstpreise all sie."

So erzählte er es ihnen.
Und am Ende, der Filou,
Fügte schelmisch noch hinzu.
"An Fröschen kann man gut verdienen,
Und mit ihnen zusammen bestens leben.
Ihr habt es ja erlebt hier selber eben,
Sogar als Speisen angerichtet,
Keine Gourmand auf sie verzichtet!"

***

Dann stellte den Gästen mit Humor
Ein paar seiner Frühwerke  er vor.

Anhand von Fotos machte er den beiden klar
Welch großer Künstler er einst war.

"Froschfreds  Erotik Froschmalbuch,
Mein erster Frösche- Malversuch,
Schlug gleich wie eine Bombe ein.
Ich musst es dreimal drucken lassen."



"Auch meine Krüge, Froschteller und Tassen,
Sowie das Playfrog- Magazin,
Gefertigt ganz speziell für ihn,
Gingen, so wie's sollte sein,
Wie alles was ich zum Kauf anbot
Sofort weg wie frisches Brot."


 


 


Apropos Brot, ganz frisch gebacken,
Mit breitem Maul und dicken Backen,
Hat diesen Breadfrog, das dürft ihr ruhig wissen,




Ich hatte ihn noch nicht einmal gebrannt,
Geschweige mit einem Werktitel benannt,
Mir förmlich aus der Hand gerissen."

"Ausgestattet mit bestem Künstlerruf,
Haben alle Frösche die ich schuf,
Just fertig, bereits binnen Stunden,
Dankbare Abnehmer gefunden."

"Viele von meinen Fröschen stehen
Rund um die Welt heut in Museen!"




 


 



 


Nach diesem Vortrag im Monolog,
In dem es nur um Frösche ging,
Überreichte er dem Dichterling,
Seinen Froschwerkkatalog.

"Den schenke ich euch, bitte sehr!"

"Ihr bleibt ja noch ein Weilchen hier
Um das bestellte Eis am Stecken
Gemeinsam erst mal aufzuschlecken."


"Macht euch selbst ein Bild von mir.
Ich muss wieder in die Küche gehen
Um nach dem Rechten dort zu sehen.
Doch, wenn ihr, so wie es mir frommt,
Morgen wieder hier zum Essen kommt,
Erzähle ich euch gern noch mehr
Von mir und meiner Kunst."

***
Dankbar für solche Art der Gunst,
Lobten die beiden ihn spontan.


Dann sahen sie, bevor sie gingen,
In angeregter Kunstdebatte
Von all den schönen Dingen,
Die Gilhooly geschaffen hatte,
Die ersten Werke im Katalog sich an.






 
 






 
 










 









***

Wie die Sache weitergeht.
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.