Mittwoch, 28. September 2016

Auf dem Schlachtfeld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 45 - 19
Auf dem Schlachtfeld
vor Mausulina

lötzlich 

erinnerte Krotterich

 
Stabsdienstler Krotterich

An seine Schulzeit wieder sich.
Damals paukten in Griechisch und Latein
Den Poem die Pauker ihnen ein.

"Schade", sprach er zum Hauptgefreiten
"Dass in unseren kriegerischen Zeiten
Die Batrachomyomachia
Wie Ilias, Odyssee, Aeneas et cetera,
Im Volke kaum noch einer kennt."

"Ich selbst, als ich noch ein  Student
Als junger Hupfer bin gewesen,
Habe die alten Epen gern gelesen."

"Damals konnte ich brillieren
Und all die Werke rezitieren,
Die ganze alte Litanei,
Von vorn bis hinten fehlerfrei."

"Doch leider, mit der Zeit indessen
Hab auch ich schon ganz vergessen,"
So sprach der adelige Emporkömmling,
"Um was es in den alten Werken ging."

"Und dann fügte er spontan
Einen Herzenswunsch noch an.

"Ich wollt ich fände noch eine Kopie
Von Homers Batrachomyomachie
Und einen der, was ist längst verjährt,
Mir heute zeitgemäß erklärt!"

***
"Kein Problem", sprach Lauchner da.

 
HG Lauchner

Und gab - Batrachomyomachia -
Gesprochen bei Google fix in sein
Modernes, neues Smartphone ein.

Wie von Geisterhand geschrieben
Erschien, während er längst schon wieder schwieg,
Groß auf dem Bildschirm ebenda,
Unter dem Begriff  Froschmäusekrieg,
Virtuell erhalten bis heut geblieben,
Die homerische Batrachomyomachia.

"Zauberwerk" dacht Krotterich
Die Augen reibend da bei sich
Und als danach der Hauptgefreite,
 Ganz unten auf der Online-Seite,
Die letzten Weblinks hatte angetippt,


Wäre er vor Freude beinah ausgeflippt.

"Jetzt hab ich", jubelte er unumwunden,
Das Genie endlich gefunden,
Das mir mit Geist- und Dichtergabe,
Auf dem Handy online ab und an,
Die Fragen all erklären kann,
Die ich zum Epyllion noch habe.

Danach klickte er sogleich spontan
Die Übersetzung von George Chapman an.

***



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Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.