Donnerstag, 29. September 2016

Auf dem Schlachtfeld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 45 - 20
Auf dem Schlachtfeld
vor Mausulina


wie's im Internet sollt sein,
Fand Krotterich mit viel Geschick
Im Umgang mit seinem mobilen Telefon,
Gleich beim nächsten Touchscreenklick,
Was er so lange suchte schon,
Das Epyllion in Latein.
(Mit Epyllion ist hier immer die Batrachomyomachie gemeint)

Neben ihm der arg gescheite
Königliche Hauptgefreite,
In Sachen Handy auch ein Kenner,
Brachte es auf einen Nenner.

"Mit einem Smartphone in der Hand,
Und einem kleinen Bisschen Restverstand,
Wie man an dir sehen kann,
Wird einer gleich zum großen Mann."

"Und wenn er dann noch obendrein
Tut als verstünde er Latein,
Dann ist er selbst im schlimmsten Streite
Immer auf der Siegerseite."

"Auch wenn den Text er nicht versteht,
Sieht er an den beigefügten Bildern,
Die das Geschehen drastisch schildern,
Recht gut um was es dabei geht.!

"Doch was man dazu wissen muss,
Die Illustrationen vom großen Zanken,
In dieser Homerübersetzung verdanken
Wir der Muse Aristomyomaximus."

"Von Aristoquakes einst skizziert,
Hat sie das Büchlein koloriert.
So dass nun die Lateinausgabe,
Auch für einen Angeber wie dich,
Von königlichen Heeresstabe,
Als Lektüre bestens eignet sich!"

Krotterich hat zwar gehört
Was da der Hauptgefreite wagte
Indem er solches zu ihm sagte,
Doch weil er keine Antwort wusste,
Und weil er jetzt erst lesen musste,
Hat er sich nicht daran gestört.

Dann hat er sich was einst geschehen,
So wie Homer es hat gedichtet
Und für die Nachwelt uns berichtet,
Auf  Lateinisch angesehen.

 Batrachomyomachie


















***

Wie die Sache weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

Mittwoch, 28. September 2016

Auf dem Schlachtfeld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 45 - 19
Auf dem Schlachtfeld
vor Mausulina

lötzlich 

erinnerte Krotterich

 
Stabsdienstler Krotterich

An seine Schulzeit wieder sich.
Damals paukten in Griechisch und Latein
Den Poem die Pauker ihnen ein.

"Schade", sprach er zum Hauptgefreiten
"Dass in unseren kriegerischen Zeiten
Die Batrachomyomachia
Wie Ilias, Odyssee, Aeneas et cetera,
Im Volke kaum noch einer kennt."

"Ich selbst, als ich noch ein  Student
Als junger Hupfer bin gewesen,
Habe die alten Epen gern gelesen."

"Damals konnte ich brillieren
Und all die Werke rezitieren,
Die ganze alte Litanei,
Von vorn bis hinten fehlerfrei."

"Doch leider, mit der Zeit indessen
Hab auch ich schon ganz vergessen,"
So sprach der adelige Emporkömmling,
"Um was es in den alten Werken ging."

"Und dann fügte er spontan
Einen Herzenswunsch noch an.

"Ich wollt ich fände noch eine Kopie
Von Homers Batrachomyomachie
Und einen der, was ist längst verjährt,
Mir heute zeitgemäß erklärt!"

***
"Kein Problem", sprach Lauchner da.

 
HG Lauchner

Und gab - Batrachomyomachia -
Gesprochen bei Google fix in sein
Modernes, neues Smartphone ein.

Wie von Geisterhand geschrieben
Erschien, während er längst schon wieder schwieg,
Groß auf dem Bildschirm ebenda,
Unter dem Begriff  Froschmäusekrieg,
Virtuell erhalten bis heut geblieben,
Die homerische Batrachomyomachia.

"Zauberwerk" dacht Krotterich
Die Augen reibend da bei sich
Und als danach der Hauptgefreite,
 Ganz unten auf der Online-Seite,
Die letzten Weblinks hatte angetippt,


Wäre er vor Freude beinah ausgeflippt.

"Jetzt hab ich", jubelte er unumwunden,
Das Genie endlich gefunden,
Das mir mit Geist- und Dichtergabe,
Auf dem Handy online ab und an,
Die Fragen all erklären kann,
Die ich zum Epyllion noch habe.

Danach klickte er sogleich spontan
Die Übersetzung von George Chapman an.

***



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Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



Samstag, 24. September 2016

Auf dem Schlachtferld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 45 - 18
Auf dem Schlachtfeld
vor Mausulina


ie 

Franzosen waren immer schon,"
Sprach Krotterich darauf spontan,
"Doch spätestens seit Childeric,
Der nach päpstlicher Kritik
In Sachen Christenreligion,
Weil ihn der Pontifex das hieß,
Frösche in Lilien verwandeln ließ,
Homers Epyllion zugetan."

"Ich glaub", so fuhr gewandt im Wort,
Er dann zum Hauptgefreiten fort,
 "In Paris  hat dessen Kurzepos zuletzt
Eugene Chalon übersetzt!"

Im Erklären, vom Stabsdienst her, bewährt,
Hat Lauchner er danach erklärt,
Warum in Frankreich dies so war.

"Was ich dir nun erzähl ist wahr!"

"Die Gallier bis zu Childeric,
Das weiß heut jeder Katholik,
Führten Frösche einst im Wappen."

"Vom Ritter bis hinab zum Knappen,
Wohl wegen seiner breiten Gosch,
Oder seiner strammen Schenkel,
Verehrten ihn gar sehr den Frosch!"

"Erst Clovis, sein Sohn und dann die Enkel,
Tilgten die stolzen wundervollen
Tiere aus ihren Wappenrollen
Und machten, ach es war ein Graus.
Drei schlichte weiße Lilien draus."

"Wappentiere sollten rein
(Lilien gelten als Symbol für Reinheit)
Und nicht unrein, so wie Frösche sein
Hat von den Juden vordiktiert
Der Papst den Galliern suggeriert."






***

"Was Johannes seinerzeit
 In gar übler und gemeiner Art,
Im Namen des Herrn der Christenheit,
Hat über Frösche offenbart,
Stand im krassen Gegensatz zu dem
Was Homer in seinem Poem
Der Betrachomyomachie,
Berichtet hatte über sie."


"Die Frösche so zu diskriminieren
Und den stolzen Wappentieren
Solches Unrecht anzutun,
Hat, das ist unbezweifelbar,
Der Franzosen nicht gefallen!"

"Sie taten nun was opportun,
Im Gegensatz zu Roms Vasallen
Aber im Sinn des Dichters war."


"Sie verherrlichten Homers Gedicht,
Und übersetzten es rechtschaffen bieder
Immer neu und immer wieder,
So wie mit Stolz im Angesicht
In Paris es obligat
Auch Eugene Chalon tat!"


La Batrachomyomachie
Nannte wie Homer es die.
















 










Wie die Sache weiter geht 

In unsrer nächsten Folger steht

wird fortgesetzt

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.