Donnerstag, 26. Mai 2016

Die Muse und der Dichterling



Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 44 - 3
 Maxima und der Dichterling

ährend 

Maxi sich noch drüber freute
Dass sie damals, so wie heute,
Als es hier oben hat gekracht,
Unten hatte zugebracht,
Um dem Dichterling in Sachen
Seines Machwerks Druck zu machen,
Blätterte auf  Bildersuche
Sie weiter nun im Froschfachbuche.

Und sie fand dabei
Noch so mancherlei.

Auf Seite zwölf im Musenbuch,
Fand sie einen alten Spruch
Gerade mal vier Zeilen lang
Über eines Frosches Lobgesang,
Den ein Dichter postumus,
So stand es dort berichtet,
Zeitgemäß hat nachgedichtet.


Beim Blättern im Musenalmanach
Fand als nächstes sie danach,
Sie hat sich drob gewundert,
Aber auch gar sehr gefreut,
Dass aus dem sechzehnten Jahrhundert
Sie die Züricher Büchermarken heut,
Genau so schön, wie sie einst waren,
Allesamt mit Fröschen drauf,
Einzeln oder auch zuhauf,
Ein paar davon gar als Remonte,
(Remonte, junges Militärpferd, Ross)
Nach nunmehr gut dreihundert Jahren,
Abgedruckt noch sehen konnte.





















Die Froschauer- Druckermarken waren,
So konnte lesend sie erfahren,
All nach dem Brunnenfrosch geschnitzt
Auf dem ein draller Knabe sitzt,
Einmal geflügelt reitend gar,



Welcher der Welt im Zeitenlauf
Auch heut gibt noch das Rätsel auf,
Ob etwa doch ein Sohn es war,
Das steht zur Debatte,
Den der Drucker heimlich hatte.



"Wo hast du nur all die tollen Bilder her?"
Wandte Maxima geflissentlich
Beim Durchblättern an Amun sich.

"Von einem Sterblichen!" sprach der,
"Welcher sich Aristoquakes nennt
Und jeden Frosch persönlich kennt!"


Schmunzelnd fügte er schelmisch dann,
Sogleich noch einen Nachsatz an,
Der Maxi sehr verlegen machte
Und sie fast aus der Fassung brachte.

"Grüß ihn", sprach er zu Maxima,
Und er lachte dabei "haha, haha",
"Wenn du wieder unten bist,
Aber macht mir keinen Mist!"

Was Maxi ihm drauf lebensklug,
Gar keck spontan erwidert hat,
War nicht grad fein und so privat
Dass Amun die Sprache es verschlug.

Gar lange Zeit haben gediegen
Die beiden dann dahin geschwiegen.

***

Wie es dort oben weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.