Sonntag, 23. September 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 356
  Märchenerzähler im Olymp

Was haben die Seelen da gelacht.
"Dein Poem hat uns viel Spaß gemacht"
Sprach Antilochos der Nestoride.
(Ilias 23/353;Nestoride; Sohn des Nestor)
Auch Neleus' Sohn, der Neleide
(Ilias 8/100; gemeint ist Nestor Sohn des Neleus)
Lobte seinen Vater sehr
Und selbst die Seele von Homer
Sprach Neleus nebst seinem Applaus
Auch seine Anerkennung aus.

Achilles der noch immer johlte,
Nachdem er Luft zum Atmen holte,
Hieb dem Alten mit der Pranke
Auf die Schulter und sprach "danke.
Auch ich werde bestimmt gleich morgen
Solche Fliegenfänger mir besorgen,
Denn die Mückenplage hier
Geht auf den Geist schon lange mir.
Jede Nacht seit ein paar Wochen
Werde ich nun schon gestochen.
Hätte ich meine Waffen noch
Könnt ich, wenn mich die Biester plagen
Mit dem Schwerte sie erschlagen
Oder mittels Schild mich decken.
Ohne Rüstung hier jedoch
Muss ich mich Nacht für Nacht verstecken
Wenn sie im Schutz der Dunkelheit
Mir rauben meine Ruhezeit!"

"Feigling" grölte Hektor da
Und die schöne Helena,
Die Tochter des Kroniden,
Sprach lachend zum Peliden:
"Und dich hat Homer Held genannt.
Da hat er dich wohl sehr verkannt.
Ein Maulheld ja das warst du immer.
Und auch als Seele wirst du nimmer
Ein Heros so wie es auf Erden
Mein Lover Paris einst war, werden".

"Hört endlich auf mit euerm Streit.
Schrie da Homer gar laut von vorn
Die beiden hinten an im Zorn
Und er fügte gleich spontan
Einen Nachsatz auch noch an:
"Ich schäm mich heut noch dafür dass
Ich euch drei auf dem Parnass
Erwähnt in der Ilias hab".
Nach diesem seinen Einwurf gab
Er ein Zeichen schnell in Sachen
Märchen weiter nun zu machen.

Nireus, eine quietschfidele
(Ilias 2/671ff; Sohn des Charopos und der
Aglaia aus Syme, führt drei Schiffe,
schönster Achäer nach Achilles)
Und besonders schöne Seele,
Trat als nächste an das Pult.
Charopos und Aglaias Sohn
Griff sich voller Ungeduld
Dort sogleich das Mikrophon
Und las, bevor er wieder ging,
Die Story vor vom Schmetterling.


Der singende Schmetterling




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Samstag, 22. September 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 355
  Märchenerzähler im Olymp

Nach dem Karer Nastes dann
War der alte Neuleus dran.
(Ilias 7/133ff; 11/692f; Sohn des Poseidon,
Vater des Nestor, Herakles erschlug 11 seiner
Söhne, nur Nestor blieb am Leben)
Er wollte die Seelen unterhalten
Und das Programm nun mitgestalten.
Nestors Vater, Poseidons Sohn
Griff deshalb sich das Mikrophon
Und dann trug er mit Humor
Von den Fliegenfängern vor
Die er sich hatte mitgebracht
Damit er ruhn konnt in der Nacht.


Ungestörte Nachtruhe

In letzter Zeit schlaf ich famos,
Die Schnakenplag', die bin ich los!
Mich stört kein' Schmeißflieg', sticht kein' Schnak,
Ich hör's zwar schon, das Luderpack,
Doch bin ich sicher, `s kommt nicht her,
Drum setz' ich mich gar nicht zur Wehr.

Ich hab' zwei Laubfrösch' in `nem Glas,
Am Tag kriegt keiner z'fressen 'was.
Da sollten S' seh`n, den Appetit,
Wenn ich die in mein Bett nimm mit!

Am Kopfkiss' oben halten s'  Wacht
Und fangen z'samm' da in der Nacht,
Was hier sich nähert, singt und summt,
Bis alle Melodie verstummt.


Ist endlich aus das Viecherschwirr'n,
Dann nehmen s' Platz auf meiner Stirn.
So ruh'n wir nachher alle drei
Und ich bin morgens kopfwehfrei!"

                                       Mahrde

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Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 354
  Märchenerzähler im Olymp

Als nächster im Elysium
Stieg Nastes auf das Podium.
(Ilias 2/867ff; Führer der Karer, von Achilles getötet)
Er war das Reden nicht gewohnt.
Drum hat als Erstes er betont,
Dass er ein tapferer Karer sei
Der nichts hielt von Schmeichelei.
Seine Sprache wär' barbarisch
Schrieb Homer einst, eben karisch.
Er tat mürrisch seine Pflicht
Und trug dem ehrenwerten Korps
Widerwillig ein Gedicht
Von einer Trauerkröte vor.


Die traurige Kröte

 

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Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 353
  Märchenerzähler im Olymp

Myson, der Paionier dann
(Ilias 21/ 209; Paionier, von Achilles getötet)
War als nächster Redner dran.
Vom Peliden in der Schlacht
Vor Ilion einst umgebracht
Mit sechs der besten Kameraden,
Könnt es, so dachte er nicht schaden,
Wenn er Achill nun ungestört
Vom Pult aus erst mach Rache schwört.
Er griff sogleich zum Mikrophon.
Und dann mit vorwurfsvollem Ton
Sprach er seinen Mörder an:
"Achill, was du uns hast einst angetan
Werden wir niemals vergessen!
Weil du das schärf're Schwert besessen
Und wir  all'samt auf nacktem Fuß
Standen im Skamandros-Fluss,
Und geschwächt vom Kampfe waren,
Und  älter all als du an Jahren,
Konntest du uns kriegen.
Und im zeusgenährten Strom besiegen.
Thersilochos und Thrasios,
Astypylos und Ainios,
Ophelestes, Mnesos und auch mich
(Ilias 21/209;)
Brachtest du um; wir hassen dich
Und wahrlich Achill, ich sage dir;
Nimm dich in Acht als Seele hier!
Es könnte durchaus mal passieren,
Dass wir uns dafür revanchieren
Und dich ein einer dunklen Ecke
Verprügeln all zum Rachezwecke.
Da wird dir kein Jammern nutzen.
Wir werden dir die Flügel stutzen
Dass das Morden dir vergeht
Und der Hals dir überm Schädel steht."

Achilles mit einem müden Lachen
Sprach drauf: "Das würde Spaß mir machen,
Endlich, anstatt nur schnöd zu ruh'n
Mal wieder was mit Sinn zu tun.
Das täte mir als Seele gut
Denn dann könnte ich auch hier
Endlich Respekt verschaffen mir!"

Myson unterdrückte seine Wut.
Denn der Zwist mit dem Peliden,
Das wusst' er, war noch nicht entschieden.
Doch er kannt' auch die Gefahr
Die damit verbunden war.
Deshalb, denn er war kein Thor,
Und ihm gefiel das Seelenleben
Hat er erst mal klein bei gegeben
Und las die Froschgeschichte vor
Die Peter Heisch sich einst ersann,
Die mit "Der Froschkönig" begann.


Der Froschkönig
Peter Heisch




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Mittwoch, 19. September 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 352
  Märchenerzähler im Olymp

Die wunderschöne Seel' Myrine
(Ilias 2/814; Herione, nach ihr ist
ein Hügel bei Troja benannt)
Trug dem Heroen-Seelen-Korps,
Sie gab dabei sich sehr viel Müh,
Von Astrid Lindgren etwas vor
Das einst geschah in Bullerbü.


Immer lustig in Bullerbü

 

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Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 351
  Märchenerzähler im Olymp

Dem Phryger-König schloss spontan
Sich Mynes, sein Kollege an.
(Ilias 2/692; 19/296; Sohn des Euenos,
König in Lyrnessos)
Der Sohn des Herrschers Euenos
War König einst in Lyrnessos.
Im Jenseits musst als Seele nun
Auch er was seine Pflicht war tun.
Weil er selbst einst König war,
Truge er selbst auf die Gefahr
Dass er seinen Rang verlor,
`Ne Froschkönigs-Geschichte vor.


Paralipomena zum Froschkönig



 

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Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 350
  Märchenerzähler im Olymp

Die Seelen haben applaudiert.
Mygdon, dadurch motiviert
(Ilias 3/186; König in Phrygien)
Stand auf und quer durch das Elysium
Schwebte er hinauf zum Podium.
Mit seinem rechten Flügel dann
Griff er sich das Mikrophon
Und mit Ironie im Ton
Sprach er mit frecher Gosch:
Es geht erneut um einen Frosch
Der erlöst wurd irgendwann.


Die Prinzessin und der Frosch

 

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.