Freitag, 3. Mai 2019

Die Folgen des Froschmäusekrieges

Machwerk R.W. Aristoquakes
- Teil 51 - 2
- Epilog -

Die Folgen
des Froschmäusekrieges
- Ein Nachwort -
Teil 3

"Weltenherrscher Amun du,
Ich bitte dich, so hör mir zu,"
Rief flehend sie vom Ida aus
Hinauf zum Götter-Oberhaus,
Und fügte sogleich dann,
Was sie von ihm wollte an.

"Als dein Berater könnte ich
Beim Regieren unterstützen Dich,
So wie es auf dem Herrscherthron
Ohn' dass ihn Zeus erst darum bat,
Sein Sohn Apollo dereinst tat.

Ich als deine rechte Hand
Mit Erfahrung und Verstand,
Und überdies auch jetzt
Noch ziemlich gut vernetzt,
Könnte vor allen deinen Taten.
Zukünftig weise dich beraten.
Und dir eine große Hilfe sein.

Also bitte lass mich ein
Damit wir zwei gemeinsam nun
Was für die Menschheit gut ist tun."

***

Doch im Olymp hat gar gediegen
Amun weiter vor sich hin geschwiegen.

***

Er hörte was des Dichters Seele rief
Nicht weil es Nacht war und er schlief.

***

Er war tief träumend im Ägypterland,
Wo einst an des Nilstroms letzter Biege,
Seine und seiner Geschwister Wiege,
Im metertiefen Urschlamm stand,



Er stritt mit Kek, Huh und Nun grad sich,
Um die Schönste der vier Schlangen,
Und war dabei nicht zimperlich,
Um mit der was anzufangen.

Er hat der jungen braven Haut
Im Traume just grad anvertraut,
Dass er sie abgöttisch liebe
Und er für immer bei ihr bliebe,
Wenn sie ihn und nicht die Brüder nähme,
Und es mit ihr zur Vermählung käme.

Am Ende setzte er sich durch
Und wurde im Land der Oberlurch.


Just als er mit Amaunet Hochzeit machte,
Er aus seinem Traum erwachte
Weil ihn im tiefen Schlaf
Etwas an seinen Froschkopf traf.

***

Des Dichters Seele gar gerissen,
Hatte vom Berge Ida aus,
Etwas in den Olymp geschmissen,
Das vor dem Thron im hohen Haus,
Nach dem Einschlag liegen blieb.

***
Gott Amun, als es plötzlich krachte,
Abrupt aus seinem Traum erwachte,
Es war bereits schon heller Tag,
Wusst' nicht recht wie ihm geschah.

Doch als er die schöne Kugel sah,
Die direkt vor seinem Throne lag,
Wollte er natürlich wissen,
Was für ein rundes Ding das war,
Welches da gar sonderbar,
Direkt auf seinem Ruhekissen,
Im Olympos hatte eingeschlagen.


Ganz vorsichtig, mit Missbehagen,
Näherte er sich dem Flugobjekt.

***
Als er feststellte dass es offenbar
Nur eine Rosskastanie war,
Die Maxima dem Dichterling
Bevor der für immer von ihr ging,
Heimlich zum Abschied hatte zugesteckt,
Hat was ihn im Schlafe traf mit Wucht,
Er neugierig, genauer untersucht.

"Sonderbar, das Ding ist wohl,"
Stellte er fest; "im Innern hohl,
Als ob es ein Überraschungsei
Aus einer anderen Galaxis sei."

Er brach es auf und siehe da,
Der Hohlraum barg eine geheimnisvolle,
Mit Lotusblüten schön verzierte,
Hieroglyphen beschriebene Papyrusrolle,
Welche die Muse Aristomyomaximus,
Eine des Kroniden Anverwandte,
Der die Welt dereinst regierte,
Bis es zu jenem Unfall kam
Der auch Zeus das Leben nahm,
Ihm in den Olymp als Botschaft sandte.


Es war eine Art von Empfehlungsschreiben,
Von oben bis unten hin mit Text gefüllt,
Das dem Dichter ohne darin zu übertreiben,
Sie bittend um ein friedlich, frohes Seelenleben,
Hatte für ihn zum Abschied mitgegeben.
(gemeint ist der neue Herrscher Amun im Olymp)

Daneben, sorgfältig in Watte eingehüllt,
Als Geschenk drei schöne Froschfiguren.

"Die in Stein gehauenen Miniaturen,
Dacht Amun, "stellen offenbar
Huh, Kuk und Nun die Götter dar,
Mit denen gemeinsam in der Acht,
Vereint ich mit vier Schlangen,
Die Brüder wurden übergangen,
Am Nil gelangte an die Macht.

***

Im Text bat die Muse ihn vertrauensvoll,
Nachdem Gott Zeus zu aller Leid,
Verunglückt ward vor langer Zeit,
Und sie persönlich hatte oben,
Ihn auf ihres Vaters Thron erhoben,
Dass er sich um jene Seele kümmern soll,
Um die sie sich, noch unten, gräme."

Und weiter fügte sie erklärend an,
Dass auch sie bald wieder nach oben käme,
Um im Olymp gemeinsam als Dreieinigkeit,
Unter ihm, dem König aller Götter, Amun Ra,
Mit des Dichterlings Seele ebenda,
Ohne die Menschheit zu drangsalieren,
Friedfertig bis ans Ende aller Zeit
Die Welt gewaltlos zu regieren.

***
Da ist Amun nicht umhin gekommen,
Weil auch er ganz offenbar,
 Wie Zeus vor ihm, bestechlich war,
Und hat den Vorschlag angenommen,

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.