Samstag, 18. Juni 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 14

Die heroische Schlacht 3. Tag


eil zu

Hause angekommen

Hat Korax erst ein Bad genommen.

Nachdem er sich hatt‘ sattgegessen

Und befriedigt sonstige Interessen,

Sprach sein Weib Schlammrose intim

Ihn zärtlich auffordernd zu ihm.

Mein lieber Frosch, im Kinderzimmer

Ist die Lage so wie immer

Wenn du von großer Fahrt zurück

Kommst heim ins traute Ehe-Glück.

Gespannt ging er nach nebenan

Und sah sich die Bescherung an.

Die Quappen lagen in den Wehen.

Schlammrose sprach, „du wirst es sehen

Die erste wird bestimmt ein Junge“!

Da plötzlich, mit dezentem Schwunge,

Setzte die sich schon in Pose.

Mit Hilfe von Meta Morphose,

Der Hebamme im gläsernen Teich

Wurde ein Fröschlein aus dem Laich.

Die Eltern riefen glücklich „Ja,

Die erste ist ein Sohn hurra“.

Man nannte den Kleinen nach Papa

Korax von Kroax Hopsquaqua.

Nachdem der Sohn getauft nun war

Folgte die Geschwisterschar.

Eintausend-sechzehn Schwestern und

Hundert Brüder, all gesund!

Die Geburt ging wie geschmiert.

Keine hat sich lang geziert.

Aus all den süßen, kleinen Quappen

Wurden Frösch‘ mit großen Klappen.

Nach etwa ein-drei-Viertel Stunden

Waren alle schon entbunden.

Da zu viele auf einmal kamen,

Erhielten Nummern sie statt Namen.

Das war bei Quaxens üblich so

Denn Kinder kamen stets en gros;

Jedes Mal wenn Korax Quaqua

Von See kam wurde er Papa.

Es war die siebte Tausendschaft

Für die er seine Schaffenskraft

Im letzten Urlaub hatt‘ gegeben.

Die achte hatte er grad eben

Auf Kiel gelegt damit sein Weib

Beschäftigt war. Zum Zeitvertreib

Hatte sie die Kinderlein

Während er auf See musst sein.

Am Nachmittag, so gegen zwei,

Rief seine Söhne er herbei

Und sprach in väterlichem Ton:

„Ich nehme an, ihr wisset es schon,

Die Flotte ist in Schwierigkeit.

Wir steh‘n ihr bei, macht euch bereit.

Ich muss sie unterstützen,

Sonst wird der Großkopfadmiral

So wie schon das letzte Mal

Ohne etwas zu bezwecken

In Arrest mich wieder stecken.

Ihr könntet mir dabei sehr nützen

Die Strafe für mein Desertieren,

So hoffe ich zu reduzieren,

So dass nach zwei Tagen oder drei

Ich schon komme wieder frei“.

An seinen Ältesten gewandt

Sprach er, „ich hab es schon geplant

Wie wir den Konter-Quakiral

Zur Seite stehen kollegial.

Ihr reitet, die Gefahr ist groß,

Mit den Hochseehechten los

Und fallt, die Sache muss euch glücken,

Den Mäusen vom Schilf her in den Rücken.

Und du Schleimer, in aller Stille,

Mit der Reserve-Pott-Flottille,

Stichst in See und kreuzt dann quer

Über das ganze Schilfrohrmeer

Hinüber bis zum fernen Strand

Von Mausulinas Mäuseland.

Dort als Marine-Infanterie,

Geht ihr an Land und tötet sie.

Wenn ihr die Landmäus‘ in der Schlacht

Tapfer habt alle umgebracht

Dann schnell zurück all‘samt an Bord.

Lauft aus mit Kurs in Richtung Nord.

Dort trefft ihr sicher irgendwann

Die Hochseeflotte wieder an.

Der schließt ihr euch dann an sogleich.

Für König Pausback und sein Reich

Und für das ganze Froschgeschlecht

Zieht ihr dann mit dem Admiral

In das letzte Seegefecht.

Wie Lord Nelson dazumal

Hat in der Trafalgar-Schlacht

Mit Napoleon Schluss gemacht,

So werden wir vereint gediegen,

Die Mäuse endgültig besiegen.

Auch ich, mit meinem Boot sogleich

Steche in See. Im großen Teich,

Auf fünfzig Grad Nord und sechs Grad West

Feiern wir das Siegesfest.

Das ist der Plan: Wer hat noch Fragen.

Keiner; gut dann lasst’s uns wagen.

Ich wünsch euch Glück zu diesem Coup.

Macht‘s gut, bis dann beim Rendezvous

Vor Anker auf Reede in Position,

So wie ich sagte, gibt’s als Lohn

Für jeden von euch eine Fliege

Wenn siegreich ihr all ward im Kriege.

Brekequax kannte sich aus

Auf dem großen Froschenmeer .

Deshalb fuhr er auch voraus.

Colunk Coard gleich hinterher.

Ihm folgte in Kiellinie der Rest

Allesamt beritten auf echten

Ungesattelten gar wilden Hechten.

„Navigare necesse est“

Stand auf der Fahne groß geschrieben.

Der Satz hat sie vorangetrieben.

Hingegen, was klein darunter stand,

Keiner von ihnen lustig fand.

Auch Leutnant Schleimer, ei der Daus,

Lief mit der sechsten Flotte aus.

Der älteste Pott ganz vornean.

Die andern folgten Kahn um Kahn.

Indessen draußen auf der Reede,

Im Windschatten des großen Riffs,

Der Admiral der Hochseeflotte

Mit dem Käpten des Führungsschiffs

Trug aus an Bord `ne Fehde.

„Wir setzen uns noch aus dem Spotte.

Was sollen denn die Mäuse denken

Wenn wir uns hier all selbst versenken.

Ich hatte auf die Artillerie

Gehofft“, der Admiral bös schrie.

„Doch da hab ich falsch gesetzt.

Nicht eine Maus habt ihr verletzt.

Fünf Schiffe haben wir verloren.

Ich hatte Dich mir auserkoren

Weil ich dacht‘ du als Kaptän

Beherrscht dein Handwerk souverän.

Achthundert Frösche sind gefallen“!

Seine Stimme klang metallen.

„Ich sag es ihnen hier ganz offen;

Ich denk, ihr seid alle besoffen.

Wenn ihr euch weiterhin so dumm

Anstellt, streich ich euch den Rum.

Dann könnt ihr sehen wo ihr bleibt;

Was ihr allesamt an Bord hier treibt

Geht auf keine Kuhhaut mehr.

Ich schick euch alle noch zum Heer

Damit ihr schießen lernt und zielen

Ohne dabei vorbei zu schielen.

Was ich bisher hab geseh’n,

Hier an Bord auf deinem Kahn,

Das erinnert mich spontan

An den Kommandant der Caine.

Du bist doch nicht Commander Queeg“.

Und dann fuhr er fort gar keck:

„Ich bitt sie drum, mir zu beweisen,

Dass nebst auf ihrem Schiff zu reisen,

Sie auch zu kämpfen noch verstehen.

Die Flotte darf nicht untergehen.

Sie ist zum Siegen in der Schlacht,

Angeschafft worden und gedacht.

Drum hoffe ich, dass sie beizeiten

Mir neue Pläne unterbreiten

Und sich auf Taktiken besinnen,

Mit welchen wir den Krieg gewinnen“.

Der Quakitän sprach: „In der Not

Schicken wir ein Landungsboot

Vor mit einem Panzerlurch.

Der kämpft sich zu den Mäusen durch

Und schießt Mausheim kurz und klein.

Ich denk das könnt die Lösung sein.“

Gesagt, getan, so wurd‘s gemacht.

Das Landungsschiff wurd ausgebracht.

Um dreizehn Uhr lief es im Sand

Von Mausulina auf den Strand

Und spuckte Panzerfrösche aus.

Diese Taktik hat vor allen,

Er kam aus dem Staunen nicht heraus,

Dem Flottillenadmiral gefallen.

Glotzäugig stand er nun Deck

An der Reling um vom Heck

Sich am Strande das Geschehen

Der Landung staunend anzusehen.

Drüben rollte Tank um Tank

Aus dem Landung-Schiff zum Zank

Nun vor gegen die Mausarmee.

Alle kamen sie von See.

Die Panzerkröten vorneweg.

Die Rohre zum Beschießungszweck

Nach hinten, vorne und zur Seiten

Gerichtet gefechtsbereit zum Streiten.

Nach den Panzern kamen dann

Die Amphibienboote an.

Hunderte davon zugleich

Rückten vor ins Mäusereich.

„Für Pausback, Gott und Vaterland“

Auf ihren grünen Fahnen stand.

Die Mäuse flohen blitzeschnelle.

Schon bei der ersten Angriffswelle

Kamen zwanzigtausend um.

Hunderte im Delirium

Sprangen ins Wasser in der Not

Und starben den Ertrinkungstod.

Pausbacks amphibischer Verband

Verfolgte die Mäus ins Hinterland.

D-Day Operation Overlord

War nichts gegen das was nun von Bord

Der froschköniglichen Landungs-Schiffe

Durch das Watt und über Riffe

Rollte an mit Macht von See

Gegen Brotnagers Armee

Die hinter Maulwurfhügelketten

Sich eingrub schnellstens sich retten.

Was hinter den Bergen dort geschah

Der Admiral an Bord nicht sah.

Dennoch rieb zufrieden er

Die Hände sich. Das Mäuseheer

Wird von meiner Flotte jetzt

Durch das eigne Land gehetzt.

An seinen Kapitän gewandt

Sprach er: „Jetzt wird es interessant.

Wenn die Amphiben wiederkommen

Ist Mausulina eingenommen.

Dann meld‘ ich seiner Majestät,

Dass seine Admiralität

Den Krieg, den Brotnager hat begonnen,

Für ihn und das Froschvolk hat gewonnen.

Natürlich würd‘ mich interessieren

Wie die Mäus die Schlacht verlieren.

Der Kampf zieht mich in seinen Bann.

Schad, dass ich nicht dabei sein kann

Ganz vorne wenn wir’s ihnen geben

Um aus der Nähe zu erleben

Was Pausbacks Kriegsmaschinerie

Dank meiner tollen Strategie

Ist zu leisten in der Lage

Heute am letzten Kriegsschlachttage.

Wie schon gesagt, ich möchte wissen

Was abläuft hinter den Kulissen.

Die Luftwaffe muss sich bewähren,

Für mich die Lage aufzuklären“.

Er griff zum Handy und rief an.

Gleich hatte er den Airport dran.

„Ich schicke“ sprach der Luftmarschall

„Die Jäger los mit Überschall“.

Wie von der Airforce zugesagt,

Kamen sie schon angejagt.

Vom Luftgeschwader eins drei Rotten

In der Aufklärungsversion.

Im Tiefstflug, alle hartgesotten

Kurvten sie ein und mit Präzision

Nahmen sie den Kurs gekonnt

Schnurstracks durch die Luft zur Front.

Während die Schlacht im Hinterland

In Mausulina weitertobte

Die Navy auf ihren Schiffen stand

Und sich in andern Dingen probte.

Reinschiff, zur Übung angesetzt

Hatte der Flottenchef. Grad jetzt

Sollt jedes Schiff schön sauber sein.

Er nahm es selbst in Augenschein.

Die Sauberkeit an Bord kausal

Mit dem Flottillenadmiral

An Bord, so dacht der Tunichtgut,

Ist für mein Vorwärtskommen gut.

Die Reinschiff-Abschluss-Inspektion,

Insbesondre nach der Schlacht,

Wenn klar zur Heimkehr man sich macht,

Hat in der Flotte Tradition

Und weil so wichtig ist die Sache,

Macht sie stets ein Mann vom Fache.

Der Käpten muss sich selbst bequemem.

Niemals ließe er sich’s nehmen

Die Sache selbst zu inspizieren.

Er wusste da konnt‘ er imponieren.

Da griff er durch gar rigoros.

In kleinen Dingen war er groß.

Für Sachen von solcher Wichtigkeit

Nahm er sich selbst im Kriege Zeit.

Die Ronde begann um kurz vor zwei.

„Um fünf ist sie noch nicht vorbei“

Dachte der Ober-Maat im Frust

Und nahm noch einen Schluck zu Brust.

Als der Quakitän ihn fand,

Mit der Buddel in der Hand,

Hat er ihn zur Seit gewunken.

„Ich hoffe du bist nicht betrunken,

Denn ich brauch, das weißt du doch

Dich heut Nachmittag ja noch.

Wenn wir Anker auf dann gehen

Musst du nach dem Rechten sehen,

Damit, wenn wir die Segel setzen,

Leinen und Tuch geht nicht in Fetzen.

Also kalkulier es ein;

Bis dahin musst du nüchtern sein“.

Da hat der Ober-Maat gequakt

„Und mürrisch laut „jawohl“ gesagt.

Dann zog er ab mit Katzenjammer.

Unter Deck in seiner Kammer

Hat er sich dann ausgeruht

Bis es ihm ging wieder gut.

Indes der Kapitän die Ronde

Setzte fort mit Staubsuchsonde.

Den Finger nutzte er zum Zweck

Aufzuspüren Staub und Dreck.

Doch das Schiff war frisch gewaschen;

Kein Staubkorn konnte er erhaschen.

Alle Ecken blitzblank sauber.

Es grenzte beinahe an Zauber.

Kein Stäubchen konnte er mehr finden.

Er wollt grad unter Deck verschwinden

Als die Freveltat geschah.

Mit dem was nun geschah an Bord

Fahren demnächst wir hier fort

------

wird fortgesetzt

Dienstag, 14. Juni 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 -13

Die heroische Schlacht 3. Tag


uf einem

Schiff der grünen Flotte

Stand an Oberdeck Hein Krotte.

Er hatte ganz genau geseh’n

Was mit den Mäusen war gescheh‘n .

Erst dachte er „die sind all tot“.

Als er sah im Riff das Boot

Hat er „die fang ich“ sich gedacht

Und gleich die Pinass‘ klar gemacht.

Als er beim Havaristen war

Machte er dem Käpten klar,

Dass die Besatzung sollt sich sputen

Zu ihm ins Rettungsboot zu steigen.

„Ihr Schiff“ sprach er, „in zwei Minuten,

Es beginnt sich schon zu neigen,

Wird wie’s der „Titanic“ ist geschehen,

Genauso schnell zu Grunde gehen.

Kommen sie, noch ist es Zeit,

Ich halt zur Rettung mich bereit.

Schmierback rief „ich danke dir.

Als Käpten bleib an Bord ich hier.

Auf der Brücke will ich steh’n.

Mit meinem Schiffe untergeh’n,

Wie sich gehört als Offizier“.

„Ich wünsche gute Reise dir“

Erwiderte der Frosch Hein Krotte.

Dann sah er sich den Untergang

Der Maus-Fregatte ohne Zwang

In aller Ruhe erst mal an.

Kapitän Schmierback affektiert

Hat nochmal tapfer salutiert.

Dann versank er samt dem Kahn

Den er so stolz befehligt hatte.

Nur einer nämlich Leutnant Ratte

War lebend noch von Bord gekommen.

Bewusstlos trieb er im nun im See.

Hein Krott hat ihn in Schlepp genommen

An Backbordseite so in Lee

Dass die schiffbrüchige Maus

In der Hecksee achterraus

An einer Trosse ziemlich stramm

Am Halse festgebunden schwamm.

Auf gradem Kurs ging es zurück

Zur Reede wo die grüne Flotte

Immer noch vor Anker lag.

Gleich an dem ersten dicken Potte

Mit Palstek und `nen halben Schlag

Hat Hein der Seemann festgemacht

Und die Maus an Bord gebracht.

„Ich gratulier, ein Meisterstück,

Worauf die Flotte stolz sein kann“,

Sprach der Oberquakbootsmann.

Ich schlag dich vor für einen Orden.

Noch nie ein Frosch vor dir im Norden

Hat solch eine Ruhmestat vollbracht“.

Und dann fügte er spontan

„Bravo-Zulu, gut gemacht“

Seiner Lobesrede an.

„Ich melde es dem Admiral.

Den Lebensrettungsorden allemal

Hast Du verdient. Doch nun geschwind

Häng den Mauser in den Wind

Damit er trocknet. Irgendwann

Schau ich ihn mir genauer an“.

Hein Krotte salutiere stramm.

Dann zog er ohne viel Tamtam

An Deck die Maus am Hinterlauf

Und hängte sie zum Trocknen auf.

Im Großmast hing sie tropfend nass.

Die Frösche hatten ihren Spaß.

Die Maus jedoch im Mast allein,

Ließ alle fünfe grade sein.

Sie dachte nichts in ihrer Not

Denn dazu war sie schon zu tot.

Neben ihr hing übertrieben,

Auf Flaggen in den Wind geschrieben,

Als buntes wehendes Signal

Das Schlachtmotto vom Admiral

„In diesem Zeichen werd‘ ich siegen“.

„Ich werde wohl den Orden kriegen“

Dachte Hein indes und zog

Die Maus, die gut ein Kilo wog,

Ein Stück höher in die Rah,

Dass sie auch ein jeder sah.

Unter Deck indessen war

Der Admiral mit seiner Schar

Von adeligen hoch studierten,

Gold-Kolbenringe verzierten,

Ausgewählten gut sortierten,

Mit bunten Blechen dekorierten

Helden beschäftigt mit dem Angriffsplan.

Ein jeder hat das dazugetan

Was er gelernt im Flottenstabe.

Frosch Glitschig sprach: „An Geistesgabe

Sind wir dem Mäusen überlegen.

Da wir die klügeren Strategen

Haben all in unsern Reihen,

Wird was wir planen auch gedeihen“.

Grünbauch, gewohnt zu renommieren,

Ergänzte: „Wir können nicht verlieren,

Denn unser Volk von edler Rasse

Ist auch im Seekrieg Spitzenklasse.

Helden, die das A und O

Auf Schiffen sind, gibt’s nirgendwo

So zahlreich wie in unsern Reihen.

Die Götter ließen angedeihen

Unserm Volke wohlbedacht

Vervierfachung der Kampfesmacht.

Zum Landkrieg, Seekrieg gar zum Tauchen

Kann man unsereins gebrauchen.

Da einige von uns auch fliegen,

Werden wir letztendlich siegen.

Es kommt nur noch auf eines an.

Auf den Schlacht- und Angriffsplan.

„Genau“ ergänzte Höperling,

„Als Quakitän trug er `nen Ring

Aus Dotterblumen-Blütengeflecht

Am Arm, welchen er kunstgerecht

Nach vorne schob, dass jedermann

Sich erfreuen konnte dran.

Da erschien durchs Kugelschott

Crapaude Hetsch von Grünekrott.

Er ergriff sofort das Wort:

„Herr Quakiral, im Maste dort

Oben hängt, an Backbordseite

Eine Maus; um Haaresbreite

Hätt‘ ich an der nassen bloßen

Leiche mir den Kopf gestoßen.

Das riecht mir sehr nach `nem Komplott“.

„Wie kommt die Maus auf unsern Pott“?

Hat der Admiral gefragt,

Doch niemand hat es ihm gesagt.

Alle dachten krampfhaft nach

Bis Hetsch von Grünkrott sprach:

„Das Schlimme an der Sache ist,

Die Maus schaut aus wie Krümeldieb

Welcher bisher als vermisst

Auf unserm See im Wasser trieb“.

„Man will uns Pausbacks Mord anhängen“

Sprach Flopps, „die Leiche muss verschwinden.

Die Mäuse werden uns bedrängen

Und uns alle zu Tode schinden

Wenn sie sehen, dass mit einem Toten,

Was nach dem Kriegsrecht ist verboten,

Wir schändliche Grausamkeit betreiben.

Die Maus darf dort nicht hängenbleiben.

Denn sie könnte, wie einst Bin Laden

Noch als Tote uns sehr schaden

Und all den Terrorristen nützen

Die weltweit rund um unsre Pfützen

Ihr verbrecherisches Tun vermehren.

Dies gilt es ihnen zu verwehren.

Wie wir von Bin Laden wissen

Wurd der nach feiger Mordattacke,

In einem bleibeschwertem Sacke

Einfach über Bord geschmissen.

Doch ob auch wahr ist die Geschichte

So wie sie in Obamas Kriegsberichte

Steht, das ist eine andre Frage.

Doch zurück zu unser Lage.

Was denkt ihr, sollen wir denn nun

Mit der Maus im Maste tun“?

Ratlosigkeit in der Kajüte:

Der Admiraliral: „Du mein Güte“

Sprach „ja was machen wir denn da“?

Keiner wusste es zu sagen.

Da trat der Käpten Großkopf vor,

Vom Admiral der Junior.

„Lasst uns den Laichmatrosen fragen,

Der ist im Sumpfe dort zu Haus

Und kennt mit allen Tricks sich aus.

Sicher kann uns der erzählen

Welche Taktik hier zu wählen

Sei und welche Art von List

In diesem Fall das Beste ist“.

So wurde dem Steuermann befohlen

Jenen Frosch herbeizuholen

Um ihn zu befragen,

Was er würde dazu sagen.

Doch der war über Bord gegangen

Aus Sehnsucht nach der hübschen jungen

Quarzi die er schon als Quappe kannte,

Und die ihn zärtlich Fröschlein nannte,

Seit er in kühner Rettungstat

Sie einst vor'm Hecht errettet hat,

Welcher die Kleine frischgewaschen

Beim Baden wollt im Teich vernaschen.

Mit ihr lag er im Schilfrohr froh

An Land und sumpfte irgendwo.

Indes der Steuerfrosch an Bord

Trat an zum dienstlichen Rapport.

„Es tut mir leid Herr Quakiral,

Was ich melden muss ist ein Skandal.

Der Frosch ist über Bord gegangen;

Er hatte zum Kämpfen kein Verlangen.

Die Sehnsucht hat ihn überkommen.

Da ist nach Hause er geschwommen.

Ganz ohne Urlaubskarte ging er von Bord

Und schwamm in Richtung Osten fort

Dorthin, wo wenn ums Schilf man biegt

Sein Heimatdörfchen Schlicktau liegt“.

Der Admiral darauf frustriert:

„Der erste der uns desertiert“.

„Die Lage“ sprach er weiter dann

Zum Quakitän und Steuermann,

„Verschärft sich, doch was machen wir?

Wisst ihr es, dann quakt es mir“.

„Herr Quakiral“ sprach da mondän,

Im Geistesblitz der Quakitän,

Und dann fügte er noch bei,

Was zu tun das Beste sei.

So rief man nach dem Ober-Maat

Und fragte den nach seinem Rat.

„Als erstes solltet ihr dran denken

Die Maus im Mast schnell zu versenken.

Sie fängt bereits zu stinken an.

`Nen Gruß vom Oberquakbootsmann

Soll ich dem Quakiral noch sagen.

Hein Krotte wäre vorzuschlagen

Für die Frosch-Tapferkeitsmedaille.

Er hätt‘ Verdienste sich erworben

Als er die graue Maus-Kanaille

Gerettet hat die hier verstorben

Ist plötzlich Deus ex machina

Oben in der Hauptmast-Rah“.

Danach zum Thema Angriffsplan

Fügte er Details noch an:

„Unsere Flotte ist in Gefahr;

Die Mäuse wollen uns vernichten;

Wir sollten die Kanonen richten

Und schleunigst uns dazu entschließen

Mausulina zu beschießen.

Also nicht erst lang Trara;

Wir bombardieren ihr Terrain;

Legen nach altbekannter Masche

Ihr ganzes Land in Schutt und Asche,

Dass die Erde nur so bebt

Und alle ihre Löcher stürzen ein;

Wenn es kein Mausschwanz überlebt

Dann wird auch endlich Frieden sein.

Der Quakiral von Quaks de Quapp

Gab Befehl drauf kurz und knapp:

„Herr Quakitän, ihre Fregatte,

Nach dem Vorbild Westernplatte,

Um dem Feinde es zu zeigen,

Soll eröffnen nun den Reigen.

Sagen sie den Männern dass

Vorbei ist endlich nun der Spaß

Und dass, was nun wird gleich geschehen

In die Kriegsgeschichte ein wird gehen

Und dass, wie hier an Bord noch nie

Gefordert ist die Artillerie.

Und wenn es klappt das Fernziel-Morden;

Bekommt ein jeder einen Orden

Der mit Mut als Mann der Tat

Tapfer dazu beigetragen hat

Dass das Froschvolk eliminiert

Gänzlich wird und ausradiert“.

Gesagt, getan, so wurd‘s gemacht.

Einmal hat es nur gekracht.

Die Überraschung, war sehr groß.

Der Schuss er ging nach hinten los.

So wie man‘s aus der Praxis kennt:

Der Feuerleiter hat gepennt

Und der Artillerist gedöst.

So wurde der Schuss zu früh gelöst

Die Rohre in der Kasematte

Lagen deckend. Die Fregatte

Welche achteraus vor Anker lag

Traf donnernd der Kanonenschlag.

Die Glut fuhr in den Mast hinein.

Ein Zetern, Quaken, Jammern, Schrei’n

War zu hören als sie sank.

Die Besatzung, Gott sei Dank

Wurde gerettet. Aus den Wogen

Hat man Frosch um Frosch gezogen.

Der SWO sprach unterdessen

Wir haben zu zielen ganz vergessen.

So ward versenkt aus dem Geschwader

Das eigne Schiff per Vorderlader.

Verstört darauf der Admiral:

„Versuchen wir es noch einmal“!

Zum Kapitän gewandt „und sie:

Achten mir auf die Artillerie,

Dass die, obgleich nun aufgewacht,

Nicht wieder einen Fehler macht.

Beachtet vor allem mir dabei,

Bevor das Feuer ihr gebt frei,

Dass ihr die Türme richtig schwenkt,

Und nicht noch ein Schiff versenkt,

Denn das wär eine Ruhmestat

Für die keiner Verständnis hat.

Die Quakiraltität daheim,

Fällt uns auf so was nicht herein.

Sie würde solcherlei Versehen

Am Stabsschreibtische nicht verstehen.

Denkt beim Kanonen richten dran

Und peilt Mausulina an.

Das liegt an Steuerbord voraus.

Macht es platt, löscht Mausheim aus“!

„Mach ich sprach der SWO“

Glücklich darüber und froh,

Dass er nach wie vor vom Alten

Zu allem fähig ward gehalten.

Diesmal sollte es sich lohnen.

Dann ließ er richten die Kanonen.

„Nehmt den Kirchturm ins Visier“

Befahl er „dann treffen Mausheim wir

Im Landeszentrum so zentral

Dass endlich und ein für alle Mal,

Mit den Mäusen ist es aus

Weil zerstört ist jedes Haus

Und jedes Loch in ihrem Reich.

Volle Breitseite, habt alle Acht,

Nun kommt die Wende in der Schlacht.

Der Friede naht, ihr seht es gleich

…..

Dann der lang ersehnte Schrei.

„Alle Rohre Feuer frei“!

Mit Rumsen, Dröhnen und Getose

Löste sich die ganze Chose.

Stahl und Eisen tonnenweise

Ging Richtung Mausheim auf die Reise.

Doch nichts davon ins Ziel je fand

Weil etwas noch im Wege stand.

„Was ist los, verflucht noch mal“

Schrie aufgeregt der Admiral.

Doch es war bereits zu spät:

Zwecks der Plausibilität

Schimpfte der Quakitän indessen:

„Was habt ihr diesmal denn vergessen“?

Man musste es schließlich eingestehen;

Die Rohrerhöhung aus Versehen

Hatte man nicht einbedacht.

Erst als es hatte schon gekracht

Merkte es ein Offizier,

Dass der Winkel im Visier

Stand zu flach, genau auf eine Rotte

Von König Pausbacks Froschteichflotte.

Vier eigene Kreuzer explodiert.

Die Besatzungen so schwer lädiert,

Dass für die Seefahrt und zum Tauchen

Keiner war mehr zu gebrauchen.

Korax Pfützenlaicher in seiner Not

Obwohl er kein Ganove,

Charterte ein Rettungsboot

Und entkam der Katastrophe.

Weil ihn der Krieg nicht interessierte

Er seemännisch flüchtend desertierte.

Auf Heimatkurs, schön geradeaus

Segelte er schnell nach Haus.

Gerade recht zu Kaffeezeit

Kam er daheim am Laichgrund an.

Schlammrose mit Kindern stand bereit

Und begrüßte froh den Ehemann.

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Wie es weitergeht an Land

Mach ich demnächst Euch bekannt.

wird fortgesetzt

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.