Samstag, 13. August 2016

Auf dem Schlachtfeld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 45 - 10
Auf dem Schlachtfeld
vor Mausulina


kam so wie es kommen musste!

Weil der Stabsdienstler nicht wusste,
Dass als Feldherr man von allen
Der Tapferste im Krieg muss sein,
Und ein Held noch obendrein,
Ist Generaloberst Krotterich von Quakehohl,
Hochnäsig, arrogant und leichtfertig frivol,
Wie es der Sesselpupser war, sofort gefallen.

Als er den Angriffsbefehl just wollte geben,
Nach dem Muster von Homer,
Traf ihn von hinterrücks ein Speer
Und nahm dem Gernegroß das Leben.





Es war wohl ein Putschist
Der im Froschheer unerkannt,
Weil er auf  keiner Liste stand,
Im Zorne und mit Hinterlist,
Den Sesselpupser aus dem Stabe,
Mit seinem Stabsdienstlergehabe,
Ein schnelles Ende hat beschert.

 ***

Doch welch ein Glück, sein Adjutant,
Kuhlepogg  der rechterhand
Nebst ihm stand, blieb unversehrt.

Der, zum Stab einst strafversetzt,
Und völlig fehl am Platze dort,
Übernahm nach Krotterichs Tod sofort
Im Felde das Kommando jetzt.




Als erstes stellte er im Heer
Die alte Ordnung wieder her.

Er selbst von echtem Schrot und Korn,
Und nicht gemacht aus Pappe
Schickte die Stabsdienstler in die Etappe,
Und holte die Kämpfer sich nach vorn.

Die letzten zwei, ohn' sie zu fragen,
Mussten seinen Schild ihm tragen,
Denn als neuer Feldherr nun
Hatte er Wichtigeres zu tun.




Er hatte nebst der Theorie,
In mancher Schlacht im Lauf von Jahren,
Die Praxis des Krieges schon erfahren
Und verstand es bestens neben
Dem Kampfe Befehle so zu geben,
Dass im Feld zum Siege sie
Führen ohne große eigene Verluste.

Er wusste dass man klotzen musste
Um gegen die Mäuse zu gewinnen.

Er konnte an Troxartes sich entsinnen
Und auch daran, wie jener Schuft,
Die verdammte Miniratte,
Ihn einst im Streit geblendet hatte.




Mit dem spiegelblank geputzten Schilde,
Den er absichtlich und ganz gezielt,
Ins gleißende Licht der Sonne hielt,
Hatte der Anführer der Mäusegilde,
Ihn dereinst hinterlistig so geblendet
Dass er im Kampfe nichts mehr sah,
Und dessen Schwerthieb ihm beinah
Sein kostbares Leben hätt' beendet.

Wenn er nicht über eine Weizenähre,
Das gab er später zu ganz offen,
Im blutigen Gefecht gestolpert wäre,
Hätte ihn der Hieb getroffen.

***


Ja, Kuhlepogg der Breitmaullurch,
War tapfer und zwar durch und durch.
Er hatte schon mit jungen Jahren,
Im Krieg so manches Leid erfahren.

Einmal in Kriegsgefangenschaft,
Weil Pausback nicht verraten wollt er,
Als ihm die Mäuse unter Folter
Und gefesselt gar verroht,
Ihn zu töten haben angedroht,
Ertrug er all die Gräueltaten
Von Troxartes wilden Mäusehorden
Schweigend wahrlich heldenhaft,
Ohne die Seinen zu verraten.




Pauspack verlieh ihm einen Orden.

Der half ihm auf der Karriereleiter
Vom Hauptmann schnell zum Oberst weiter.

Und als solcher stand er dann
Im nächsten Kriege seinen Mann.

Dort nahm er in der Foltersache,
Und zwar mit Recht und Fug
An den Folterknechten Rache.




Wie viele Mäuse er erschlug,
Damals auf dem Feld der Ehr
Weiß er heute längst nicht mehr.



Einen, welchen er erstach,
Schnitt den Schwanz er ab danach,
Den dann als Trophäe er
Seinem Weib nach Hause brachte.
Was die mit dem Mauseschwanz machte,
Gefiel ihm zwar nicht sehr.

"Doch besser", so dachte Kuhlepoog bei sich,
"Während an der Front bin ich,
 Den Schwanz von einer toten Maus,
Als einen fremden Frosch im Haus!"


Wie es im Kriege weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.