Samstag, 9. Juli 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 18


-Auf jedem Schiff / In jedem Stab-

Der Quakitän macht weiter


uf jedem

Schiff, mal hier, mal dort,

Geht ganz von selbst mal was von Bord“.

„Auf jedem Schiff kommt ab und an

Des nachts noch der Klabautermann“.

„Auf jedem Schiff das mittags zackt

Wird automatisch abgebackt“.

„Auf jedem Schiff im kenternden Strom

Prüft einer mit Spucke, wie schwimmt sie davon“.

„Auf jedem Schiff gibt‘s ein Ventil

Das öffnet sich wenn Dampf zu viel“.

„Auf jedem Schiff im Fall der Fälle

Setzt man im Mast zwei schwarze Bälle“.

„Auf jedem Schiff, so alle zwei Wochen,

Fegt einer die Last und nimmt es zum Kochen“.

„Auf jedem Schiff, am besten heiß

Trinkt man am Morgen Negerschweiß“.

„Auf jedem Schiff, so ist es Sitte,

Liegt der Kiel unten in der Mitte“.

„Auf jedem Schiff, kaum will man sich legen,

Befiehlt ein Pfiff das Decke fegen“.

„Auf jedem Schiff, so ist es Brauch,

Gibt es Offiziere auch“.

„Auf jedem Schiff die schönsten Dinge

Sind des Käptens Kolbenringe“.

„Auf jedem Schiff der gleiche Mist

Gemacht wird’s weil’s Routine ist“.

„Auf jedem Schiff vom vielen Fahren

Wirkt mancher alt der jung an Jahren“.

„Auf jedem Schiff steht auf dem Tisch

Am Freitagmittag toter Fisch“.

„Auf jedem Schiff bleibt unvergessen

Wer Minensuch fährt stets beim Essen“.

„Auf jedem Schiff an der Hafenmole

Kommt einer zurück an Bord ohne Kohle“.

„Auf jedem Schiff und alten Pott

Fühlt sich der Kapitän als Gott“.

„Auf jedem Schiff, selbst wenn es stampft

Man nachts den Mittelwächter mampft“.

„Auf jedem Schiff gibt es auch Puster,

Wenn‘s die nicht gäb‘ wär‘s Zappen duster“.

„Auf jedem Schiff, nicht erste seit Zenker

Nennt man Signäler Lumpenschwenker“.

„Auf jedem Schiff im Deck im Dunkel

Haust der Heizer und sein Kumpel“.

„Auf jedem Schiff in Dwarslinie quer

Fährt man parallel zum andern her“.

„Auf jedem Schiff `ne Muffe geht

Wenn Abstand schmilzt und Peilung steht“.

„Auf jedem Schiff in jeder Lage

Zählt einer heimlich seine Tage“.

„Auf jedem Schiff das schießt Salut

Gibst einen der kann zählen gut“.

„In jedem Stab, ganz ungehemmt

Gibt’s einen der den andern klemmt“.

„Auf jedem Schiff schon früh beim Locken

Gibt’s Wecker die laut Sprüche kloppen“.

„Auf jedem Schiff nicht nur am Spill

Sich einer gern verholen will“.

„Auf jedem Schiff das lang schon schwimmt

Der Heizer mal ein Stehbad nimmt“.

„Auf jedem Schiff vor den Ostfriesischen Inseln

Hört man vor Heimweh die Ossis laut winseln.“

„Auf jedem Schiff, das ist bekannt

Die Irrtümer des Doktors begräbt man an Land“.

„Auf jedem Schiff vom vielen Loten

Hat manche Leine zu viel Knoten“.

„Auf jedem Schiff auch auf `nem Tender

Vergisst mal einer einen Fender“.

„Auf jedem Schiff alle Räder steh’n still

Wenn der Heizer nicht kann weil der Jockel nicht will“.

„Auf jedem Schiff für Farben und Lack

Gibt es die Piek gleich unter der Back“.

„Auf jedem Schiff bei Windstärke Sturm

Wird manches Großmaul zum jammernden Wurm“.

„Auf jedem Schiff ob groß oder klein,

Gibt’s einen welchen man nennt Hein“.

„Auf jedem Schiff die größte Plage

Ist und bleibt die Anzugfrage“.

„Auf jedem Stab man tarnt sich oliv

Dann war es ein Grüner wenn etwas geht schief“.

„Auf jedem Schiff gemütlich an Lee

Rastet an Oberdeck ein Portepee“.

„Auf jedem Schiff im Seegefecht

Steht in den Decks ein toller Hecht“.

„Auf jedem Schiff einen Schäkel am Bande

Trägt mancher Lord an dem Gewande“.

„Auf jedem Schiff stehen und gaffen

An Oberdeck die Polleraffen“.

„Auf jedem Schiff wer klein ist, sprich kurz,

Den ruft an Bord man Flottenfurz“.

„Auf jedem Schiff der Dickschiffklasse

Gibt es auch eine Pinasse“.

„Auf jedem Schiff nennt Flunken die Pfoten

Der Hein die er braucht zum Knüpfen von Knoten“.

„Auf jedem Schiff mit Fingersonde

Sucht einer Staub zur Abendronde“.

„Auf jedem Schiff, ganz unten im Keller

Schuften Schwarzfüße und dreh’n die Propeller“.

„Auf jedem Schiff ganz oben im Topp

Schaut einer durchs Glas, denn das ist sein Job“.

„Auf jedem Schiff, damit abends auf Draht

Ruht der Seemann mittags und liegt auf der Naht“.

„Auf jedem Schiff, wie ein Buch ohne Seiten

Liest sich ein Winkerspruch besonders vom Weiten“.

„Auf jedem Schiff in fremden Gewässern

Löscht man seinen Durst aus heimischen Fässern“.

„Auf manchem Schiff, das in See just grad sticht

Sticht einer ganz gern, der andere nicht“.

„Auf jedem Schiff im Zorn mal schnelle

Schimpft einer auf die Stammdienststelle“.

„Auf jedem Schiff schieß in den Wind

Bedeutet schlicht hau ab geschwind“.

„Auf jedem Schiff Donnerstag um drei

Der Seemannssonntag ist vorbei“.

„Auf jedem Schiff das schlingert und rollt

Wird einem schlecht ganz ungewollt“.

„Auf jedem Schiff wenn das Leck ist zu groß

Dann trifft man sich beim Rettungsfloß“.

„Auf jedem Schiff kurz vor der Küste

Bekommt der Seemann Land-Gelüste“.

„Auf jedem Schiff das gleiche Lied

Sich einer am Reinschiff hochzieht“.

Die Songs des Käpten klangen toll.

Das erste Schock war bereits voll.

Doch ohne sich daran zu stören,

Ließ er schon die nächsten hören“.

„Auf jedem Schiff mit viel know how

Schwingt der Schmarting stets ein Tau“.

„Auf jedem Schiff auf Großer Fahrt

Wird für den Landgang schon gespart“.

„Auf jedem Schiff klopft einer Rost

Hat frei dafür Logis und Kost“.

„Auf jedem Schiff vor lauter Üben

Sieht’s manchmal aus wie Kraut und Rüben“.

„Auf jedem Schiff flucht einer leise

Wenn es ertönt das rise rise“.

„Auf jedem Schiff auch der Käpten muss ruh`n

Doch sollt er’s nicht im Nord-Ostsee-Kanal tun“.

„Auf Jedem Schiff den Käpten stört

Das Typhon das im Nebel röhrt“.

„Auf jedem Schiff im Schießgebiet

Gibt’s einen der das Ziel nicht sieht“.

„Auf jedem Schiff kann es geschehen

Dass einer muss am Tampen stehen“.

„Auf jedem Schiff kommt es mal vor

Dass ein Klingeln dringt ins Ohr“.

„Auf jedem Schiff ist’s man gewöhnt

Dass ab und zu der Poller dröhnt“.

„Auf jedem Schiff wird kurzentschlossen

Am Ziel auch mal vorbeigeschossen“.

„Auf jedem Schiff gibt’s Gammelpäckchen

Ohne Knopf am mausgrauen Jäckchen“.

„In jedem Stab stimmt zwecks der Ruh

Mancher jedem Vorgang zu“.

„Auf jedem Schiff die Jockel von Benz

Beginnen zu stottern wenn die Bunker sind lenz“.

„Auf jedem Schiff es mal passiert

Dass einer etwas falsch dosiert“.

„In jedem Stab ganz lapidar

Zeigt man nach allen Seiten klar“.

„In jedem Stab wo Lücken klaffen

Werden Vorgänge geschaffen“.

„Auf jedem Schiff vom stillen Ort

Tauchen Kupferbolzen fort“.

„Auf jedem Schiff und jedem Boot

Die Wassertiefe misst das Lot“.

„Auf jedem Schiff von Deck zu Deck

Von acht bis ist Usercheck“.

„Auf jedem Schiff sogar im Revier alle Kranken

Werden munter und rührig zum Backen und Banken“.

„Auf jedem Schiff qualmt man geschwind

Zigaretten und Zigarren weil zollfrei sie sind“.

„Auf jedem Schiff grenzt hart an Mord

Der Anlauf des Fähnrichs bei Mann über Bord“.

„Auf jedem Schiff gibt es den Einen

Der spezialisiert ist auf die Leinen“.

„Auf jedem Schiff nach bestem Willen

Verteilt der Schiffsarzt bunte Pillen“.

„Auf jedem Schiff die Befehle man pfeift

Damit sie an Bord auch ein jeder begreift“.

„Auf jedem Schiff wo man versammelt

Ist einer der riecht leicht vergammelt“.

„Auf jedem Schiff dem Pantry wird bang

Wenn seine Blähung lauter als beabsichtigt klang“.

„Auf jedem Schiff das fährt beim Bund

Heißt Beefsteak schlicht gehackter Hund“.

„Auf jedem Schiff schreit einer Hurra

Und will damit sagen, dass er auch noch ist da“.

„Auf jedem Schiff das tägliche Opus

Besiegelt man mit dem Gang auf den Lokus“.

„Auf jedem Schiff in West und Ost

Gibt’s reichlich Navy-Gold, sprich Rost“.

„Auf jedem Schiff vom Küssen und Kosen

Träumen des Nachts nicht nur die Matrosen“.

„Auf jedem Schiff besonders heute

Gibt’s viel zu viel studierte Leute“.

„Auf jedem Schiff spricht wann er will

Der Narr an Bord schweigt selten still“.

„Auf jedem Schiff zum guten Ton

Gehört auch die Navigation“.

„Auf jedem Schiff und jedem Zossen

Nennt Draht man selbst die dicksten Trossen“.

„Auf jedem Schiff ganz vorn die Düse

Ist für den Panama die Klüse“.

„Auf jedem Schiff ganz höflich nach Knigge

Begrüßt man Madam und denkt heimlich Zicke“.

„Auf jedem Schiff meist ziemlich geschwind

Kommt die Spucke zurück die gespuckt in den Wind“.

„Auf jedem Schiff in dem Geschwader

Gehört ein Kommandant zum Kader“.

„Auf jedem Schiff in der Flottille

Gilt des Admiralstabsstabs Wille“.

„Auf jedem Schiff selbst wenn’s in Eile

Hat jemand ständig Langeweile“.

„Auf jedem Schiff wenn die Kirchgänger rar

Lockt der Kasak mit Freibier die Crew zum Altar“.

(Kasak = Katholische-Sünden-Abwehr-Kanone)

„Auf jedem Schiff geht mal gekonnt

In die Hose eine Front“.

„Auf jedem Schiff wird Dienst zur Qual

Wenn an Bord der Admiral“.

„Auf jedem Schiff ganz achtern ist hinten

Dort wo das Heck ist auch zu finden“.

„Auf jedem Schiff im Speiseplan

Steht auch, dass man ihn ändern kann“.

„In jedem Stab, so ist es Brauch

Schnackt man klug und glaubt es auch“.

„In jedem Stab siegelt bekanntlich

Man manches Wort und macht es amtlich“.

„In jedem Stab macht es Vergnügen

Den Untergebenen zu rügen“.

„Auf jedem Schiff kennt Hein `nen Zahn

Aus dem Milieu der Reeperbahn“.

„Auf jedem Schiff auch das ist klar

Gibt’s einen der im Puff schon war“.

„Auf jedem Schiff, die Crew ist vergänglich,

Was bleibt ist die Schiffsform, die bleibt ewig länglich“.

„Auf jedem Schiff erfährt in der Tat

Man die Bedeutung des Wort’s Zölibat“.

„Auf jedem Schiff, damit es keiner vergisst

Man den Wimpel Prepare zum Klarmachen hisst“.

„Auf jedem Schiff der Landgang ist teuer

Reißt richtige Löcher hinein in die Heuer“.

„Auf jedem Schiff auch das ist Gewöhnung

Wird keiner rot weil zu hoch seine Löhnung“.

„In jedem Stab grad der hat Mut

Der laut bekennt, dass er nichts tut“.

„Auf jedem Schiff das ganze Jahr

Nimmt einer stets den Fähnrich wahr“.

„Auf jedem Schiff ganz besonders zum Schmarten

Nimmt Schimannsgarn man in die Hände die zarten“.

„Auf jedem Schiff wie Front man pfeift

Ganz selten einer mal begreift“.

„Auf jedem Schiff `ne Grundberührung

Geht als Grund ein in die Führung“.

„Auf jedem Schiff, das wissen dort alle,

Die Sülze außenbords heißt Qualle“.

„In jedem Stab mit grünen Minen

Lässt sich das Geld sehr leicht verdienen“.

„Auf jedem Schiff hat sich’s bewährt

Dass man die Mannschaft gut ernährt“.

„Auf jedem Schiff, wenn es mal brennt,

Geht es zu recht turbulent“.

„Auf jedem Schiff wenn es mal sinkt

Einer noch zum Abschied winkt“.

„Auf jedem Schiffe ein paar Ratten

Sich eine Kreuzfahrt mal gestatten“.

„Auf jedem Schiff ist einer platt

Wenn der Kiel steckt tief im Watt“.

„Auf jedem Schiff bei Feueralarm

Wird es manchmal richtig warm“.

„Auf jedem Schiff ein Knall macht Lust

Löst sich ein Schuss, löst sich der Frust“.

„Auf jedem Schiff missfällt es sehr

Dass um das Schiff ist nichts als Meer“.

„Auf jedem Schiff gibt’s eine Schleuse

Dort kommt man raus aus dem Gehäuse“.

„Von jedem Schiff das abgesoffen

Bleibt einer übrig tief betroffen“.

„Auf jedem Schiff mit ernster Mine

Macht einer Dampf für die Turbine“.

„In jedem Stab, dass man nicht schwitzt

Man möglichst still am Schreibtisch sitzt“.

„Auf jedem Schiff dort trinkt der Kenner

Nur in der Not den Muffenbrenner“.

„Auf jedem Schiff wenn man nicht muss

Spendiert der Schiffsarzt Rizinus“.

„Auf jedem Schiff und jeder Schute

Ist morgens einem schlecht zu Mute“.

„Auf jedem Schiff der Fallreep-Gefreite

Steht neben der Stelling dem Decks-Maat zur Seite“.

„Auf jedem Schiff legt sich zur Ruh

Der Seemann wenn er daddeldu“.

Auf jedem Schiff fern von zu Haus

Trinkt einer mal `ne Buddel aus“.

„Auf jedem Schiff in der Kajüte

Hat Seefahrt ganz besond’re Güte“.

„In jedem Stab beginnt der Fun

Erst mit dem Oberstabsbootsmann“.

„Auf jedem Schiff ganz oben probieren

Signäler mit Wimpeln zu signalisieren“.

„Auf jedem Schiff trotz Fahrtstufe full

Fährt einer heimlich die Augen auf null“.

„Auf jedem Schiff wird er verlacht

Der Seemann wenn er Whooling macht“.

„Auf jedem Schiff gilt als verhasst

Von Stab an Land der Badegast“.

„Auf jedem Schiff in stürmischen Breiten

Kann kotzend man die See abreiten“.

„Auf jedem Schiff die Hälfte vom Kreis

Ist als Krängung zu viel wie jeder wohl weiß“.

„Auf jedem Schiff trifft man ihn an

Den Seemann der so treu sein kann“.

„Auf jedem Schiff falls was nicht klappt

Gibt’s einen der das Tau schnell kappt“.

Auf jedem Schiff der Fahrensmann

Schätzt den Befehl Besanschot an“.

„Auf jedem Schiff, wenn voll ist die Zelle

Lenzt man ein bisschen von Inhalt ganz schnelle“.

„Auf jedem Schiff wenn es mal eilt

Man einfach über’n Daumen peilt“.

„Auf jedem Schiff in dem Geschwader

Gibt es auch einen Hinterlader“.

„Auf jedem Schiff bei hoher Fahrt

Legt man das Ruder mittschiffs hart“.

„Auf jedem Schiff das ständig leckt

Das Wasser bald schon salzig schmeckt“.

„Auf jedem Schiff im Sog und Strudel

Heult man am besten mit dem Rudel“.

„Auf jedem Schiff, so meint Hein Mück,

Ist Landgang stets das größte Glück“.

„Auf jedem Schiff das festmacht am Pier

Trinkt man zunächst ein Einlaufbier“.

„Auf jedem Schiff im Refü-Schapp

Gibt’s Nachschlag falls mal einer knapp“.

„In jedem Stab mit ruhigem Gewissen

Sich manche mittags schon verpissen“.

„In jedem Stab den Dienst begriffen

Hat wer ihn sieht nicht zu verkniffen“.

„Auf jedem Schiff wird ambulant

Behandelt was an Land verbrannt“.

„Auf jedem Schiff der WO kontrolliert Leinen

Das ist auch sein Job, sonst hat er ja keinen“.

„Auf jedem Schiff der Wachhabende an Deck

Überwacht die Wache, das ist all sein Zweck“.

„Auf jedem Schiff gibt einer Acht

Dass der Kadett nicht Bockmist macht“.

„Auf jedem Schiff macht viel Trara

Beim Schießen man um Barbara“.

„Auf jedem Schiff findet man doof

Nach Mitternacht den Rollenschwof“.

„Das letzte Schiff der Einsatzflotte

Macht auf stets eine blinde Rotte“.

„Auf jedem Schiff dort in der Pantry

Singt einer fröhlich mal `nen Shanty.

„Auf jedem Schiff von vierzehn Uhr bis zwei

Haben die Dauerwächter frei“.

„Auf jedem Schiff in Hüll und Fülle

Gibt es Hindernisse, Sülle“.

„Auf jedem Schiff zu guter Letzt

Ist einer der die Flagge setzt“.

Drei Schock in einem Stück gesungen!

Dem Quakitän war es gelungen,

Wie es schien beim Shanty-Singen

Den Siegeslorbeer zu erringen.

Man wollt dem Meistersänger grade

Den Lorbeer winden. „Die Iliade“

Sprach Grünlichgrau der Obermaat

„Ist nichts gegen die Sangestat

Von unseren werten Quakitän“!

Der stand vor der Mannschaft, souverän

Trotz seinen Alkoholproblemen

Die Huldigungen anzunehmen.

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Wie die Sache weitergeht

In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

Dienstag, 5. Juli 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 17

Die heroische Schlacht 3. Tag

-Auf jedem Schiff / In jedem Stab-


ört beide

zu, ihr könnt uns mal“

Quakte da der Admiral.

Er war schon ziemlich angetrunken

Und hat den beiden zugewunken.

Er drückte, weil er stur sie fand

Beiden `ne Buddel in die Hand

Und sprach: „Nun gebt euch einen Ruck“!

Und trinkt erst mal `nen Schluck.

Die beiden waren ganz perplex.

Da befahl der andre „ex“.

Die Mannschaft grölte laut ringsum.

„Verschluckt euch nicht; das bisschen Rum“,

Sprach Weitegosch zum Kameraden,

„Wird dir und dem IO nicht schaden“.

Während die zwei den Rum genossen

Sang der Admiral entschlossen,

Die beiden waren nun ganz Ohr,

Bereits die nächsten Strophen vor.

„In jedem Stab es alle wissen,

Dass man nicht ruht im Stempelkissen“.

„In jedem Stab kommt es mal vor,

Dass einer schießt ein Eigentor“.

„In jedem Stab plant man recht gut

Wann man Urlaub machen tut“.

„In jedem Stab, so ist es Brauch,

Tönt’s mittags Mahlzeit, Mahlzeit auch“.

„In jedem Stab hat einer Mucken,

Da kann man nur die Schultern zucken“.

„In jedem Stab im Anseh’n steigt

Wer andern seine Arbeit zeigt“.

„In jedem Stab jammert zum Schein

Grad der, der müsst zufrieden sein“.

„In jedem Stab steht auf `nem Plan

Wer ist mit Kaffee kochen dran“.

„In jedem Stab gilt’s sich zu fügen

Und mit den Wölfen schön zu lügen“.

„In jedem Stab, oft trügt der Schein,

Wer wach aussieht kann müde sein“.

Es war einfach fabelhaft;

Wieder hatte er’s geschafft,

Der Admiral beim Shantysingen

Sein Wissen an den Mann zu bringen.

Die Mannschaft in dulci jubilo

Quakte „Hurra“ fortissimo

Und der Ausguck in der Rah

Sang froh das Fidiquaquaqua.

Danach der gute Weitegosch

Sprach zum IO „Nun sei kein Frosch,

Sing auch du dem Mannschafts-Korps

Ein paar lustige Verse vor.

Sei ein Mann und zier dich nicht“.

Darauf der Erste Offizier,

Mit schiefem Grinsen im Gesicht

Nahm einen Schluck vom Elixier

Von dem er noch `nen kleinen Rest

Übrig hatte. „Welch ein Fest“

Lachte er. Dann ging es los.

Er war als Sänger grandios!

Sein erster Vers zeigte gleich an

Er war ein echter Fahrensmann.

„Auf jedem Schiff dort an der Kimm

Hat einer Heimweh und zwar schlimm“.

„Auf jedem Schiff, das ist bekannt,

Der Boss wird Kapitän genannt“.

Auf jedem Schiff, selbst wenn es schlingert,

Gibt’s einen der im Kochtopf fingert“.

„Auf jedem Schiff das Sonnenlicht

Scheint nur an Deck, darunter nicht“.

„Auf jedem Schiff hat einer Sinn

Für einen Song von Freddy Quinn“.

„Auf jedem Schiff blamiert ist man dann

Wenn man’s vormachen will und selbst nicht mehr kann“.

„Auf jedem Schiff erquickend und labend

Wirkt ein gegrölter Shanty am Heiligen Abend“.

„Auf jedem Schiff wo Arbeit ist Mode

Erledigt man sie mit der Machmal-Methode“.

„Auf jedem Schiff wird er gelitten,

Der Rum selbst wenn er ist verschnitten“.

„Auf jedem Schiff nebst Stürmen am Schwersten

Sind anhaltende Flauten schon kurz nach dem Ersten“.

„Auf jedem Schiff hält einer Rast

Gemütlich in der Wäschelast“.

„Auf jedem Schiff, mal kurz, mal lang,

Was aufwärts führt heißt Niedergang“.

„Auf jedem Schiff in jeder Kiste

Liegt obenauf die Fehlteilliste“.

„Auf jedem Schiff des Fähnrichs Pelle

Ist drei Inch dick an dünnster Stelle“.

„Auf jedem Schiff vor Portland Bill

Gibt’s einen der nach Hause will“.

„Auf jedem Schiff wird abgelöst

Der Posten wenn er zu tief döst“.

„Auf jedem Schiff den größten Reiz

Haben die Messen ihrerseits“.

„Auf jedem Schiff nach happy hour

Liegt die ganze Crew in Sauer“.

„Auf jedem Schiff da lernt man schnell

Das Wichtigste, das Zeremoniell“.

„Auf jedem Schiff das Wundervolle

Ist nachts um drei `ne Bergerolle“.

Zwanzig Strophen hatte en gros

Gesungen fröhlich der IO.

„Fünftausend wüsste ich sicher noch“

Fügte er an, Weitgosch jedoch,

Der Quakiral vom Planungsstabe

Sang selbst bereits. Der grüne Knabe

Inmitten all der Frösche stand.

Obwohl er voll war bis zum Rand

Und total mit Rum war abgefüllt,

Hat munter weiter er gebrüllt.

Er war beim Dichten wie von Sinnen;

Er wollte den Singwettstreit gewinnen.

Doch sah man’s an ihm, mehr und mehr,

Fiel ihm das Formulieren schwer.

Zu singen hieß die Fleißaufgabe;

So lallte weiter er vom Stabe

Was er dort in all den Jahren

Hatte am eignen Leib erfahren.

„In jedem Stab hat‘s der nicht leicht

Der niemals Kuchen hat gereicht“.

„In jedem Stab am Tee sich labend

Denkt jeder schon an Feierabend“.

„In jedem Stab kennt man das Streben

Zum nächsten Rang, dem Ziel im Leben“.

„In jedem Stab zur Kaffeestunde

Trifft man sich in trauter Runde“.

„In jedem Stab ganz unerschüttert

Wird mit Papier der Wolf gefüttert“.

„In jedem Stab so dann und wann

Führt einer vor was er nicht kann“.

„In jedem Stab was man dort treibt

Der Flotte ein Geheimnis bleibt“.

„In jedem Stab gar emsiglich

Bringt man das Nichtstun hinter sich“.

„In jedem Stab manche Statistik

Wird erstellt gar hinterlistig“.

„In jedem Stab läuft wie geschmiert

Was von oben wird diktiert“.

Zehn Strophen hatte er gesungen.

Es hat zwar nicht mehr schön geklungen

Doch der Admiral gar heiter

Sang beschwipst und fröhlich weiter.

Um ihn herum der Frösche Chor

Blickte zum Vorsänger empor

Und nach jedem Stabsdienst-Sang

Der Refrain sofort erklang.

Gar lustig als Stimulantia,

Gegrölt das Fidiquaquaqua.

So wollte es das Ritual

Nach jeder Strophe stets dreimal.

Und danach ging es vor Ort

An Deck des Kriegsschiffs weiter fort.

„In jedem Stab gilt es als Soll,

Papierkorb täglich einmal voll“.

„In jedem Stab gar wohl bedacht

Man zehnmal täglich fofftein macht“.

„In jedem Stab beim Militär

Ist Radfahren höchst populär“.

„In keinem Stab bei der Marine

Macht jemand Dienst nach Bordroutine“.

„In jedem Stab schweigt einer still

Weil er nichts Falsches sagen will“.

„In jedem Stabe es genügt

Wenn man die Arbeit recht verfügt“.

„In jedem Stab genießt sein Leben

Wer Pause macht wenn andre streben“.

„In jedem Stab als Terrorist

Gilt der, der sagt was Stabsdienst ist“.

„In jedem Stab die Frustration

Wird abgebaut per Telefon“.

„In jedem Stab zwecks Pünktlichkeit

Geht man nach Haus schon vor der Zeit“.

„In jedem Stab kommt es mal vor,

Dass man Gerüchten leiht sein Ohr“.

„In jedem Stab in aller Stille

Senkt sich mach Lid hinter der Brille“.

„In jedem Stab es sich gebührt

Dass kräftig man Karriere rührt“.

„In jedem Stab wo einer schuftet

Der andre nach Lavendel duftet“.

„In jedem Stab zweimal im Jahr

Stahlhelm auf und Maske klar“.

„In jedem Stab erträgt man still,

Bescheiden was man ändern will“.

„In jedem Stab der Teilstreitkraft

Ist jemand der sich Freizeit schafft“.

„In jedem Stab am Rechtschreibstil

Erkennt man des Stabsdienstlers Profil“.

„In jedem Stab zum guten Ton

Gehört ein bisschen Diskussion“.

„In jedem Stab wer sitzt und schweigt

Der macht die beste Stabsarbeit“.

„In jedem Stab den besten Posten

Hat wer bekommt die Reisekosten“.

„In jedem Stab, das lernt man beizeiten,

Die Arbeit ist kurz bei Leuten die gleiten“.

„In jedem Stab, wenn keiner dort

Dann ist der Stab gerad beim Sport“.

Über zwanzig Songs am Stücke!

Der Quakiral im Sängerglücke

Konnte kaum ein Ende finden.

Beim nächsten Vers musst‘ er sich schinden;

Zum letzten Worte insgeheim

Fand und fand er keinen Reim.

Er kam nicht drauf, die Schuld lag wohl

Irgendwie am Alkohol

Welchem er ununterbrochen,

Hatte beim Singen zugesprochen.

Er konzentrierte sich! „Wie dumm“

Sprach er, dann fiel er um!

Die Mannschaft grölte: „Quakiral,

Komm hoch, mach weiter, sing nochmal“.

Doch der lag flach, es gab kein Hoffen;

Zum Singen war er zu besoffen!

Der Quakitän, nun unter Druck,

Trank nachdenklich noch einen Schluck!

„Ich springe ein“, sprach er loyal,

„Für meinen Freund den Quakiral.

Ich trage nun, ich hab grad Bock,

Dreimal am Stück, jeweils ein Schock,

Obgleich es nicht ist mein Ressort,

Euch hundertachtzig Shanties vor“.

Und dann begann er vorzusingen.

Er wollt die Meisterschaft erringen,

Deshalb war im Sängerstreit

Er zum Äußersten bereit.

Ein jeder Spruch, ein jeder Satz,

Stammte aus dem Erfahrungsschatz

Welchen er in all den Jahren

Auf seinem Schiff hat eingefahren

Und welche er beim Stab gesammelt,

Wo er auch hat rumgegammelt.

Doch im ersten Teil spontan,

Fing er mit der Bordzeit an:

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wird fortgesetzt

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.