Montag, 4. Februar 2019

Pausbacks Hochzeit

Machwerk R.W. Aristoquakes
- Des Mausekönigs Beisetzungsfeier -
Teil 50 - 27
Buch  IV
- Vor der Hochzeit  -

Mäusli indessen griff spontan,
Sich vom Nachtschrank den Koran,
Und las entspannt in Sinekure,
(Sinekure mit "ohne Sorge für die Seele übersetzt)
Von jeder Sorge nun befreit,
Und für ihr Nachtgebet bereit,
Im Buche die Eröffnungssure.

"Lass mich auf gradem Weg
Wandern und nie irre gehen
Und mich nie ein Sakrileg
Gegen Mohammed begehen
Erbat nach dem Al-Fàtiha sie,
Während sie Pausback schlafen sah,
Gottes Segen von Allah.

Was ihr dann geschehen sollte,
In des Schicksals Ironie,
Geschah weil der Zufall es so wollte.

Was sie noch nie zuvor getan,
Tat sie plötzlich ganz spontan.

Sie griff von Pausbacks Nachtschrank sich
Die Bibel und las geflissentlich,
Was Matthäus, hoch betagt,
Über das Beten hat gesagt.

Sie prägte sich die Worte ein
Und verglich sie mit dem Al-Fatiha.

***

Was Jesus einst in Galiläa,
Mit den Aposteln im Verein,
Als Prophet gepredigt hat,
War all dem ähnlich in der Tat,
Was Mohammed uns im Koran,
Dass wir dran glauben, bietet an.

"Ist der Koran ein Plagiat
Von jener alten Glaubensfibel,
Welche die Christen nennen Bibel
Und die Moses im Pharaonenland,
Bereschit hat einst genannt,"
Fragte sie sich als sie im Bettes saß,
Und in Pausbacks Bibel las.

"Das Gebet ist ähnlich dem Salàt,"
(Salat steht im Koran für Gebet)
Das musste sie sich eingestehen,
"Nach welchem Moslems zu Allah flehen,
Damit segnend er über sie stets wacht.

Danach hat sie gar wohlbedacht,
Die beiden Gebete unumwunden,
Multikulturell verbunden.

Die Sure eins, aus dem Koran,
Mit dem Gebet der Christenheit,
Das Matthäus vor gar langer Zeit,
Den Christen in die Bibel schrieb,
Wo es für die erhalten blieb,
Hörte sich wie folgt nun an:


"Schöpfer aller Kreaturen,
Lass in Psalmen und in Suren,
Die  für unser Dasein danken.
Lass niemals uns im Glauben wanken.
Dir allein nur dienen wir
Allesamt auf Erden hier.
Führe uns auf graden Wegen
Segnend der Ewigkeit entgegen.
Wir danken Dir für unser Leben.
Lass uns nicht nach Reichtum streben,
Sondern bis ans Ende unsrer Zeit,
Friedfertig nach Gerechtigkeit."

Und am Schluss als Schahada,
Ohne langes Blablabla,
Fügte sie spontan hinzu.

"Unser Gebieter bist nur du!"

Sie nannte keine Namen
Und endete mit Amen.

Just als sie das gebet gemacht
Hatte, ist Pausbach aufgewacht.

"Was treibst du denn da nur im Bett?"
Wollte er von Mäusli wissen.

Sie erwiderte lächelnd ihm kokett:
"Ich hab für uns als Ruhekissen,
Von Koran und Bibel angeregt,
Ein Gebet wohl überlegt,
Für uns beide just gemacht,
Damit im Bett, nach dem Verkehr,
In Zukunft zu des Schöpfers Ehr,
Wir beten gemeinsam es zur Nacht."

Das trug sie ihm sogleich dann vor,
Und wollte, dass er es danach,
Gemeinsam nochmals mit ihr sprach.

Ja sagte er zu ihr "nachher",
Und fügte frech an, mit Humor,
"Nach dem Ehestandsverkehr."

Dreimal hat er in der Nacht,
Noch die Freude ihr gemacht,
Und zum ersten Mal seit Wochen,
Wieder ein Gebet gesprochen.

Danach schliefen sie beide gut.

Als sie am Morgen ausgeruht,
In Troxartes Bett erwachten,
Sie als Erstes wieder machten,
Was am Abend sie spontan,
Nach dem Nachtgebet getan.

Es war fast zu viel des Guten,
Denn Ra, die Sonne stand schon hoch,
An ihrem Hochzeitstag am Himmel.
Als Mäusli ihn bat sich zu sputen,
Lachte er, "nur einmal noch."
Und da ließ sie es geschehen.

***

"Es wird langsam Zeit zu gehen,"
Sprach sie danach, denn vor dem Thron,
Warten die Honoratioren schon,
Um neugierig dabei zuzuschauen,
Wenn wir uns multikulti trauen.

Das hat es bisher nicht gegeben.

"Aus diesem Grund", sprach Pausback, "eben,
Mach ich mich heut besonders schön;"
Und dann sprang er cool,
Fix in seinen Pool.

Mäusli indessen griff zum Föhn
Um ihren Pelz gar ordentlich,
Zu kämmen und zu trocknen sich,
Denn der hatte arg gelitten,
In der langen Liebesnacht.
Besonders hinten, in der Mitten,
Musst sie bürsten lang ihr Haar,
Bis es wieder eine Pracht,
Und glänzend, so wie vorher war.

Als die Manntier-Kirchenuhr
Zehnmal schlug, saß die Frisur,
Und auch der Kaiser war schon klar,
Für den gang zum Traualtar.

Mit einem Glas Champagner dann,
Stieß er mir der Verlobten an,
Und als sich ihre Blicke trafen,
Sprach er verliebt dabei zu ihr:
"Ich werde immer treu sein dir,
Und nie mit einer andern schlafen.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.