Samstag, 15. Juli 2017

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 92
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 47 -


Es war schon beinah Mitternacht,
Als das Schiff hat festgemacht.


Am Himmel aus des Weltalls Ferne
Strahlten und glitzerten die Sterne,
Herunter durch die Finsternis.

"Das ist also Hermopolis!"
Sprach Hüppauf an Deck zum Dichterling,
Bevor er nach unten in seine Kammer ging.

"Das schauen wir uns morgen dann
Bei Tageslicht genauer an,"
Erwiderte ihm der darauf
Und rief  ihm hinterher.
Ich wünsche ihnen wohl zu ruh'n.
Morgen gibt es viel zu tun."

"Die Sonne geht um sechs Uhr auf
Dann sehen wir hier mehr!"

"Wir wollen, Hermopolis ist groß,
So gegen sieben von hier los.
Dann bleiben uns zehn Stunden
Um die Gegend zu erkunden.
Fügte er Maxima zugewandt,
An und nahm sie bei der Hand,
Um sie in ihre Kabine zu begleiten.

"Das Schiff legt um fünf Uhr wieder ab.
Er ihr als Rat nebst einem Kuss noch gab.
Du solltest hochkommen beizeiten,
Damit ich nicht wieder auf dich warten muss."

"Ach gib mir doch schnell noch einen Kuss."
Gab darauf scherzhaft, fast intim,
Sie schelmisch drauf zur Antwort ihm,
"Damit ich besser schlafen kann!"

***


Am nächsten Morgen endlich dann.
Maxi hatte nicht verschlafen,
Sich alle drei beim Frühstück trafen.

"Beeilt euch, wir haben nicht viel Zeit,
Bis zur Tempelanlage ist es ziemlich weit!"
Hat Hüppauf der Buchautor gedrängt
Und einen Satz noch angehängt.

"Wir sollten in El-Aschmunein
Möglichst vor zehn am Tempel sein,
Denn sonst wird es, wie ich weiß,
Auf dem Ruinenfeld zu heiß,
Ich bin schon zweimal da gewesen,
Für uns alle zum Fährtenlesen!"

Dabei gab er es zu, ganz unumwunden,
Dass damals er hatte nichts gefunden,
Was als Beweis unanfechtbar
In der Sache für ihn verwertbar war.

"Doch ich mache mir nichts draus,
Denn diesmal sieht es besser aus.
Zusammen mit euch werden wir
Ganz sicher etwas finden hier,
Was die Verschmelzungstheorie
Von Amun mit dem Herrn beweist."

"Der ist wie wir einst angereist,
Um in Sachen Genealogie,
Seine Wurzeln zu erkunden.
Und sein Ursprungs- Gen zu finden."

"Vermutlich ohn' sich lang zu schinden,
 Hat er fix herausgefunden,
Als er zu Amun in den Tempel ging,
Dass aus dem selben Stoffe er ist gemacht,
Wie der Boss der Schöpferacht,"
Lachte da der Dichterling.

Auch Maxi musst darüber lachen.

"Wir sollten uns langsam auf die Socken machen!"

***
"Die Tempelanlage von Chemenu,"
So fügte sie hinzu,
"Wo Amun einst, der Chef der Acht
Über Ägypten hat gewacht,
Liegt zwischen Ezbet und Idara genau
( gemeint sind die heutigen Dörfer el-Idara und Ezbet-elArab)
Mitten im einstigen Hasengau."

***

Gleich nach den Frühstück ging es los.
Die Erwartung der drei war groß,
Denn sie wollten gar beflissen,
Endlich ganz genau es wissen,
Was Jesus dereinst von den frommen,
Ägyptern hat dort übernommen
Um seine Vita auszuschmücken
Und damit die Seinen zu entzücken.

***

Gemeinsam haben sie vier Stunden
Nach dessen Spuren dort gesucht
Doch sie haben nichts gefunden.

"Er hat seine Fährten routiniert,
Nachdem er dort war, gut verwischt!"
Sprach Hüppauf der Autor resigniert!

Und dann fügte er hinzu,
"Danach hat der prophetische Filou,
Was heut hier schwer ist zu beweisen,
Damit wir ihn so wie Amun preisen,
Seine Ideen mit ägyptischen vermischt.

***

Vom Amun- Tempel des Merenptah,
Man nur noch die Ruine sah.
Pharao Sethos sei verflucht.
Als den Tempel er hat usurpiert,
Wurde fast alles ruiniert,
Was Aufschluss über das Erdenleben
Des Schöpfergottes konnte geben.
Am einstigen Hautportale zwar
Amun noch zu erkennen war.
Doch sonst gab's nichts zu seh'n mehr dort,
Was auf jene drei ließ schließen,
Die Jesus, Maria und Joseph hießen.

Sie wollten just grad wieder fort.
Da sprach sie der alter Mann,
Der das Areal bewachte, an.



"Man sieht euch an," sprach er im Spaß,
"Ihr sucht anscheinend hier etwas."

Und dann hat er nachgefragt,
 Ich helfe euch gern wenn ihr mir sagt,
Was es ist; ich kenn mich aus,
Denn ich bin ja hier zu Haus!"

***
Da erzählte ihm der Dichterling
Um was es bei ihrer Suche ging.

***

"Die Achtheit gibt es hier nicht mehr!"
Begann der Alte zu berichten.
"Und dass Jesus hier war ist zu lang her,
Um Spuren noch von ihm zu sichten.

"Doch ich habe drüber viel erfahren.
Sicher ist, dass vor zweitausend Jahren,
Das beweisen alte Quellen,
Um das vorab klarzustellen,
Er sich hier umgesehen hat,
Bevor er zu predigen anfing."

"Ich weiß um was es damals ging!
Ich habe viel darüber schon gelesen
Und weiß wie es damals ist gewesen!"

Und dann legte er Beweis vor
Die er in einer alten, dicken Kladde,
Von Kindheit an gesammelt hatte.

Aus einem Buch von Emma Brunner Traut,
Hatte ein paar Seiten er geklaut,
Und in die Kladde eingeklebt.

"Der ägyptische Mythos lebt,"
So sprach er dazu beinah heiter,
"Im neuen Christenglauben weiter!"

Dann hat er den dreien vorgelesen
Aus seiner Kladde ebenda,
So wie es wohl ist einst gewesen,
Und Emma Brunner Traut es sah.

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***
Wie es in Chemenu weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.