Bankett im Froschpalast
Auf dem Bankett ging vornehm es zu.
Schmatzen und Rülpsen galt hier als tabu.
Das Essen trug man auf in gar kleinen Portionen,
Vermutlich um die Mägen der Gäste zu schonen.
Es gab viel Geschirr, Besteck und Gepränge.
Das Ganze war angesetzt über acht Gänge.
Hinter jedem der Gäste, in höfischem Glanze,
Stand abwartend lauernd bereit schon der Schranze.
Der sollte, so schien es, nach seinem Gehaben,
Die Speiseaufnahme an der Tafel untergraben.
Tischreden und vornehm gekünstelte Klänge
Zogen das spärliche Mahl in die Länge.
„Wie gut“, flüsterte Blähbauch dem Mausprinzen zu,
“Dass wir am Vormittag in aller Ruh,
Uns bei der Marine den Bauch voll geschlagen.
Sonst ließe sich dies hier nur schwerlich ertragen“.
Nachdem die acht Häppchen waren serviert
Wurde vorgestellt der Maitre, der sie kreiert.
Rauschender Beifall, der König war platt
Und auch Krümeldieb dachte: „Keiner ist satt“.
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