Donnerstag, 7. März 2019

Die Folgen des Froschmäusekrieges

Machwerk R.W. Aristoquakes
- Teil 51 -
- Epilog -

Die Folgen
des Froschmäusekrieges
- Ein Nachwort -
Teil 1


Es blieb noch so manches nachzutragen,
Zu all dem, was uns der große Dichterling,
Welcher sich Aristoquakes nannte,
In seiner Froschmäusekriegsvariante,
Weil es plötzlich mit ihm zu Ende ging,
Persönlich konnte nicht mehr sagen.

***

"Da ich denke, es passt hier her,
Lasst zu des großen Dichters Ehr,
Von seinem Tode tief betroffen,
Damit nie verblassen wird sein Ruhm,
Und keine Fragen bleiben offen,
Aus dem Jenseits ihn posthum,
Als Seele dort noch anonym,
Noch zwei weitere Geschichten,
Die er noch schreiben wollt', berichten."

***

Just als für ihn selber unfassbar,
Er so unerwartet just gestorben war,
Hat nach dem letzten Atemzug,
Als seine Kraft ward aufgebraucht,
Er seine Seele ausgehaucht.

Jene, ohne jeglichen Verzug,
Hoffend dass man ihr dort wäre wohl gewogen,
Ist zum Himmel hinauf schnurstracks geflogen.

***
Der greise Petrus an der Pforte,
Wartend auf die Seinen immer noch,
Die zum Olymp vor vielen Jahren
Gemeinsam aufgebrochen waren,
Um die Weltherrschaft neu zu regeln dort,
Stellte sich, typisch für ihn, quer jedoch,
Und hat, als sie Einlass hat begehrt
Diesen mürrisch ihr verwehrt.


"Hier kommt ohne einen Stein
Von einem Speling vorzuzeigen,
Keine neue Seele mehr herein."
Erklärte der Pförtner ihr höchsteigen.
Und fügte mürrisch noch hinzu,

"Schon gar nicht ein alter Spelingscheißer,
Der unten auf Erden, so wie du,
Sich als aufschneidender Filou,
Und gar dreister Zotenreißer,
Einen Namen als Dichter hat gemacht!"

***

"Ich hab dir etwas mitgebracht!"

Erwiderte des Dichters Seele ihm,
Feinsinnig, beschwichtigend sublim,
Und griff nach traditioneller Masche,
Von Rosa Schröppel im Himmel initiiert,
Gar lässig in ihre Hosentasche,
Um nach einem Spelingkern darin zu suchen.

Doch was ihre zum Flügel verklärte Hand,
Offensichtlich fehl platziert,
Tief im Seelenhosensacke  fand,
War eine Rheumakastanie nur,
Die der Dichterling bereits auf Erden,
Um Sorgen und Schmerzen los zu werden,
Als Handschmeichler gar lebensklug
Seit vielen Jahren bei sich trug.

Die hielt mit frohem Sinn
Er dem alten Petrus hin.

Doch der alte Mann blieb stur
Und sprach, es war fürwahr gemein,
"Damit kommst du hier nicht herein!"

Und dann ergänzte er den Satz,

"Lügner sind hier Fehl am Platz!
Versuch dein Glück mal anderswo.
Vielleicht lässt dich inkognito,
Im Olymp ja jemand ein.
Der Herr soll dort ja auch noch sein.

Vielleicht erinnert der ja sich
An seine Jugendzeit und Dich,
Als ihr zwei zum Speling klau'n,
Geklettert über manchen Zaun,
Im Donaulande allerorten
Wie in Oberndorf zur Spelingzeit,
Gemeinsam losgezogen seid."


Nach diesen ablehnenden Worten,
Schob den Riegel am Himmelstor im Nu
Er von drinnen gar schäbig wieder auf zu,
Ohne dabei durch den Spion zu sehen,
Und ließ die arme Seele draußen stehen.

***

Man wollte des Dichters Seele nicht!
Der Grund dafür war offenbar
Dass sie schwarz genug nicht war,
Um mit all den Engeln drinnen,
Neu von vorne zu beginnen,
Und mit frohem Hallelujasingen
Die Ewigkeit dort zu verbringen.

***


Da half kein Betteln und kein Bitten,
Und auch kein weinerliches Flehen
Um Vergebung ihrer Sünden.
Das Himmelstor blieb dicht.
Ohne es ihr zu begründen,
Ließ man sie einfach draußen stehen.

***

So waren dort nun mal die Sitten,
Nachdem Rosa in den Himmel kam,
Und die Vertretung übernahm,
Für den Chef, den Sohn und seinen Geist,
Als die zu Zeus zum Ida sind hinaufgereist,
Vom Kroniden hinbefohlen zum Rapport,
Um im Rahmen der Götterversammlung dort,
Mit ihm, Hades, Poseidon und all den andern Flegeln,
Die Machtverteilung für die Zukunft neu zu regeln.


***


Die Nachricht, dass die längst waren umgekommen,
Außer Amun, der rechtzeitig in Deckung ging,
Bevor es im Olympe zu einer Verpuffung kam,
Die selbst dem Verursacher das Leben nahm,
Wie es beschrieb der Dichterling,
Als er noch auf Erden weilte,
Und es zu sterben ihn nicht eilte,
Hatte im Himmel keiner noch bislang vernommen.


***

Das war an jenem Tag die Lage
Als mit einer Kastanie als Unterpfand,
Des ewigen Lebens im Paradiese,
Des Dichters Seele auf der Wolkenwiese
Vor der geschlossenen Himmelspforte stand.
Sie war nicht rosig, keine Frage.


***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.