Sonntag, 2. September 2018

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 50 - 9
Buch  IV
König Pausback greift
selbst zu den Waffen
 uch 


Hipp und Hopp in jener Lage
Diskutierten im Felde diese Frage.

Hipp erklärte frank und frei
Dass das zwar alles Wahnsinn sei,
Und dass auf den König eingeschworen,
Er hat schon manche Schlacht verloren,
Doch dass es für ihn Ehrensache,
Treu dienend auch diesmal wieder wäre,
In der leidigen Lügenboldaffäre,
Über Krümeldieb, Troxartes Sohn,
Und einstigen Erben auf des Lügners Thron,
Mit Physignatus gemeinsam Rache,
An Troxartes und seinem Volk zu nehmen.

Dabei zwinkerte der Filou
Seinem Gegenüber zu,
Und machte seinem Kumpel klar,
Wieso der leidige Krieg vonnöten war.




"Es gilt die Mäuse zu verfemen,
Wie es im Pharaonenstaat
Moses mit unserm Volk einst tat."

"Wenn Pausback ließe es geschehen,
Dass auch ihn man Heuchler nennt,
Würde man ihn im Handumdrehen,
So wie in Übersee es ohne Not,
Dem dortigen Herrscher Donald Trump,
Welchen die ganze Welt als Lügner kennt,
Wenn er so weitermacht, bald droht,
Stürzen und er müsste als Tramp,
Um der Schmach sich zu entziehen,
Machtlos ins Exil entfliehen!"

Und dann nach einem kurzen Sinnen,
Fuhr mit Nachdruck er im Wort,
Mit seiner Schlussbemerkung fort.

"Deshalb müssen wir den Krieg gewinnen!"

Hopp hat dem andern sogleich zugestimmt:

"Damit es mit uns nicht solch ein Ende nimmt,
Wie es dem Anführer der freien Welt,

 Dem Lügenbaron Trump in Übersee,
Wie du berichtet eben hast mir, droht,
Kämpfen wir beide in der Froscharmee,
In Pausbacks letztem Truppenaufgebot,
Tapfer und nur mit der Ehre als Entgeld!"

***

Hingegen zwei Mäuse- Offiziere,
Beide im Heere große Tiere,
Tauschten vor dem Waffenstrauß,
Sich eingehend darüber aus,
Welche Geschenke nach der Schlacht,
Ihnen im Falle eines Sieges
Und nach dem End des dummen Krieges,
Ihnen wohl ihr König macht.



Der Mäuse- Oberfeldmarschall
Sprach zu von Artepibulus,
Dem Mäuse-Fünfsternegeneral,
Dass er vom Schloss am Maulwurfhügel,
Auf Pausbacks Insel rechterhand,
Wo das Prunkgebäude stand,
Beanspruchen würde den rechten Flügel.

"Und ich zieh in den andern ein,
Der linkerhand liegt gleich daneben,"
Sprach der andre von den zwei'n.

"Wir machen uns ein schönes Leben,
Denn Troxartes gibt uns sicher doch,
Land genug dazu auch noch,
Auf dem dann unsre Dienerschaft,
Mit ihrer ganzen Schaffenskraft,
Dafür Sorge tragen muss,
Dass Speck da ist im Überfluss
Und all die andern leckren Sachen,
Die uns und die Unsern glücklich machen."

***

Auch zwei Generalstabsoffiziere,
Der Frösche nutzten die Gelegenheit,
Weil keiner dacht, dass man verliere,
Um vor der Schlacht sich auszudenken,
Was Pausback ihnen sollte schenken,
Wenn sie den Krieg für ihn gewönnen,
Und es ist erst wieder Friedenszeit.



Der Froschmarschall Crambophagus
Sprach zu Calaminthius,
Der unter ihm diente, einen Rang.

"Pausback nach jedem Krieg bislang,
Darauf hat stets man bauen können,
Hat, wenn gewonnen war die Schlacht,
Immer stets an uns gedacht.

Uns sicher auch nach diesem Krieg,
Wenn unser Heer erkämpft den Sieg,
Wird bestimmt ganz tolle Sachen,
Er dankbar zum Geschenk uns machen."

"Ich wünsche mir von seinem Reich,
Das Südufer, dort wo der Teich
Am wärmsten ist und weißer Sand,
Das Ufer wird zum Badestrand.

Dazu auch noch ein paar der braven,
Braunfrösche, die dann als Sklaven,
Für mich die schönsten fetten Mücken,
Von Kalmus- und Lotusblüten pflücken,
Und obendrein, was auch vonnöten,
Ein paar junge und  geile Kröten,
Mit denen ich mich unterhalten,
Kann und mein Dasein schön gestalten."

Der andre dachte ganz kurz nach,
Bevor zum Froschmarschall er sprach:

"Ich lass mir von ihm das Riedland geben.
Dort lässt es sich bestimmt gut leben.
Die Sommerresidenz die er
Dort unter einem Lotusblatt,
Seit vielen, vielen Jahren hat,
Gibt er sicher dafür her,
Dass wir im Krieg, den er befohlen,
Die Kastanien aus dem Feuer holen.

Und wenn dazu ich ein paar Fliegen
Würde auch noch von ihm kriegen,
Wäre ich ihm dankbar und zufrieden
Bis ans ende meiner Tage!"

"Wenn der Krieg ist erst entschieden,"
Erwiderte der Froschmarschall,
"Und Frieden herrscht erst überall,
Das steht für mich außer Frage,
Gründe ich ganz sicherlich
Eine Familie und lade dich
Zu Taufe meiner Quappen ein."

"Das wird mir ein Vergnügen sein,"
Versprach ihm Calaminthius."

***

Unweit der zwei, am großen Fluss,
Wo einst, vor dem Krieg, der Weg
Führte über einen hölzernen Steg,
Vom Südufer von König Pausbacks Teich,
Quer über dessen ganzes Reich,
Ließ Hipp von Hopp sich unterdessen,
Vor den schroffen, kahlen Schären,
Welche vom tiefen Grunde aus nach oben
Sich aus den nassen Fluten hoben,
Jene Schriftzüge erklären,
Die sich auf ihrem Banner fanden,
Wo sie aufgeschrieben standen.


"Ich hab es in der Schlacht vergessen.
Was vor dem Krieg man uns gelehrt,
Doch es ist auch heute noch von Wert!"

Sprach Hopp zu Hipp, "das ist Latein",
Und hat danach sofort ergänzt,
Du hast die Schule wohl geschwänzt?
Es soll ein Ausdruck dafür sein,
Das Frösche im Krieg zu Löwen werden."
(Im Frieden Frösche, im Kampfe Löwen)
"So wie ein Leu, du wirst es sehen,
Greift Pausback ein gleich ein Geschehen
Und tritt so tapfer wie ein Löwenmann,
Gegen Troxartes, den Mäusekönig an!"






Da trabten schon auf ihren Pferden,
Begleitet von der Reiterei,
Die beiden Könige vorbei,
Um auf dem Schlachtfeld königlich,
Gleich tapfer zu bekämpfen sich.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt





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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.