Samstag, 8. September 2018

Auf dem Schlachtfeld


 
Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 50 - 10
Buch  IV
König Pausback greift
selbst zu den Waffen



Im Zentrum, dort wo beide Heere,
Sich abwartend auf dem Feld der Ehre,
Schwer gerüstet, gegenüberstanden,
Sie schließlich sich zum Kampf einfanden.




Der Froschkönig auf  Xanthos Rücken,
Hatte zwar etwas Magendrücken,
Doch das verbarg ganz tapfer er,
Vor dem Mäuseherrscher, der
Geschmückt mit einem Brusttopas,
Auf seinem Rosse Aithon saß,
(Ilias VIII 185, Ross des Hektor)
Und sich von Piepsig, seinem Knappen nun
Die Lanze reichen ließ, um das zu tun,
Was er seit langer Zeit schon wollte,
Dem Frosch, in seines Sohnes Sachen,
Den Geraus endlich jetzt zu machen.
(Gemeint ist auch hier erneut der hinterhältige Mord durch einen
Frosch an einer Maus, den schon Homer beschrieben hat)







"Du hast", schrie er, "was alle wissen,
Krümeldieb auf dem Gewissen,
Meinen geliebten, tapferen, jüngsten Sohn,
Der nach mir herrschen sollte auf dem Thron,
Als Selbstherrscher aller Reußen,
Weltweit von allen Mäusen."

Pausback, welcher dem andern grollte,
Seit er wusste was Schreckliches der,
Hatte Mäusli, der Tochter angetan,
Brüllte dem Mäusekönig zornig an:





"Du Lumpensack hast weder Ehr
Noch Gefühl in deinem Leib.
Du hast Mäusli geschändet und dein Weib,
Schicktest du mir, um mich zu töten."

Vor Wut sah Pausback man erröten.
Dann spie er vor seinem Gegner aus.

"Pfui Teufel", schrie er, worauf die Maus
Ihrem Pferd die Sporen gab.



Beide Heerführer im Trab,
Mutig, zum Äußersten entschlossen,
Ritten an auf ihren Rossen,
Um im Zweikampf zu entscheiden,
Wer der stärkere war von beiden.

Der Kampf, der nun vor aller Augen,
Entbrannte könnte dazu taugen,
Die Ilias neu zu dichten.

"Ich werd dich und dein Volk vernichten!"
Schrie Troxartes König Pausback an.

Dann warf  mit aufgestauter Wut
Er mit Wucht, gezielt gar gut,
Er eine Hand voll Dreck spontan,
Dem Mäusekönig ins Gesicht.

"Das ist für dich du Bösewicht!"
Schrie er den andern an dabei.

"Dass Mäusli du geschändet hast,
Zu einem Schuft wie dir gut passt.
Du bist ein Strolch aus meiner Sicht
Und würdig deiner Krone nicht,
Die du Dreckpatz unverhohlen,
(Peleus Dreckpatz, ist des Königs Vater bei Rollenhagen)
Als er krank war, hast gestohlen."

"Du bist ein Dieb und ein Filou,
Und schlimmer noch als eine Ratte!"
Fügte er bekräftigend hinzu,
"Dem ein stolzer Ehrenmann,
Wie ich es bin, nicht trauen kann."

"Du Mörder", schrie der andre laut,
Nachdem er sich gereinigt hatte,
"Krümeldieb, der dir hat vertraut,
Hast du hinterhältig umgebracht.

Das hast Du nicht umsonst gemacht.
Ich werd die Lanze in dich stoßen,
Dass deine für einen König viel zu großen
Hinterlistig blickenden gelben Glotzeaugen,
Durch dein eignes Blut dir so verkleben,
Dass sie nicht mehr zum Sehen taugen
Und du  niemals mehr im Erdenleben,
In Mäuslis Äugelein kannst blicken,
Um schöne Augen ihr in Minnesachen,
Mit protzigem Gehabe bei Hof zu machen!"


"Ich werd dich in die Hölle schicken!"
Erwiderte der Frosch ihm drauf
Und im weiteren Gesprächsverlauf.





"Ich schlag dir alle Zähne aus
Drohte Pausback drauf der Maus
Dass du vom guten fetten Speck,
Gegessen hast den letzen Bissen
Und du deinen letzten Dreck,
Wenn ich dich töte hast geschissen."

Es war schlimm was sich die zwei,
Im weiteren Gesprächsverlauf,
Gegenseitig in der Mitten,
Ihrer Truppen als sie stritten,
Um Tod und Leben unverzagt
Haben ins Antlitz sich gesagt.

"Du verdammter nackter Schwanzloslurch".
Schrie Troxartes Pausback nach,
Während wütend und mit voller Wucht,
Als dieser wandte sich zur Flucht,
Hinterlistig und von hinten her,
Von Zorn erfüllt gar grimmig er,
Auf den Flüchtenden einstach.

Das Gesicht vom Schmerz verzerrt,
Hat König Pausback losgeplärrt.

Da gingen beider Rosse durch.
Aithon jagte davon nach Norden.
Xanthos nach Süden hin zum Teich.

Die Reiter sind abgeworfen worden,
In ihrem jeweiligem Reich.

Sie hatten beide sich den Zeh verstaucht
Und sind unter erst einmal getaucht.

Troxartes der Mäusekönig verkroch
Sich hastig in einem Mäuseloch
Und Physignatus, ansonsten munter,
Tauchte in seinem Pfuhle unter.



Beide im Untergrunde dachten,
Dass auf dem Schlachtfeld die Soldaten,
Ihrerseits durch ähnlich glorreiche Heldentaten,
Dem Krieg auch ohne sie ein Ende machten.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt




Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.