Donnerstag, 5. Juli 2018

Amun der neue Weltenlenker

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 50 - 1
Amun der neue Weltenlenker
Buch  IV
Beginn der Neuzeit
- Das dritte Jahrtausend  -

Amun im Olympos war zufrieden.




Doch die Seinen all hienieden,
Jeder Vernunft anscheinend bar,
Nahmen sein Angebot nicht wahr,
Des weisen, alten Dichters Thesen,
Online über jenem Streit  zu lesen,
Der sich in antiken Tagen,
Am Eridanos hatte zugetragen.


Der Eridanos heute

Als er hinunter auf die Erde sah,
Entdeckte zwei Streithälse, die ebenda,
Fochten einen Strauß,
Miteinander aus.

Der eine war ein sturer Bayer,
Der immer mit der gleichen Leier,
Als er mit der andern focht,
Im Zorne hat darauf gepocht,
So wie es einem Bayern frommt,
Dass er am Ende Recht bekommt.


Die beiden, die sich lang schon kannten,
Und sich Angela und Horsti nannten,
Stritten, wie oft schon wenn es hat gekracht,
Um ihren Anteil an der Macht,
Den sie, wie stets wenn sie sich grollten,
Behalten und erweitern wollten.
Diesmal ging um die Lage
In der Immigrantenfrage.

Horsti, der aus Bayern kam,
Seinen Mund noch voller nahm,
Als dereinst im alten Haus,
Ein andrer mit Namen Strauß.



Es war pure Rechthaberei,
Beinah bis zum Selbstruin,
Die sie betrieben da die zwei,
Volksvertreter in Berlin.

***
Als Amun das Gezanke sah
Ist er ausgeflippt beinah.

Er rief die beiden Anverwandten,
Welche sich unten Christen nannten,
Zur Ordnung indem er via online Note
Beiden mit Entlassung drohte.

"Lass gefälligst deine Flausen"
Schrieb er an den Bayern.

"Hör endlich auf so rumzueiern"
Hat er an Angela geschrieben,
Die es auf die Spitze hat getrieben,
Und er fügte ganz spontan,
An beide adressiert,
Gleich noch einen Nachsatz an:

"Wie ihr da unten just regiert,
Das ist fürwahr zum Grausen!
Reißt euch zusammen endlich doch.
Denn neben euch gibt es auch noch,
 Grüne, Gelbe, Rote und die AfD,
Die euch Streithähne belauern."

"Wenn ihr zwei so weitermacht,
Käme zu meinem göttlichen Bedauern,
Die letztre am Ende an die Macht."

"Schaut euch was Homer schrieb an!"

"Er hat es nicht umsonst getan,
Als er sein Hauptwerk parodierte,
Und in der Batrachomyomachia,
Gegen Dummheit protestierte,
Die verherrlicht er hatte ebenda."

"Maxima und der Dichterling
Haben die, so gut es eben ging,
Für euch, damit ihr's lesen könnt, zuletzt
In alle Sprachen, samt Bayrisch übersetzt."

"Es wird Zeit das ihr das tut!"

"Und insbesondre du,
Horst", fügte er hinzu,
Und zwar ziemlich resolut,
"Denn sonst hat plötzlich ein anderer Philister,
Dort unten deinen Posten als Minister!"

***

Da hat jener, so wie einst in Theben,
Amun selbst, als dort die Christen kamen,
Trotz seinem großen, guten Namen,
Den als Gott am Nil er hatte,
Am Ende der leidigen Debatte,
Notgedrungen nachgegeben,
Und nicht mehr weiter rumgeeiert,
Sondern den Streit als Sieg gefeiert.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.