Freitag, 6. Oktober 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 48 - 9
Die Muse und der Dichterling
Buch II
Auf getrennten Wegen
- Teil 10 -

Nun ging es wahrlich Schlag auf Schlag.
In der Wüste schon den dritten Tag,
Mit seinem Handy ganz allein,
Tat er, trotz leichtem Unwohlsein,
Ohne sich drob zu beklagen,
Was ihm Maxi hatte aufgetragen.

Er lud in aller Seelenruh',
Froschtattoo um Froschtattoo,
Die Sache war arg monoton,
Online aus dem Netze sich,
Auf sein mobiles Telefon,
Um sie darauf abzuspeichern.

Für Maxis Sammlung zweckdienlich,
Um jene damit zu bereichern,
Fertigte er daraus schließlich dann,
Frosch-Tattoo-Kollagen an,
Welche er gar wohlgemut,
Zurück ins Netz gleich wieder lud,
Damit, ohne lang geheim zu tun,
Die Menschheit und auch Gott Amun,
Im Olymp wo er nebst Maxi saß,
Daran hatte seinen Spaß.


 

"Was hat man nur aus mir gemacht?"
Hat jener staunend laut gedacht,
Und Maxi fragend angesehen.

"Ja, es ist im Zeitenlauf
Unten wahrhaft viel geschehen,
Seit man dich auf  Jahwes Rat
Am Nil vom Thron gestoßen hat."
Erwiderte sie ihm darauf.

Und dann fügte sie spontan
Ihm zugewandt noch an:

"Die Menschen, ach es ist ein Graus,"
Sprach sie und zog die Stirne kraus,
"Wissen seitdem nicht mehr recht
Was gut ist für sie oder schlecht."

"Und in der Götterfrage sowieso,
Seit man in Rom zum A und O
Jenen Jüngling auserkor,
Der ein paar Jahre erst zuvor,
Als Flüchtling nach Ägypten kam,
Dein Reich dort schnell sein Ende nahm."

"Man hat ihn schließlich gar zuletzt,
Durch eines Geistes Wirkens oben,
(Die Geburt Jesu: Matthäus 1,18-25)
Auf den Götterthron gesetzt,
 Und ihn auf  Vaters Schild gehoben."
(Gemeint ist Zeus, der Vater von Maxima, die mit dem Ansinnen
 Amun als Nachfolger für  den verunglückten Herrscher im Olymp
zu inthronisieren, von Hermopolis aus, wo sie mit dem Dichterling
 Amuns Wirkungsstätte besucht hatte, in den Olymp, zu ihm dem
einzig Überlebenden aus der Götterversammlung, zurückgereist war.) 


"Nach deinem eigenen Konzept
Hat der kluge, listige Adept,
Von Moses einst indoktriniert,
Den neuen Glauben konstruiert,
Welcher, das wird heute klar,
Ein Abklatsch aus Ägypten war."

Und dann fügte sie spontan
Einen Nachsatz zu ihm an:

"Aristoquakes, er sei drob ewiglich gepriesen
Hat hier beschrieben und bewiesen,
Du hast ja Zeit, es nachzulesen,
Wie das damals ist gewesen!"

"In Syrien, in der Dekapolis,
Und jenseits des Jordans ebenso,
Es war fürwahr ein Ärgernis
Für Theben und den Pharao,
Verkündete der Flüchtling laut,
Indem er froh nach oben sah,
Kehrt um! Das Himmelsreich ist nah."

"Und das Volk hat ihm vertraut!"

***

"Man stahl am Nil dem Pharao
Vom Titel die letzten Silben, A und O,"
So schimpfte Amun aufgebracht,
(Querverweis auf Offb 3,14. Er, der "Amen" heißt
und der Anfang aller Schöpfung ist, sowie Offb 21,6.
Ich bin das Alpha und das Omega.)
"Und formte meinen Namen
Von Amun um zu Amen."
***

Der Schöpferfrosch war außer sich
Und ärgerte sich fürchterlich,
Über das was Maxi ihm
Hatte anvertraut intim.
Er hat sich quakend Luft gemacht
Indem er lautstark fluchte.

Um den dereinst größten
Gott vom Nil zu trösten,
Reichte Maxima im Nu
Ihm ihr Handy oben zu.

Dabei erklärte sie dem Frosch,
Dass unten nebst dem Maler Bosch,
Noch viele Menschen sich's erlauben,
An ihn, den Schöpferfrosch zu glauben,
Der die Welt so akkurat,
Wie sie einst war, erschaffen hat.

Und als Amun ebenda,
Just auf ihrem Handy sah,
Was der Dichter wohlgemut,
An Frosch-Tattoo-Bildern zuhauf,
Unten just ins Netz grad lud,
Hellte sich seine Stimmung auf.








 





 


 






Im Erklären best bewährt
Hat die Muse ihm sodann
Frei nach Freud's Vermächtnis,
Anhand dessen letzter Schrift erklärt,
Was das kulturelle Gedächtnis,
Der Menschheit so bewirken  kann.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt






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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.