Machwerk R.W.
Aristoquakes
Teil 10 – 75
Lyriker im Olymp
„Alles Unsinn, alles
Stuss“
Spöttelte Andromache
(Ilias 17/207; Gemahlin des Hektors)
Und brüstete ihr
Dekolletee.
„Wer solchen Müll
verzapfen muss,
Der kann als Dichter
nicht viel taugen“.
Mir Verachtung in den
Augen
Sah sich Hektors
Gemahlin um
Und schritt hinauf zum
Podium.
„So“ sprach sie, „nun
hört mal her:
Ein Dichterling, er
hieß Boner,
Schrieb, formvollendet
die Syntax,
In alter Schrift und
Inkunabel
Ein Poem zur alten Aesop-Fabel
In der die Frösche sich
beklagen
Und Zeus ihr Anliegen
vortragen“.
„Mein Sohnemann
Astyanax“
(Ilias 6/403; 22/506;
Beiname von Hektors Sohn Skamandrios)
So fuhr Andromache gar
heiter
In ihrem
Frosch-Vortrage weiter,
„War von der Dichtung
angetan.
Sein Papa und mein
Ehemann,
Der Sohn des Königs
Priamos,
Las sie dem kleinen
Skamandrios“,
(Ilias 6/402; Beiname für Hektors Sohn
Astyanax)
So lobte sie die beiden
braven,
„Jeden Abend zweimal
vor“.
„Der konnt‘ ohn‘ das
Gedicht nicht schlafen;
Nichtwahr, so war es
doch Hektor“?
(Ilias 2/816; Sohn des
Priamos und der Hekabe
Gatte der Andromache und
Vater des Astyanax)
Hakabes
Sohn und ihr Gemahl,
Vor
Verlegenheit ganz rot,
Schrie
zornig durch den Seelensaal:
„Astyanax
ist lang schon tot“
Und dann
machte er ihr klar
Wie lang
das her schon alles war.
„Ach unser
beider liebster Spross,
Unser Glück
Skamandrios“
So
schluchzte sie, „wo mag er sein.
„Er war zum
Sterben noch zu klein“!
„Mama“ rief
der Sprössling da;
„Mach bitte
nicht solch ein Trara.
Du siehst,
ich bin ganz nah bei dir.
Als Seele
geht es gut mir hier.
Doch nun
fang an; wir sind ganz Ohr“.
Da trug sie
die Geschichte vor
Von den
Fröschen die `nen König wollten
Und ihn
auch bekommen sollten.
Von den
Fröschen
die einen
König wollten
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