Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 46 - 18
Der Kriegsveteran
all dem sichtlich angetan,
Was Krotterich, der Veteran,
Just im Friedens-Forschungsrahmen,
Unter dem Suchbegriffe Quak und Amen,
Im Internet gefunden hatte,
Wurde er bestärkt darin,
Dass seine Arbeit machte Sinn.
***
Sofort, zwecks einer
Fachdebatte,
Rief er Professor Hüppauf an.
Der Literatur-Emeritus
Hat unter dem neuem Terminus
Vom Ökofrosch sodann
Fachlich hoch bewährt,
Mit einem Frosche in der Hand
Ihm die Sache so erklärt,
Dass Krotterich sofort verstand,
Dass nebst dem Manntier er auf Erden
Könnt eine Gottheit wieder werden,
Wie es in China offenbar,
Jener seiner Ahnen war,
Den Hsi Wang Mu als Ehegatte
Nicht wollte und gefeuert hatte.
***
Der Professor freute sich
Darüber dass mit Krotterich
Einer von seinen oft genannten,
Hoch geschätzten Frosch-Probanden,
Anrief und ohne sich zu zieren,
Oder sich gar zu genieren,
Ihm persönlich vorzutragen,
Ohn' dass er lange Phrasen drosch
Was zu seinem Werk "Vom Frosch"
Er hatte ihm zu sagen.
Vom Frosch
Bernd Hüppauf
Eine Kulturgeschichte zwischen Tierphilosophie und Ökologie
Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach
unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist
vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift.
Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben
einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon
von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die
Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen
narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der
Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur:
Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im
christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet – um
schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und
im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem
Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur
Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der
Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines
wahrhaft ökologischen Zeitalters?
* In dieser Hinsicht
wird der Frosch wieder, was er über Jahrhunderte war: Ein Tier, in dem der
Mensch (offen oder verheimlicht) steckt!
Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht
weniger zu denken als die Zukunft der Natur.
Nach dem interessanten Telefonat
Wusste Krotterich was nun
Er dafür musste sogleich tun,
Dass der Autor ihm gewogen blieb
Und weiter, wie er's bisher tat,
Im Sinne seines Volkes schrieb.
***
"Mir nebst dem Manntier", dachte er,
"Gebührt in Zukunft hier die Ehr
Die Welt vorm Untergang zu retten!"
"Das Tier, indem das Manntier steckt,
Wie Bernd Hüppauf es erkannte
Und in seinem Buche nannte,"*
So dachte der grüne Krotterich,
Zu Haus an seinem Pfuhl bei sich,
"Wird völlig neu von mir entdeckt!"
"Ach wenn die Menschen mich hätten,
Dann wär' es wahrlich um die Welt,
In der wir leben schlecht bestellt!"
Und dann klickte er spontan
Im Netz die schönen Bilder an,
Auf denen der Frosch ganz offenbar
Vermenschlicht dargestellt längst war.
Danach lud er sich gar munter
Schnell zu allem Überfluss,
Aus der Sammlung Aristomyomaximus
Mit denen wollte er gar eigen
Später seinen Kindern zeigen,
Wie kulturgeschichtlich sich der Frosch
Zum Positiven verändert hat seit
Bosch.
***
Wie die Geschichte
weitergeht
In unsrer nächsten
Folge steht.
wird fortgesetzt
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