Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 46 - 22
Der Kriegsveteran
dem letzten Satz des Herrn Papa
Haben die Quappen all gelacht.
Eine jede hat zu End gedacht
Und dem Vater recht gegeben.
Dass sie das Manntier überleben,
War ganz offenbar
Selbst dem kleinen Quapp Quaqua,
Wie auch den andern Kindern klar.
Das eitle Tier, das wussten sie,
Ist ein verwöhntes Zweibeinvieh,
Das zwar hoch gebildet ist,
Doch ohne seine Zivilisation
Längst eingegangen wäre schon.
"Wenn die einmal zusammenbricht
Überlebt das Menschenvolk das nicht.
Nach einer kurzen Galgenfrist,
Wenn sie keinen Nachschub kriegen,
Sterben sie all wie die Fliegen.
Zu leben wie wir, gar spärlich nur,
Von dem was bietet die Natur,
Was selbst für uns ist ziemlich schwer,
Schaffen die schon lang nicht mehr."
So haben die Quappen laut gedacht
Und ihre Späßchen sich gemacht
Über Gottes Ebenbild
Das als Krone seiner Schöpfung gilt.
(Einheitsbibel, Genesis 1, Erklärung zur
Schöpfungsgeschichte:
Durch die Erschaffung des Menschen nach Gottes
Ebenbild, im
letzten Schöpfungswerk, wird der Mensch als Krone und
Herr
der Schöpfung besonders herausgehoben.)
Krotterich hat zwar gehört
Was seine Quappen da gelästert haben,
Doch über ihr Geschwätz erhaben,
Sich nicht groß daran gestört.
Erst als die Kinder in ihren Spott,
Einbezogen haben Gott,
Reagierte er sofort
Und sprach ein ernstes Wort.
"Ihr verkennt, gar keine Frage
Allesamt den Ernst der Lage!"
"Gewiss, ihr habt zwar alle recht,
Dass es dem Manntier ginge schlecht,
Wenn alles das zusammenbräche;
Was er sich hat aufgebaut.
Doch hättet ihr genau geschaut,
Und Hüppauf's Buch von vorn gelesen,
Dann hättet ihr auch mitbekommen,
Was uns das Manntier hat genommen.
Dort wo der Teich ist einst gewesen,
An dem uns bei der Fliegenernte
Der junge Hüppauf kennen lernte,
Liegt heut nur eine öde Fläche
Aus Schottersteinen und zwar pur.
Verschwunden jegliche Natur.
Der schöne Pfuhl wurd über Nacht
Von Bulldozern einst platt gemacht.
Den Bach, der einst den Froschteich speiste,
Hat das gottverdammte dreiste
Untier in Betonröhren verlegt,
So dass sich nichts mehr darin regt,
Außer stinkender brauner Gülle
Und Müll in Hüll und Fülle.
So dass sich nichts mehr darin regt,
Außer stinkender brauner Gülle
Und Müll in Hüll und Fülle.
Die alte Linde, die am Wiesenrand,
So herrlich immer anzuschauen,
Dort viele hundert Jahre stand,
Und über die so manch Geschichten
Unsre Alten noch berichten,
Hat man einfach umgehauen.
Die schönen Blumen, alle dort
Mitsamt dem Buschwerk längst verdorrt.
Keine Biene summt dort mehr
Alles trostlos nur und leer.
Ich musste mit eurer Mutter mir,
Da half kein langes Fluchen,
Eine neue Bleibe suchen.
Seit jenem Tage sind wir hier.
Doch die Stadt rückt immer näher
Und damit erneut jene Gefahr,
Die weit schlimmer als der Adebar
Für unser Volk, wie ihr wohl wisst,
Verursacht durch das Manntier ist.
Erst gestern durch einen Rasenmäher
Wurd unser Nachbar umgebracht.
Das dumme Tier mit aller Macht,
Es ist anscheinend wirklich dumm,
Bringt sich am End gar selbst noch um.
Ihr wisst ja Kinder, dass es stimmt,
Dass jedes Jahr zur Frühlingszeit,
Das Manntier uns arg großes Leid
Bereitet schon seit vielen Jahren,
Indem sie Tausende von uns überfahren,
Weil sie keine Skrupel kennen,
Selbst die Luft zum Atmen nimmt
Uns das Manntier indem es damit rast
Und die ganze Welt vergast.
Die schöne Zeit ist längst vorbei
Als so wie einst im Monat Mai,
Sich das Manntier noch drob freute
Einen von uns in seiner Hand,
So wie Hüppauf es tat, zu betrachten
Und als des eignen Lebens Unterpfand,
Deshalb Kinder hört mir zu,
Werd ohne jegliches Tabu,
Ich von Hüppaufs Froschgeschichten,
Die jener unserm Volk zur Ehr,
Und dem Manntiervolk zur Lehr,
In seinem Buche Blatt für Blatt,
Säuberlich all aufgeschrieben hat,
Euch weiter täglich hier berichten.
***
Wie es am Froschteich
weitergeht
In unsrer nächsten
Folge steht.
wird fortgesetzt
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