Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 23
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9. Kriegstag -
nächste der dran glauben musste,
War der tapfere und selbstbewusste
Froschhauptmann von Koderer
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 73)
"Ich oder du!" so dachte er
Als er nach dem Langschwert griff.
Weil keiner der beiden Krieger kniff,
Kam es zu einem Zweikampf den
Konnt' lebend nur einer übersteh'n.
Doch dass dies der andre war
Wurd dem Hauptmann dann erst klar,
Als im Kampfe er ein Bein
Verloren hatte und in Pein
Im eignen Blut am Boden lag.
"Das ist vielleicht mein letzter Tag"
Dacht er im Schmerze , ach oh Graus
Und dann war es mit ihm aus.
Frosch Gaxer, der am Schlachtfeldrand,
(Ursula Wiepen, Seite 42)
Den toten Hauptmann später fand,
Hat lang darüber nachgedacht,
Wie überleben er die Schacht
"Ich brauche 'nen Entlassungsschein!
Wenn ich, so wie einst Odysseus,
Als wär ich irr im Kopfe tu
Und zum Oberst anstatt Sie sag Du,
Schickt zum Kampf gegen die Mäus
Er bestimmt nicht an die Front."
Deshalb mimte sehr gekonnt,
Als wäre tatsächlich er ein Thor,
Die linke Flosse schräg nach oben
Zum Salutieren steil erhoben,
Hat mit der Knarre, seiner Braut,
Ein Männchen er gar fix gebaut,
Indem er seine grünen strammen
Arschbacken kniff so zusammen,
Dass die Hacken an den Füßen,
Knallten parallel zum Grüßen
Das militärisch knapp und kurz,
Er unterstrich mit einem Furz.
Und dann machte Meldung er
Wie sich's gehört beim Militär:
"Hallo Oberst, alter Sack,
Schön dich zu seh'n, wie geht es dir?
Was macht zu Haus dein Kinderpack?
Grüß deine Alte schön von mir.
Die kennt mich deshalb gut weil
ich
Zu Haus hab oft vertreten Dich,
Wenn du Wache musstest schieben
In der Kaserne bist geblieben."
"Und grüß auch alle deine Quappen"
So fuhr Frosch Gaxer beim Report,
An seinen Vorgesetzten fort,
"Die du von andern Kröten hast,
Für welch du willst nicht berappen,
Weil das Bezahlen dir nicht passt,
Für das was du dereinst spontan,
Im Schilf beim Fremdgeh'n hast getan!"
"Du machst dir hier beim Militär,
Als Offizier ein schönes Leben,"
Sprach er, als ob er irre wär'
Zum Oberst, dem 'nen Grund zu geben
Aus der Armee ihn zu entlassen.
Der Oberst konnte es kaum fassen
Was sich da der Rekrut erlaubte.
Doch weil insgeheim er glaubte,
Dieser hätte ihn durchschaut,
Schrie er nach der Wache laut.
"Ab mit Gaxer, nehmt ihn fest!"
So kam es, dass der im Arrest,
Obwohl er es sich anders dachte,
Den Rest des Krieges dann verbrachte.
Dort kam sein Weib mit Fliegenkuchen
Ihn an jedem Tag besuchen
Und so gesehn war er zufrieden.
***
"Der Krieg ist längst noch nicht entschieden!"
Sprach indes in der Etappe
Am Eridanos Oberst Quappe
"Ich vertraue Pausback mehr
Als Troxartes grauem Heer."
Der Quakiral darauf: "Mein Bein,
Das nebst dem Arm auf See ich ließ,
So wie Margkäcker auch, mein Spieß,
(Ursula Wiepen, Seite 79)
Sagen mir, dass die Gefahr
Noch nie so groß wie heute war,
Und dass, wenn mit den Krebsen wir
Nicht auf der Stelle jetzt paktieren,
Lieber Freund, so glaube mir,
Am Ende noch den Krieg verlieren!
"Ach was" du alter Pessimist"
Lachte der Oberst: "Ich als Christ,
Glaube und bin überzeugt davon,
Ganz tief in meiner Seele drinnen,
Der liebe Gott der macht es schon,
Dass wir den Krieg gewinnen!"
***
Was zwei andre dazu
dachten
Und welche Sorgen sie
sich machten
Auf dem Schlachtfeld
dazumal
Berichten wir das
nächste Mal
***
wird fortgesetzt
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