Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 170
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Im Elysium -
Nach der Göttin Aphrodite
Trug die schöne Helena
Etwas vor in Sachen Miete,
Um die ein reicher Hopsassa
Und seine Gattin stolzgeschwellt,
Hatten einen Hotelier geprellt.
Der Hotel-Frosch
In Froschhausen hatt' ein Frosch
Ein Gasthaus groß und fein,
Da wohnten stets der Gäste viel
Und ließen's wohl sich sein.
Am Straßeneck ein Diener stand,
Der musste dauernd schrei'n:
"Wollt Ihr ein feines Froschhotel
Dann müsst Ihr dort hinein!"
Einst kam an einem schönen Tag
Ein schwerreiches Ehepaar.
"Hah," so frohlockt der Gastwirt da,
"Die zahlen gut und bar!"
Dem Personal befahl er drauf:
Bedient die Beiden allerbest!
Das Schönste ist grad gut genug,
Für solche feinen Gäst'!"
Die Kellner liefen den ganzen Tag
Mit edelsten Speisen und mit Weinen,
Auf silbernen Blättern wurde serviert
Und Zigarren gab's von den ganz feinen.
Der Reiche rauchend im Lehnstuhl saß,
Las Zeitung und ließ sich verwöhnen.
In Sammet und Seide rauscht die Frau
Und musste vor Behagen stöhnen.
Für die andern Gäst' tat man nichts mehr,
Dacht nur an die reichen Kunden.
Da packten die die Koffer schnell
Und waren bald verschwunden.
Die Zimmermädchen machten sich hübsch:
Neue Häubchen auf dem Haare,
Feine Schürzen, und Kleidchen frisch dazu,
Als gälte es dem Königspaare.
Die Reichen blieben ein Vierteljahr
Und aßen sich schön dick und rund,
Dann verschwanden sie und der Gastwirt macht
Auf ihrem Zimmer einen Fund:
Ein Brief, in dem geschrieben stand:
"Schönen Dank für Küche auch und Keller!
Die Rechnung, die bezahl'n wir nicht,
Denn wir haben keinen Heller!"
So die Moral von dem Gedicht
Trau den werten Reichen nicht!
***
wird fortgesetzt
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