Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 124
- Im Elysium -
Keine Zeit für
eine Pause.
Weiter ging's im
hohen Hause,
Denn es gab noch
viele Geschichten
Über die Frösche
zu berichten..
Athene, die
Tochter des Kroniden,
Hat sich spontan
dazu entschieden
Ein paar alte
deutsche Sagen
Über die Lurche
vorzutragen.
Die Sage von der Kröte
Es war einmal ein junges Mädchen, das
ging eines Tages in den Garten seiner Eltern spazieren. Da traf es eine Kröte,
welche traurig am Wege saß. Das Mädchen setzte sich zur Kröte hin, besah
dieselbe von allen Seiten und streichelte sie. Da hüpfte dem Mädchen die Kröte
auf den Schoß. Das Mädchen nahm die Kröte mit in seine Stube. Dort fütterte sie
alle Tage das Tier; es war sein liebster Spielkamerad.
Eines Tages sprach die Kröte zu dem
Mädchen: "Ich bin sehr alt und werde bald sterben; du hast mich behütet
und gepflegt, dafür will ich dich belohnen. Ich will dich und einst deine
Kinder mit Schönheit begaben, dass niemand im Lande so schön sei wie ihr.
Bringe mich an dieselbe Stelle hin, wo du mich gefunden hast; ich werde dir
dort noch mehr sagen."
Da nahm das Mädchen die Kröte und brachte sie
wieder in den Garten, wo es dieselbe auf die Erde setzte. Darauf sprach die
Kröte:"
Drei Tage nach meinem Tode wirst du einen Ring
finden; solange du und deine Nachkommen denselben tragen, wird eure Schönheit
dauern." Nach diesen Worten starb die Kröte.
Das Mädchen bette sie auf frisches Gras und
ging seiner Wege.
Am dritten Tage kam das Mädchen wieder zur Stelle. Da war die
Kröte ganz ausgetrocknet; neben derselben aber lag ein sehr schöner Ring.
Das
Mädchen nahm den Ring, steckte ihn an seinen Finger und verscharrte die Kröte.
Da ward das Mädchen von wunderbarer Schönheit. Als es sich verheiratet und
Töchter geboren hatte, waren diese auch die schönsten Mädchen im ganzen Lande.
Das letzte Mädchen aus dieser
Nachkommenschaft, welches wiederum von wunderbarer Schönheit war, hatte den
Ring verloren und ist im Spreewalde gestorben.
***
Der Ochsenfrosch der Dubkow-Mühle
- August Konzack -
Gastwirt August Konzack hatte
Ende 1920 die Idee vom Ochsenfrosch! Der beginnende Ausflugstourismus verlangte
nach werbeträchtigen Legenden, die Gaststätten und Herbergen rangen um
Aufmerksamkeit und immer neue Gäste. In seiner Gaststätte, der
"Dubkow-Mühle", lebte angeblich im Keller ein riesiger Ochsenfrosch -
sechs Zentner schwer und von ihm an eine Holzkette gelegt. Wenn späte Gäste den
Heimweg schwer fanden, ließ er ihn frei. Der Frosch hüpfte dann in großen
Sprüngen voraus und wies mit seiner mächtigen Stimme dem Angeheiterten den Weg.
Erlaubte sich aber jemand das kluge Tier zu necken, wurde er in den Modder
geführt. So erzählte es August Konzack jedem, der das Giebelbild
mit dem großen Frosch an der Kette hinterfragte.
Aber gegenwärtig stünde dem
Wirt der Frosch nicht zur Verfügung. Altershalber hatte sich das Tier in
letzter Zeit bei großen Sprüngen oft überschlagen. Daher habe er ihn
vorübergehend zum Auswuchten nach Texas gegeben.
Beim Tanz in der alten Mühle
Weshalb
die Idee mit dem Frosch von sechs Zentnern? Die Schleuse an der Dubkowmühle
besaß bis in die 30er Jahre Falltore. Die Gegengewichte am Tor nennt der Fachmann
"Frosch", und genau sechs Zentner schwer sind sie auch gewesen.
Vermutlich kam August Konzack beim Betrachten der Falltore diese Idee, eine
Idee die zur Legende wurde.
Der
polnische Künstler Engelbert Weimann griff diese Legende auf und schuf 2010 den
Ochsenfrosch nach seiner Vorstellung: Der Körper ein Frosch, der Kopf ein
Ochse, die Kette aus Holz und aus einem Stück gefertigt - und sechs Zentner
schwer!
Mit Kette sechs Zentner schwer
Auf dem Weg zum Auswuchten
***
wird fortgesetzt
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