Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 24 - 46
- Frosch und Kröte am
Weihnachtsbaum -
Seinem Sohnmann hingegen
Kam der Jubel höchstgelegen,
Der zehn Minuten lang hielt an.
Er nutzte die Zeit um online sich,
In Sachen Frösche klammheimlich,
Über das Aktuellste von den Tieren,
Mit ein paar Klicks zu informieren.
Als es ruhiger wurde dann,
Fuhr sein Papa mit ernstem Wort
In der Lobeshymne auf ihn fort.
"Du weißt Bescheid in diesen Dingen.
Du könntest uns noch mehr beibringen.
Ich bitte Dich, mach weiter Sohn.
Erzähle uns noch mehr davon.
Wie sieht es denn bei uns zu Haus
In Sachen Frösche heute aus?"
Telemachos sah verschämt zu Boden.
"Wenn du unsre Götter meinst,
Ist nichts mehr heute so wie einst.
In der Heimat herrschen neue Moden.
Als nach uns die Römer kamen,
Erhielten die Unsern neue Namen.
Und als zur Zeitenwende dann,
Jesus zu predigen begann,
Hat ein Glauben Fuß gefasst,
Der niemals hätt' zu uns gepasst.
Nur ein paar er großen alten
Götter hat man beibehalten.
Den Kopten ist es zu verdanken,
Dass zu des Papstes Missbelieben,
Ein paar der alten Gottgestalten
Im Untergrund am Leben blieben,
Wo sie ihres Amtes walten
Und wie Unkraut neu nun ranken.
Heket und Amun sind gemeint,
Die am Weihnachtsbaum vereint,
Ohne dass den Papst sie fragen,
Grünen und neue Blüten schlagen!"
Die Seelen staunten. Als Telemachos dann,
Das Suchwort Baumschmuck klickte an,
Kam keine von ihnen im hohen Haus,
Aus dem Staunen mehr heraus.
Als Christbaumschmuck hat all die alten
Froschgötter man sich beibehalten.
Zeitgemäß neu stilisiert,
Haben sie den Baum verziert,
Welcher ja als Unterpfand
Für die Geburt von Jesus stand.
Telemachos, ganz geschickt,
Hat Bild um Bild nun groß geklickt,
Damit die Seelen all die Nachverwandten
Von Heket und Amun auch erkannten,
Sowie auch die von Huh und Kuk und Nun.
Um den Seinen kund zutun,
Und die Fakten zu verklaren,
Dass jene dereinst Frösche waren,
Klickte Bild für Bild er auf.
Immer war ein Frosch darauf,
Der betrachtet von ganz nah,
Den alten Göttern ähnlich sah,
Welche am Nil so lange schon
Vor Christus saßen auf dem Thron.
Hunderte Bilder von den kleinen
Hat vergrößert er den Seinen,
Bevor, als wäre er vom Fach,
Er belehrend weiter sprach.
"Die Christen sind", klang es
"fürwahr
Eine recht sonderbare Schar!"
Und dann fuhr er fort im Spott:
"Sie suchen nach einem neuen Gott
Und sind sich drüber nicht im Klaren,
Wer ihre Götterahnen waren.
Dass jene Nun und Amun hießen,
Ist unten dort bei ebendiesen,
Christen heut bekannt noch kaum.
Und kennen nicht den Hintersinn,
Dass diese auf jene weisen hin,
Die vor vielen tausend Jahren
Selbst am Nilstrom Götter waren."
Und lachend fügte er noch an:
"Die glauben an den Weihnachtsmann".
***
wird fortgesetzt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen