Freitag, 17. Mai 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 19-13
- Lyriker im Himmel -

Der Herr schenkte sich selber ein.
"Ich will nicht zu bescheiden sein.
Das ziemt sich nicht für einen Gott."
Dann nahm er den Zweihenkelpott
Und gönnte sich im Eigenlobe
Vom Branntwein eine weit're Probe.

Während er sich's schmecken ließ
Trat einer vor der Aaron hieß.
Der trug dem erlauchten Seelenkorps
Von einem kranken Frosch was vor.


Der kranke Frosch

© Roman Herberth

Man stellt den Himmel oft in Frage.
Dasselbe macht ein kranker Frosch.
Er ist bekümmert alle Tage,
weil jede Flamme jäh erlosch.

Umsonst ruft er nach Gottes Güte.
Und oft verliert er sein Gesicht.
Er ist enttäuscht und lebensmüde.
Und an ein Wunder glaubt er nicht.

Die schnöde Welt hat ihn betrogen.
Er kennt und kannte nur das Pech.
Dem Mitleid hat er sich entzogen.
Bei jeder Weisheit lacht er frech.

Gepeinigt von dem Schicksalsfaden,
gebeutelt von dem Vakuum,
beginnt er nun, sich selbst zu schaden.
Sein letzter Schritt: Er bringt sich um.



***
wird fortgesetzt

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