Sonntag, 7. April 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 17-9
- Lyriker im Himmel -

Judas hat es lang erwogen
Was er als Belohnung nimmt.
Doch dann hat höflich und bestimmt
Er den Brand der Frischfrucht vorgezogen.

Dem Alkohol nicht abgeneigt,
Hat nun Philippus angezeigt.
Dass er auch 'nen Froschpoem kannte.
Dessen Titel er gleich nannte.

"Die Ketzer" hieß das Froschgedicht.
Von wem es war, das wusst' er nicht.


Die Ketzer

Das große Wasserreich nähret, wie die trock'ne Welt,
Viele Ketzer, die die Kirche spalten;
Die Frösche, welche man den Quäkern zugesellt,
Versammelten sich einst, ein großes Fest zu halten.
Es schlief die sämtliche Natur
Als der erwachte Schwarm aus dem Moraste fuhr.

Das war ein Blöken und ein Quaken,
Ein solcher Zustand, ein Geschrei,
So grob, so klar, so mancherlei,
Dass Berg und Tal davor erschraken.
Ganz oben auf dem Sumpf saß ein entsetzlich Tier,
Das schrie so laut wie ihrer vier,
Und orgelte recht mit der Kehle;
Sein Bauch ward groß und klein, als wie ein Blasebalg.
Bisweilen stellte sich der abgefeimte Schalk,
Als ob ihm Geist und Atem fehle.

Er stöhnte mit der Brust,
 Und gluckste so betrübt,
Wie ein Geißbock voller Lust
Wenn er gerade liebt
Und meckernd seine Qual entdeckt.

Durch dieses Lärmen ward der Frösche Prätendent,
Der ihnen wenig Gutes gönnt,
Der Storch aus seinem Schlaf geweckt .

"So!" sprach er, "kann man denn nicht eine Stunde ruhn?

Unfehlbar gibt's dort was zu tun!"
( Die Störche schlafen angezogen )
Er ließ sein warmes Federnest
Und kam ohn' Anmeldung zum Fest
Schnell wie ein Pfeil heran geflogen.
Und ehe sich's ein Frosch versah,
So war der Prätendente da,
Und ließ ihr Fleisch sich trefflich schmecken.

***


Drum merke, dass du bei der Lust
Nicht allzu sicher jauchzen musst,
Du möchtest deinen Feind erwecken.

wird fortgesetzt


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