Machwerk R.W.
Aristoquakes
Teil 10 – 77
Lyriker im Olymp
Applaus gab
es wie vorher
Beim ersten
Poem von U. Boner
Ankaios,
der Führer der Arkader
(Ilias 2/609; Vater des
Agapenor und Führer der Arkader)
Nahm
dankend diesen gerne an.
„Wer ist
die nächste Seel‘ im Kader“?
Wollt er
wissen. „Wer ist dran“?
Da meldete
Anteia sich
(Ilias 6/160; Tochter des
Iobates,
Gemahlin des Proitos)
Die Tochter
Iobates. „Ich“
Rief sie
verschämt und wurde rot,
Worauf er
ihr die Hand anbot.
„Darf ich
bitten schönes Kind“.
Da griff
sie seine Hand geschwind
Und stieg
zu ihm aufs Podium.
„Sehr
verehrtes Publikum“
Kündigte
Ankaios dann,
Im Saal der
edlen Seelenschar
Seine
Nachrednerin an.
Die wurd‘
noch röter im Gesicht
Als sie es
ohnehin schon war.
„Sie ist
fürwahr ein hübsches Ding,
Und wie gut
ihr purpur steht“
Dacht der
Arkader als er ging
Und hat
sich nochmal umgedreht.
„Der
Frosch“ sprach sie, „heißt mein Gedicht.
Es ist
nicht lang, ich schäm mich fast“.
Dann hat
sie sich ein Herz gefasst
Und trug
gekonnt, mit viel Humor
Ihr eignes
Werk vom Nacktfrosch vor:
Der nackte
Frosch
Wer badet
da nackt in unserem Teich?
Es ist ein
Nacktfrosch, ich sah es sogleich.
Als ich zu
den Seerosen habe geschaut
Zeigte er
mir seine glitschig nackte Haut.
„Pfui,
schäm dich du grüner, entkleideter Mann.
Zieh lieber
dein Hemdchen dir schnell wieder an
Denn wenn
nebst mir der Storch dich so sieht,
Dann weiß
ich nicht was dann geschieht“.
Anteia
hatt‘ noch nicht geendet
Da ward ihr
Beifall schon gespendet.
Das
Klatschen war noch nicht verklungen
Da sprach
sie weiter ungezwungen:
„Nun ratet
mal was drauf der Frosch
Gequakt hat
mit gar frecher Gosch“
So fragte
sie dann keck und heiter
Bevor im
Vortrag sie fuhr weiter.
Die Seelen
neugierig und still
Warteten.
Da rief Achill:
„Verdammt,
spann uns nicht auf die Folter.
Nun sag‘s
uns schon, der Frosch was wollt er“?
Da trug
Anteia mit Humor
Auch noch
die zweite Strophe vor.
„Ach was,
da ist doch nichts dabei“
Entgegnete
der Nackedei.
„Wir sind“,
quakte er einfallsreich,
Doch ganz
alleine hier am Teich.
Zieh auch
du dein Hemdchen aus“
So quakte
er und hat zum Baden
Dort wo er
fühlte sich zu Haus
In seinem
Teich mich eingeladen.
„Das
Wasserplanschen“, quakte er
„Macht ohne
Hemdchen viel mehr Spaß.
Ich schau
nicht hin, bei meiner Ehr“.
Dann
tauchte unter er im Nass.
Da zog auch
ich mein Hemdchen aus.
Anteia war
noch nicht am Ende
Da
klatschten die ersten schon Applaus.
„Ich sprang
ins Wasser ganz behände“
Fuhr sie in
der Geschichte fort.
Verschämt
mit zögerlichem Wort
Erzählte
sie dann stockend weiter.
„Der Frosch
war ein vermaledeiter
Prinz. Er
wollt dass ich ihn küss.
Da hab ich
mich schnell angezogen
Denn ich
wusste was er wollte“.
Da rief von
unten Proitos
(Ilias 6/157; König und
Gemahl der Anteia,
Verfolger des Bellerophontes)
Empört dass
sie nicht lügen sollte.
„Du wurdest
deine Unschuld los
Und ich
wurd von dem Bann befreit
Der auf mir
lag so lange Zeit.
Ich wurde
König. Du mein Weib
Warst mir
der schönste Zeitvertreib
Seit ich
aus Argos ward vertrieben
Ich würde
Dich noch heute lieben
Doch als
Seele für den Coup
Fehlt mir
was ich bräucht‘ dazu“.
Solch einen
Jubel seit Homer
Gab’s im
Elysium nicht mehr.
„Hoch lebe
König Proitos
Des
Argos-Herrschers Abas Spross.
Hoch leb
sein Weib Ateia auch“
Skandierten
die Seelen all im Chor.
„Namen sind
wie Schall und Rauch“
Sprach da
der greise Atenor
Mit Vorwurf
leis im Unterton
Und
kündigte sodann
Gleich den
nächsten Redner an
Der bereit
stand unten schon.
****
wird
fortgesetzt
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